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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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Pappkartons – und wirkt irritiert.
    Ich gehe zu ihr. »Franny?«
    Sie schaut auf.
    »Tut mir leid, dass ich Sie noch mal behellige, aber ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir alles sagen würden, was Sie über den Mann und seine Familie wissen. Da war nur ein Kind, richtig?«
    Sie nickt und blickt über die Schulter zu Bobs, der noch im Laden ist und sich mit Lorcan streitet.
    »Ja, aber mein Boss möchte offensichtlich nicht, dass ich mit Ihnen darüber rede. Warum interessiert Sie das überhaupt so sehr?«
    »Was ist mit Bitsy?«, frage ich schnell. »Ihrer Chefin? Vielleicht hätte sie nichts dagegen. Bitte.«
    Franny lässt ein leichtes Schnauben hören. »Verglichen mit Bitsy ist Bobs die Ruhe selbst. Bitsy wird ausrasten.« Sie sieht mich an. »Warum ist das so wichtig? Ich dachte, Sie suchen nur nach einem Schal?«
    Ich schaue ihr in die Augen. »Ich habe gelogen«, sage ich. »Der Mann auf dem Foto ist mein Ehemann.«
    Frannys Augen weiten sich. »Ihr Ehemann?«, fragt sie. »Aber wer ist dann die Frau, mit der er hierherkommt? Sie sehen wie ein Paar aus, und sie sind definitiv die Eltern. Ich habe gehört, wie …«
    »Es ist mein Kind.« Als ich die Worte ausspreche, holt die Realität mich ein und mir versagt die Stimme. »Das kleine Mädchen, das sie dabeihaben, ist meine Tochter.«
    Franny starrt mich an. »Ihre Tochter?«
    »Ja.« Mein Herz hämmert wie wild. »Sie ist … sie muss fast acht sein, wie Sie gesagt haben. Ich …« Ich kann nicht weitersprechen, kann nicht zugeben, dass ich keine Ahnung habe, wie mein eigenes Kind aussieht. Ich sage das, was Franny meiner Meinung nach am ehesten verstehen wird. »Mein Mann hat sie mir weggenommen … meine Tochter …«
    Franny schüttelt den Kopf. »Dann ist es nicht Ihr Ehemann und auch nicht Ihr Kind«, erklärt sie.
    Aus dem Augenwinkel heraus erkenne ich, dass Bobs versucht, die Tür zu erreichen, und Lorcan ihn zurückhält. Ich habe nicht mehr viel Zeit, und ich versuche, Frannys Worte zu begreifen.
    »Ich verstehe nicht«, sage ich, und mir dreht sich der Magen um. Ich halte ihr wieder das Handy mit dem Foto von Art unter die Nase. »Das ist der Mann, den Sie hier gesehen haben, ja?«
    »Ja.« Franny nickt energisch. »Aber das Kind, das er dabeihatte, war ein Junge.«

Kapitel 19
    Ein Junge.
    »Nein.« Ich greife nach Frannys Arm. Sie muss sich irren. »Vielleicht war es ein kleines Mädchen mit kurzen Haaren … kleine Kinder können aussehen …«
    »Auf keinen Fall«, versichert Franny. »Er trug einen Woodholme-Pullover. Das ist eine Jungenschule.«
    Ich blinzle aufgeregt, versuche zu verstehen, was sie sagt.
    »Aber Sie haben gesagt, Sie hätten sie vorletzten Samstag gesehen«, wende ich ein und schüttle ihren Arm. »Warum sollte er am Wochenende eine Schuluniform tragen?«
    Franny zieht die Stirn kraus. »Woodholme ist eine Privatschule. Dort findet auch samstags Unterricht statt.«
    Ich lasse ihren Arm los. Die Übelkeit in meinem Magen steigt mir in die Kehle hoch. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich fürchte, ohnmächtig zu werden. Der Van verschwimmt am Rande meines Gesichtsfelds zu einem schwarzen Fleck. Ich bin mir sicher, dass ich mich gleich übergeben muss.
    Ich verstehe nicht … es ergibt keinen Sinn … mein Baby ist ein Mädchen …
    Und dann schwillt der schwarze Fleck vor meinen Augen an, und ich verliere das Bewusstsein.
    »Gen?« Es ist Lorcans Stimme. »Gen, ist alles okay mit dir?«
    Finger streichen mir feuchte Haarsträhnen aus dem nassen Gesicht. Der Boden unter mir fühlt sich kalt an, und es nieselt.
    Ich öffne die Augen und schaue in Lorcans besorgte Augen. »Gen?«
    »Ich habe einen Fehler gemacht«, sage ich. »Es ist überhaupt nicht Beth, es ist ein anderes Kind.«
    »Was?« Lorcan runzelt die Stirn. »Wovon redest du?«
    Ich versuche, mich aufzusetzen. Mir tut der Hinterkopf weh, auf den ich aufgeschlagen sein muss, und mir ist noch immer übel. Ich lege den Kopf auf die Knie, warte, bis die Übelkeit nachlässt. Bisher bin ich nur einmal in meinem Leben ohnmächtig geworden – bei meinem Junggesellinnenabschied in einer Bar. Ich hatte in den Wochen vor unserer Hochzeit kaum etwas gegessen und vertrug die Unmengen an Alkohol nicht. Damals kümmerte sich Hen um mich und bestand darauf, dass ich sofort mit ihr im Taxi nach Hause fahre. Meine Hochzeit fand wenige Tage später statt. Hen stand neben mir, meine einzige Brautjungfer. Das scheint eine Ewigkeit her zu sein.
    Langsam atme ich aus,

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