Seine einzige Versuchung
zur Mitte der Treppe, die zu den Schlafzimmern und Bädern im oberen Stockwerk führte. Obwohl es sich eigentlich nur um ein Feriendomizil handelte, war es geräumiger und mit mehr Zimmern ausgestattet als Benthins Stadthaus. Ein Garten mit alten, vom Wind gezeichneten Bäumen umgab das Gebäude. Die günstige Lage am Stadtrand bot die Annehmlichkeit, den Strand schnell erreichen zu können und zugleich keine größeren Entfernungen bis in die Stadt zurücklegen zu müssen. Da die nächsten Häuser nicht in unmittelbarer Nähe erbaut worden waren, konnte die Sonne zu allen Tageszeiten die freundlichen Räume des Hauses erreichen. Elli und Benthin fühlten sich so wohl in diesen vier Wänden, dass sie schon jetzt den Tag bedauerten, an dem sie das Haus würden verlassen müssen. Genau in diesem Moment scherte sie die Schönheit ihres Aufenthaltsortes allerdings weniger. Unbeherrscht tauschten sie Küsse aus und gerieten auf der Hälfte der Treppe ins Straucheln. Dort wälzten sie sich nun auf den Teppich bezogenen Stufen. Gegenseitig versuchten sie, die Kleider des anderen rasch zu abzustreifen, was zu einem wilden Durcheinander von Körper- und Stoffteilen führte. Benthin atmete hektisch:
„Ich kann es kaum erwarten, in Dir zu sein… wenn doch bloß nicht immer so viele von diesen verdammten Kleiderschichten im Weg wären...“ Elli konnte es ebenfalls nicht abwarten und griff nach dem Saum ihres Rockes und des Unterrockes, um beide hochzuziehen und ihrem Mann den Weg zu seinem Ziel zu erleichtern. Die Geste verfehlte ihren Aufforderungscharakter nicht. Er fühlte, wie die Erregung seinen Verstand zunehmend vernebelte. Allein sein Humor war ihm noch nicht abhandengekommen: „Mein herrlich verruchtes Weib… ich muss mich Deiner unerhörten Aufforderung wohl oder übel beugen…“ Schon hatte er sie von ihrer Unterhose befreit, während sie an den Knöpfen seiner Hose herumnestelte und sich beschwerte, wie schwierig dieses Unterfangen im Vergleich zum Öffnen von Frauenkleidung sei. Er stöhnte auf angesichts ihrer Berührungen seiner vor Erregung empfindlich gereizten Körperpartie: „Die Knöpfe gehen entschieden leichter auf, wenn alles im Normalzustand ist - so viel zum Thema Steifheit … Lass‘ mich das lieber machen, bevor ich mir noch folgenschwere Verletzungen zuziehe... Nicht auszudenken…“
„Oh nein!“ Elli fuhr erschrocken hoch, so dass ihre Köpfe beinahe zusammengeprallt wären, hätte er seinen nicht reaktionsschnell weggezogen.
„Hättest Du die Güte, mir zu sagen, warum Du mir eine Kopfnuss verpassen willst? Reicht es nicht, wenn ich mir schon andere wichtige Körperteile beim Versuch dieses Liebesaktes ruiniere?“ Ellis Reaktion ließ ihn an ihrem Verstand zweifeln:
„Welcher Tag ist heute?“
„Ich bilde mir ja durchaus ein, meiner Frau mit meinen Liebeskünsten den Verstand rauben zu können, aber diese Frage lässt mich zweifeln, ob Du heute nicht vielleicht etwas zu viel Sonne abbekommen hast, mein Herz.“ Elli ließ sich nicht von ihrer Frage abbringen:
„Bitte, welcher Tag ?“
„Mittwoch.“
„Dann können wir es nicht tun.“ Ellis Worte waren äußerst verwirrend. Er schüttelte den Kopf:
„Ich glaube, Du hast wirklich zu viel Sonne abbekommen. Ich kenne kein Gesetz, demzufolge man sich mittwochs nicht lieben darf. Ist das jetzt wieder eine dieser puritanischen Weisheiten?“
„Es fragt sich, wer von uns zu viel Sonne abbekommen hat. Wir waren uns doch einig, vorläufig keine Kinder in die Welt zu setzen, oder hast Du Deine Meinung zu dem Thema plötzlich geändert?“ Benthin gab einen anerkennenden Pfeifton von sich:
„Teufel nochmal! Ich hab’s komplett vergessen. Ich gelobe Besserung! Denkst Du, dass schon etwas passiert ist in den letzten Tagen?“ Elli konnte sich mangels Erfahrung natürlich keine Sicherheit in diesem Punkt erlauben:
„Ich weiß nicht mehr als das, was Du mir gesagt hast und was in den Büchern stand, die ich bisher gelesen habe. Dementsprechend habe ich mir überlegt, dass etwa ab Mittwoch dieser Woche Vorsicht geboten wäre.“ Benthin bemerkte nachdenklich:
„Also ab heute… ich verstehe. Dann werde ich mal besser nach oben gehen.“ Elli sah ihn gespannt an:
„Um was zu tun?“
„Ich hole Kondome. Oder willst Du lieber mitkommen, damit wir im Bett weitermachen können…? Ist vielleicht etwas bequemer als auf der Treppe…“ Er reichte ihr eine Hand, um sie hochzuziehen und das Begonnene im Schlafzimmer
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