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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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spüre, wie die Übelkeit verebbt. »Wo sind Bobs und das Mädchen aus dem Laden?«, murmle ich.
    »Drinnen.« Lorcan streichelt mir den Rücken. »Als ich gesehen habe, dass du ohnmächtig wirst, bin ich rausgestürmt. Bobs hat sofort Franny nach drinnen gerufen, die Tür verriegelt und das Geschlossen -Schild aufgehängt. Dann ist er nach hinten verschwunden.«
    Ich sehe ihn an.
    »Ich weiß.« Er grinst. »Der Typ hat was auf dem Kerbholz. Gott, siehst du blass aus«, sagt er und wischt sich Regen vom Gesicht. »Kannst du aufstehen? Bist du verletzt? Komm, lass uns zum Wagen gehen.«
    Lorcan hilft mir auf die Beine und zum Wagen. Ich setze mich hinein, zittere in meinen feuchten Kleidern. Lorcan greift nach hinten und nimmt ein Schaffell vom Rücksitz.
    »Deck dich damit zu«, befiehlt er.
    Ich drapiere es über meinen nassen Mantel und lehne mich gegen die Kopfstütze.
    »Was hast du damit gemeint, es sei ein anderes Kind?«, will Lorcan wissen.
    Ich erkläre, was Franny mir erzählt hat. »Es ist also ein Junge, nicht Beth. Nicht meine Beth.« Ich schließe die Augen, versuche, die überraschende Entdeckung sacken zu lassen. Ich hatte ernsthaft geglaubt, ich würde der Wahrheit darüber, was ihr passiert war, näher kommen, und nun war ich so weit davon entfernt wie eh und je.
    »Ein Junge?« Lorcan legt die Stirn in Falten. »Wie passt das denn zusammen?«
    »Überhaupt nicht.« Ich schlucke bei dem Gedanken an Arts ungeheuerlichen Betrug. »Art muss von Anfang an jemanden gehabt haben … noch aus der Zeit, bevor wir uns kennengelernt haben. Ein völlig anderes Leben … Familie …«
    Wieder kommt mir Hen in den Sinn. Von all meinen Freundinnen kennt sie Art am längsten. Sie hat mit ihm hinter meinem Rücken gesprochen und mir Dinge verheimlicht, und sie hat einen Sohn im selben Alter, in dem Beth jetzt wäre. Sie ist zwar inzwischen mit Rob verheiratet, aber führt sie vielleicht mit Nat und Art so etwas wie ein Doppelleben? Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, wie das möglich sein soll, andererseits …
    »Vielleicht ist es jemand, den ich kenne«, sage ich. »Jemand, den ich schon lange kenne.«
    »Nein.« Lorcan schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Gen, aber das ist verrückt. Denk doch mal nach. Als du ihn kennengelernt hast, war Art völlig besessen von seinem Unternehmen, stimmt’s? Selbst wenn er jetzt eine zweite Familie hat – damals hatte er auf keinen Fall Zeit für eine.«
    »Dann ist es ihr Kind, und Art kommt, um die beiden zu besuchen. So oder so, Art hat eine andere Familie. Vielleicht ist es Charlotte West. Sie wohnt schließlich hier in der Nähe. Und sie ist auch diejenige, die ständig bei Art angerufen hat. Gott, sie ist zu unserem Haus gekommen, und er war wütend auf sie. Vielleicht waren sie zusammen, dann war es vorbei, und jetzt stellt sie ihm nach.« Ich merke, dass ich die Hände zu Fäusten geballt habe, und entspanne sie wieder.
    Lorcan verzieht das Gesicht. »Das klingt ziemlich verworren, findest du nicht? Ich meine, wenn Art wirklich jemand anderen hat, warum sollte er dann die Ehe mit dir fortführen?« Er umfasst das Steuer seines Wagens.
    »Keine Ahnung.« Ich schließe die Augen. »Ich weiß nur, dass das Kind, das Art hier besucht, nicht Beth ist.«
    »Moment mal«, sagt Lorcan. »Angenommen, es ist ›Beth‹? Angenommen, sie haben sich das ausgedacht?«
    »Was ausgedacht?« Ich öffne die Augen. Wovon redet er? »Du kannst nicht so tun, als sei ein Mädchen ein Junge, nicht all die Jahre lang. Spätestens in der Schule hätte man es herausgefunden und …«
    »Ich meine nicht, dass Art und die andere Frau so getan haben, als sei Beth ein Junge«, erklärt Lorcan. Er fährt sich mit den Fingern durch das feuchte Haar. »Aber es könnte doch sein, dass sie so getan haben, als sei Beth ein Mädchen? Angenommen, dein Baby war gar kein Mädchen, sondern ein Junge?«
    Ich gehe die Liste der Leute durch, die bei der Geburt dabei waren. Neben Art sind da noch Rodriguez, Mary Duncan und der Anästhesist. Ich denke zurück an die Unterhaltung mit Marys Schwester, Lucy O’Donnell. Sie hatte eindeutig von »Beth« gesprochen, aber auch gesagt, dass sie den Namen meines Babys »herausfand«, als sie Art und mich im Internet gesucht habe. Vielleicht hat Mary ihr nicht gesagt, ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Schließlich lag sie im Sterben, als sie es ihr beichtete. Was hatte sie gesagt? Ich versuche, mich zu erinnern.
    »Ihr Baby kam lebend zur

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