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Seitensprung ins Glück

Titel: Seitensprung ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary E Mitchell
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edel. Die Kontur ihres Körpers ist darunter nicht zu erkennen, aber auf jeden Fall ist sie gertenschlank.
    »Rosie«, sagt Mickey. »Das ist Jane.«
    Jane lächelt freundlich, sie scheint ganz nett zu sein. »Hi«, sagt sie.
    Ich strecke die Hand zu einem Händeschütteln à la Miss Plow aus und frage mich, wie sich wohl mein verkatertes, bleiches Gesicht im Kunstlicht neben ihrem rosigen, glatten Teint macht.
    »Also«, sagt Jane und tätschelt Mickeys Hand. »Sei lieb, Michael.« Bevor sie geht, wendet sie sich noch einmal an mich. »Es hat mich gefreut, Sie zu treffen«, sagt sie. »Ich habe viel von Ihnen gehört.« Sie lächelt kurz, aber anerkennend. »Nur Gutes!«, fügt sie hinzu und ist dann blitzschnell verschwunden.
    An der Stelle, wo sie unter dem Lichtkegel gestanden hat, bleibt eine weinrote Aura zurück.
    »Michael?«, sage ich.
    »Setz dich«, sagt Mickey und deutet auf einen Stuhl.
    »Ich kann auch später wiederkommen.« Ich knalle Miltons Akte auf den Tisch.
    »Dazu besteht kein Anlass. Jane ist nur vorbeigekommen, um Hallo zu sagen. Ist nicht das erste Mal.«
    »Jane?«
    »Sie ist meine Exfrau. Wir sind Freunde. Ich weiß, das klingt in deinen Ohren wie ein Widerspruch.«
    Verstohlen sehe ich in sein Gesicht. Unbewegt wie ein Teich im August. »Kommt Jane oft vorbei? Es überrascht mich, dass du sie nie erwähnt hast, Michael.«
    »Du warst noch nicht hier, wenn sie da war. Und es ist keine große Sache, wenn sie es tut. Was sollte ich also erzählen?«
    »Nichts. Gar nichts.«
    »Vielleicht habe ich es auch erwähnt, aber du hast es einfach nicht gehört. In letzter Zeit hörst du mir sowieso nicht zu. Du läufst einfach nur mit deiner kleinen Wolke aus Selbstmitleid über dir durch die Gegend.«
    Die Schärfe in seiner Stimme trifft mich vollkommen unvorbereitet. Ich habe noch nie erlebt, dass Mickey sich über mich ärgert.
    »Vielleicht siehst du sie ja öfter in deiner Wohnung in der Stadt«, höre ich mich sagen.
    »Was?« Mickey sieht überrumpelt aus.
    »Lädst du mich deshalb nie zu dir ein?«
    »Du weißt nicht, was du redest, Roseanna.«
    »Egal«, sage ich. »Hier ist Miltons Akte.«
    »Ich will Miltons Akte nicht …« Die Tür knarrt und geht auf. Milton stürmt herein.
    »Mr Hamilton!«, ruft er. »Mr Hamilton, es sind schon sieben Minuten! Ist Miss Plow hier?« Schnaufend sieht er sich um.
    »Milton«, sagt Mickey streng. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst anklopfen?«
    Mickeys Tonfall lässt Milton erstarren. Wie versteinert steht er in seinem grünen Kittel da. Sein Blick wandert von links nach rechts, zuerst zu Mickey, dann zu mir.
    »Miss Plow! Ist alles in Ordnung mit Ihnen?« Seine Wangen röten sich vor Besorgnis.
    »Miss Plow! Sie sagten fünf Minuten!« Milton mustert mich jetzt sehr besorgt. »Was ist los? Ist dieser böse Mann mit dem Stuhl zurückgekommen?« Aufgewühlt ringt er mit den Händen. »Der Mann aus dem Fahrstuhl?«
    Mickey sieht mich an. »Welcher Mann aus dem Fahrstuhl?«
    »Nicht Ihr Fahrstuhl«, sagt Milton. »Miss Plows Fahrstuhl.«
    »Welcher Fahrstuhl?«, setzt Mickey erneut an.
    »Er meint Teddy!«, fauche ich. »Er hat meinen Mann bei mir im Fahrstuhl gesehen, okay?«
    »Miss Plow!«, keucht Milton.
    Jetzt ist es an Mickey, zu schmollen. Mit verschränkten Armen starrt er zu Boden.
    »Das ist schon lange her«, sage ich ihm, genervt von seinem Verhalten.
    Milton kommt vorsichtig zu mir herüber. »Ach, Miss Plow. Sie sind sehr, sehr traurig. Soll ich Ihnen einen Toast machen?«
    »Und du findest nicht, dass du mir das hättest erzählen sollen?«, schäumt Mickey.
    »Er hat einen Stuhl gestohlen!«
    Milton ist jetzt außer sich. Er reibt sich die Hände und ruft mit lauter, verängstigter Stimme: »Wenn Sie beide nicht miteinander klarkommen, dann müssen Sie eine Auszeit nehmen!«
    »Na gut«, sage ich und nehme Miltons Akte wieder an mich. »Ich nehme meine Auszeit.«
    »Nimm dir alle Zeit, die du brauchst«, ruft Mickey mir nach, als ich gehe. Ich stürme aus seinem Büro, als gäbe es einen Ort, wo ich hinkönnte. Aber wo, frage ich mich auf dem Parkplatz. Und dann begreife ich, dass es nur einen Ort gibt, an den ich gehen kann.

19
Kleine Momente der Großartigkeit
    Ich treffe Helen in ihrer Küche an, wo sie bereits das Abendessen zubereitet. Die Teller vom Mittagessen stehen auf dem Abtropfgestell, und die Sonne strömt durch die Fenster. Pulkowski, lässt sie mich wissen, sei unterwegs, um Besorgungen zu machen.
    »Fühlt er sich

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