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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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so zuverlässig wie Enthaltsamkeit - Greta ist der beste Beweis. Sie ist nie schwanger geworden, obwohl sie einige Männer hatte… Ihr erster Liebhaber studierte Medizin und kannte sich ganz gut mit solchen Themen aus.“ Mit diesem Stichwort hatte Benthin unbeabsichtigt eine Lawine losgetreten.
    „Ich versuche noch zu ergründen, wie es dazu kam, dass Greta Dich an ihrem Wissen derart vertraulicher Dinge teilhaben ließ.“
    „Und? Zu welchem Schluss bist Du gelangt?“
    „Ich nehme an, Du hast… Ihr habt…“
    „…das Unaussprechliche getan, meine mir angetraute Anstandsdame. Wie sehr Du Dich immer noch zierst, die Dinge auszusprechen, die Du mit solcher Leidenschaft tust...“ Er fuhr mit den Händen ihren Rücken entlang und verweilte mit genussvoll kreisenden Fingern in den Grübchen oberhalb ihres Pos. Er liebte diese kleinen, anmutigen Vertiefungen. 
    „Du versuchst nur, vom Thema abzulenken!“
    „Und Du bist schon wieder eifersüchtig auf Dinge, die geschehen sind, als Du noch in Windeln herumgelaufen bist…“
    „Wie alt warst Du denn, als…?“
    „…als Greta mich entjungfert hat? Siebzehn.“
    „Sie hat Dich entjungfert ?“ 
    „Naja, zum Mann gemacht trifft es vielleicht besser. Sie war meine erste Frau.“ 
    „Und wie…?“
    „Du weißt doch jetzt, wie es geht - das muss ich Dir wohl kaum erklären, oder?“
    „Ich meine, wie hat sie Dich dazu gebracht? Du wusstest doch nicht, wie es geht.“ 
    „Es ist nicht sonderlich schwer, einen neugierigen Heißsporn dazu zu bringen. Sie hat mich verführt - ganz einfach! Und wie es geht, wusste ich auch vorher schon - wozu gibt es Bücher?“ Elli war entrüstet, dass man ihr diese Form von Literatur bislang offensichtlich vorenthalten hatte:
    „Ich habe noch nie ein derartiges Buch in Händen gehalten!“
    „Natürlich nicht. Du bist ja auch als anständiges Mädchen erzogen worden. Falls im Hause Deiner Eltern Bücher solcher Art existieren, werden sie diese Werke wohl kaum offen herumliegen lassen. Allzu viel Literatur zu diesem Thema gibt es ohnehin nicht, und man kommt auch nur über Umwege daran.“ 
    „Und Du besitzt diese Art von Literatur ?“ 
    „Ja, und ich werde sie Dir nicht vorenthalten, falls Dich die Bücher interessieren.“
    „Wo? Unten in der Bibliothek?“
    „Wohl kaum. Es wäre etwas unangemessen, wenn Klienten derart schlüpfrige Werke dort entdecken würden, findest Du nicht?“
    „Ich weiß ja nicht, was darin steht…“
    „Ich hole sie Dir, warte kurz.“ Er machte Anstalten, aufzustehen.
    „Nein, nein, das kann warten. Mich würde vielmehr interessieren, was damals mit Greta war.“
    „Du erwartest jetzt hoffentlich keine Details - die werde ich Dir nicht geben. Greta hat mir beigebracht, Respekt gegenüber Frauen und ihren körperlichen Bedürfnissen zu haben - genau das, was Dilettanten wie dem Ehemann Deiner Cousine fehlt.“
    „Hatte sie denn schon viel Erfahrung?“
    „Absolut.“
    „Und das hat Dich nicht gestört?“
    „Warum hätte mich das stören sollen? Ich habe doch davon profitiert.“
    „Also, stört Dich meine Unerfahrenheit doch ?“ 
    „Keineswegs! Ich liebe Dich - das ist alles, was zählt.“
    „Hast Du Greta geliebt?“, wollte sie nun wissen.
    „Nein, ich mag Greta, aber ich habe sie nie geliebt.“
    „Hast Du später noch mit ihr… geschlafen, wenn Du Deinen Vater besucht hast?“
    „Nein, das war seltsamerweise dann vorbei, als ich auszog, um zu studieren. Ehrlich gesagt, glaube ich schon lange, dass sie ein Verhältnis mit meinem Vater hat, wahrscheinlich schon seit vielen Jahren.“
    „Du meinst, sie hat mit Dir und mit ihm…? Doch nicht etwa zur gleichen Zeit?!“ 
    „Vielleicht… ich weiß es wie gesagt nicht.“
    „Wie alt ist Greta denn?“ Er überlegte kurz:
    „Sie müsste jetzt etwa fünfzig sein.“
    „Was? Sie ist so viel älter als Du?“
    „Warum denn nicht? Ich bin ja auch fünfzehn Jahre älter als Du.“
    „Und Du meinst, sie tun das noch, obwohl sie so alt sind?“ 
    „Ja, und? Ich werde Dich auch immer noch begehren, wenn unsere Enkel bereits zur Schule gehen und Du grau und faltig bist.“ Erneut nahm er einen Anlauf, sie auf andere Gedanken zu bringen. Es war ihm nicht geheuer, wenn sie so akribisch in seiner Vergangenheit herumstocherte: „Ich hole jetzt die Bücher…“ Rasch schlüpfte er in seine Hosen und ging in sein Schlafzimmer, wo er die Bücher in einer Kiste aufbewahrte. Als er zurückkam, empfing sie ihn sofort mit der

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