Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
Vom Netzwerk:
Auch Art bemerkt ihn.
    »Geh in dein Zimmer, Ed«, befiehlt Art.
    Der Junge macht vor Schreck große Augen und verschwindet wieder.
    Morgan richtet die Pistole wieder auf mich. »Wenn’s sein muss, kann ich dich auch hier erschießen.«
    Ich sehe nur die Mündung der Waffe. Meine Knie zittern, aber ich weiche nicht vom Fleck. Für einen Augenblick bin ich wirklich auf meinen Tod gefasst. Aber dann stellt sich Art vor mich.
    »Wenn du Gen umbringen willst, musst du zuerst mich töten.«
    »Aus dem Weg, Art.«
    »Nein.«
    Er hat sich tatsächlich entschieden. Er lässt nicht zu, dass ich sterbe. Ich lege ihm die Hand auf die Schulter. Ich drücke seinen Arm. Was er auch getan hat und was immer geschehen wird, ich will, dass er weiß, dass dies hier zählt.
    Ich lasse Morgan nicht aus den Augen.
    Plötzlich jagt brüllend eine Gestalt herein. Es ist Lorcan, mit einem langen Küchenmesser in der Hand. Bevor ich begreife, was passiert, ist er bei Morgan. Er packt ihren Arm mit einer Hand und hält ihr mit der anderen das Messer vor die Brust.
    Mir rast das Herz, als ich sehe, dass Art nach vorn stürzt, um Morgan die Pistole abzunehmen. Morgan windet sich aus Lorcans Griff. Der nächste Moment läuft wie in Zeitlupe ab. Auch ich laufe nach vorn, Art streckt die Hand aus, Morgan macht einen Satz zur Seite, und Lorcan weicht von beiden zurück, das Messer immer noch in der Hand.
    Für eine Sekunde stehen sich Morgan und Art gegenüber und starren sich an.
    Und dann fällt ein Schuss.

Kapitel 26
    Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Die Zeit steht still, als Morgan die Arme nach Art ausstreckt. Er weicht vor ihr zurück. Die Hand mit der Waffe hängt schlaff herunter. Morgan lässt die Hände fallen. Ihre Augen schließen sich und sie sinkt in sich zusammen. Mit einem dumpfen Geräusch schlägt sie auf dem Boden auf.
    Lorcan und ich sehen uns an, sprachlos. Wir blicken auf Morgan. Sie liegt reglos da. Blut quillt aus ihrer Brust, hellrot auf dem blauen Teppichboden.
    Ich renne zu ihr. »Morgan?«
    Ihre Augen flackern noch einmal auf, und sie sieht mich triumphierend an.
    »Er wird dich erwischen«, flüstert sie. »Dafür habe ich gesorgt. Er wird euch beide erwischen.«
    Für einen Augenblick ist sie noch bei sich, starrt mich an – wütend, aber auch zerbrechlich –, dann verschwimmt ihr Blick, das Leben schwindet aus ihren Augen, und sie lässt ihre sterbliche Hülle hinter sich. Es ist vorbei.
    Art sinkt auf die Knie, die Waffe noch immer in der Hand. Ich sehe auf. Ed steht in der Tür. Weitere Sekunden verstreichen, fühlen sich wie eine Ewigkeit an. Dann holt Ed tief Luft und stößt einen gequälten Schrei aus.
    Ich bin bei ihm, bevor ich weiß, dass ich mich rühren möchte. Ich ziehe ihn an mich, aber er macht sich los und rennt in die Küche. Ich höre seine Schritte in der Halle. Er rennt nach oben.
    Ich will ihm nach, aber Art hält mich am Arm fest.
    »Warte einen Moment, bitte«, sagt er.
    Ich drehe mich um. Lorcan kniet neben Morgan. Er hält ihr Handgelenk und fühlt ihren Puls. Seine Hand ist über ihrem Mund, spürt, ob sie atmet. Überall ist Blut. Er schüttelt den Kopf. »Sie ist tot.«
    Eine Welle von Übelkeit steigt in mir hoch. Ich schließe die Augen.
    »Gen?« Art schüttelt mich am Arm.
    Ich bemerke, dass er etwas gesagt hat. Ich habe kein Wort verstanden.
    »Was?« Ich sehe ihn verständnislos an.
    Art legt die Waffe auf den Boden. »Die lasse ich hier«, sagt er. »Da sind meine Fingerabdrücke drauf. Fass sie nicht an.«
    Ich nicke.
    Er dreht sich zu Lorcan um. Die beiden Männer starren sich mit unverhohlenem Abscheu an.
    »Wo ist Jared? Wie bist du ihm entwischt?«, fragt Art.
    »Ich habe ihn niedergeschlagen«, antwortet Lorcan. »Er ist draußen, in der Auffahrt.«
    Art geht zur Verandatür. Als er sie öffnet, blickt Lorcan von Morgans Leiche auf. »Wo willst du hin?« Seine Augen durchbohren Art förmlich.
    »Jared wird wieder zu sich kommen«, antwortet Art. »Wir müssen dafür sorgen, dass er nicht entkommt. Ich werde ihn fesseln.«
    »Den Teufel wirst du tun«, bellt Lorcan. »Du verlässt nicht diesen Raum.«
    Art tritt einen Schritt von der Tür zurück. »Wir müssen uns um Jared kümmern«, drängt er. Seine Augen sind voller Schmerz, aber sein Kiefer ist entschlossen zusammengepresst. »Nur so können wir dafür sorgen, dass Gen in Sicherheit ist.«
    »Du bleibst hier.« Lorcan steht auf. »Ich übernehme das.«
    »Nein, hör doch.« Art blickt verzweifelt zwischen Lorcan und

Weitere Kostenlose Bücher