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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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nächsten bohrenden Frage:
    „Dann waren es also zwei?“ Er setzte sich auf die Bettkante und schenkte sich Wasser in ein Glas, das auf dem Nachtschrank bereit stand.
    „Zwei was ?“ Er nahm einige Schlucke. 
    „Zwei Frauen, die Du vor mir hattest.“ Benthin verschluckte sich und bekam einen heftigen Hustenanfall. Seine Vergangenheit holte ihn wieder ein. Elli ließ sich nicht davon abbringen. Als er sich einigermaßen wieder gefangen hatte, brachte er - nach Luft schnappend - hervor:
    „Wie kommst Du denn darauf?“
    „Nun ja, Greta und die Frau im Park - das macht zwei.“
    „Nein.“
    „Hast Du denn nicht mit beiden…?“
    „Doch.“ Es war offensichtlich, dass er dieses Thema nicht weiter vertiefen wollte, aber diese Rechnung machte er ohne Elli.
    „Nein. Doch. Was soll das heißen? Waren es noch mehr ?“ 
    „Ja.“
    „Wie viele?“
    „Ach Elli, das ist doch unwichtig…“
    „Für mich nicht! Was habe ich mir unter Deinem sogenannten Vorleben vorzustellen?“ 
    „Nichts, worüber es sich lohnt, weitere Worte zu verlieren.“
    „Waren es drei, vier, fünf… oder zehn ?“ Allmählich verlor er die Geduld: 
    „Hör auf!“ Da war sie wieder - ihre Eigenwilligkeit. Nun musste er mit der Eigenschaft fertig werden, die er so an ihr liebte. Hartnäckig beharrte sie auf einer Antwort:
    „Nein, ich will das jetzt wissen!“
    „Und ich würde es vorziehen, nicht mehr darüber zu sprechen!“, entgegnete er energisch.
    „Dann hast Du also etwas zu verbergen?!“
    „Nein, es gibt nichts zu verbergen, weil das alles vor Deiner Zeit war! Du tust Dir selber damit weh, wenn Du dieses Thema immer weiter vertiefst. Merkst Du das denn nicht?“
    „Und Du glaubst, ich würde mich mit diesen vagen Andeutungen zufrieden geben?“ Er versuchte, halbwegs besonnen zu bleiben:
    „Ich hatte es gehofft. Es ist vollkommen bedeutungslos, was vor Dir war. Ich sage das nicht nur so dahin! Was bringt es Dir, mehr zu wissen?“
    „Wie viele? Zwanzig, dreißig… hundert ?!“ Allmählich fuhr er aus der Haut: 
    „Du bist so starrsinnig!“ Sie schlug ihn mit seiner großen Schwäche:
    „Das ist doch angeblich eine meiner Eigenschaften, die Du so an mir schätzt! Und ich schätze es gar nicht, wenn man mich mit der Wahrheit verschonen will! Ich bin keine Prinzessin auf der Erbse 5 !“ 
    „So, das reicht! Du willst die schonungslose Wahrheit?!“
    „Ja!“
    „Und Du versprichst mir, dass Du mich dann nicht aus Deinem Bett verbannen wirst?“ Seine Frage ließ sie aufhorchen und das Schlimmste befürchten:
    „Ist es so schlimm?“
    „Schlimmer! - Ich weiß es einfach nicht!“
    „Wie? Du weißt es nicht?“
    „Ich weiß nicht mehr, wie viele es waren, verdammt nochmal! Ich habe mehr oder weniger regelmäßig mit käuflichen Frauen verkehrt, seit ich achtzehn bin. Das ist nun bald zwanzig Jahre her - wie soll ich mir da jede einzelne merken können? Denkst Du, ich hätte Buch darüber geführt?“
    „Aber, so etwas vergisst man doch nicht.“
    „Wenn ich es Dir doch sage! Genau so etwas vergisst man ganz schnell, weil es so belanglos war!“ Ellis Schlussfolgerung war unvermeidlich: 
    „Dann vergisst Du auch schon bald, was wir getan haben?“
    „Siehst Du, und genau das ist der Grund, weshalb ich nicht mit Dir darüber reden wollte. Du fängst sofort an, Vergleiche zu ziehen zwischen dem was ist und dem was war. Das waren doch keine Liebesbeziehungen! Es ging nur um die Befriedigung von Lust und sonst gar nichts. Ich habe nie etwas Ähnliches empfunden, bevor ich mich in Dich verliebt habe und werde bestimmt nie vergessen, wie es ist, mit Dir Liebe zu machen. Und wenn Du mich nicht ständig mit Deiner Fragerei davon abhalten würdest, würden wir es schon längst wieder tun!“
    „Wie kannst Du denn jetzt daran denken?“, fragte sie empört. Benthin lachte schallend: 
    „Entschuldige bitte, aber worüber sprechen wir denn hier die ganze Zeit?“ Elli grollte zornig vor sich hin. Er versuchte, wieder die notwendige Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen: „Bitte versteh‘ mich nicht falsch. Ich lache Dich nicht aus, aber merkst Du nicht, dass dieses Thema geradewegs dazu führt, dass Du Dir nur noch den Kopf über Vergangenes zerbrichst und darüber unsere Gegenwart vergisst? Ich frage Dich doch auch nicht nach Einzelheiten zu Deinen Begegnungen mit Kabus.“ 
    „Aber ich habe doch nie mit ihm… Da war doch gar nichts!“
    „Glaubst Du, es tut mir nicht weh, wenn ich anfange, mir

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