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Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Moran
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erzählen musste.«
    »Wir kommen damit schon klar«, sagt er und zieht sein abgewetztes Notizbuch aus seiner Brusttasche. »Lydia ist mit von der Partie. Wenn Tallulah brav ist, werde ich in ein paar Monaten vielleicht eine Reise mit ihr machen, nach New York oder so. Als Belohnung dafür, dass sie sich an die Vorschriften gehalten hat.«
    Ich dürfte etwa zwölf gewesen sein, da bettelte ich meinen Vater an, mit mir in den Pizza Hut zu gehen, obwohl er Kettenrestaurants auf den Tod nicht ausstehen konnte. Mich begeisterte die Salatbar, wo ich mir Tomaten aufhäufte, bis sie wie Murmeln über den Fußboden rollten, was uns böse Blicke des Personals einbrachte. Wie gern würde ich Oscar klarmachen, dass es nicht um Glamour geht, sondern darum zu wissen, dass dein Dad wirklich mit dir zusammen sein will und etwas nur deinetwegen tut. Ich schaue von oben auf Oscar herab und sehe die Traurigkeit, die sich im Schwarz seiner Augen konzentriert, spüre aber auch, wie sein Körper sich unter meiner Berührung verhärtet.
    »Rede mit mir«, sage ich und massiere unbeirrt seine verspannten Schultern.
    »Ich rede mit dir. Ich rede mit dir über den Wettbewerb.«
    Geschlagen ziehe ich mich zurück. Als Therapeut gäbe es keinen schlechteren als mich, auf meiner Couch würde Gras wachsen. Ich weiß, dass er niedergeschlagen ist, doch ich dringe nicht zu ihm vor. Ich muss an jenen Abend in der Oper denken, an die Tränen, die er für Mimi vergossen hat. Wieso fällt es ihm so viel leichter, etwas für ein fiktives Gassenkind zu empfinden? Oder liegt es an mir? Vielleicht findet er allen Liebesbekundungen zum Trotz, dass ich mir das Recht, ihn zu durchschauen, noch nicht verdient habe. Vielleicht war es auch überstürzt von mir und zu herablassend, ihn als meine persönliche Kopie von Hautnah zu sehen. Egal, wohin ich blicke, immer erinnert mich etwas daran, was Lydia und er gemeinsam haben, wieder eine Tür, auf der Zutritt verboten steht.
    »Ich habe heute den Termin bekommen«, sagt er, zündet die nächste Zigarette an und zieht gierig daran. »Der dreizehnte März.«
    Wir wussten, dass es im März sein würde, aber man hat das genaue Datum so lang es ging zurückgehalten, damit sie uns wirklich überrumpeln und sehen können, wie wir auf den Druck reagieren.
    »Freitag der Dreizehnte?«, sage ich. »O Gott, Freitag der Dreizehnte.« Mist. Mist. Mist. Warum musste es ausgerechnet der Tag von Marshas Verlobungsumtrunk sein? Ich hatte versucht, ihr dieses höchstunheilträchtige Datum auszureden, doch sie wollte nichts davon hören. Ganz im Gegenteil, es bestärkte sie noch in ihrem Entschluss. »Abergläubischer Unsinn«, hatte sie gemeint und war dann zu ihrer Gästeliste zurückgekehrt.
    »Manchen bringt es Unglück«, sagte Oscar. »Aber uns nicht.«
    »Nein, nein, das meine ich nicht. Es ist der Abend von Marshas Umtrunk.«
    »Pech für einige, sagte ich doch. Du wirst ihr absagen müssen. Wir haben Mac verloren, wir haben genug um die Ohren.«
    »Aber das kann ich nicht«, jammere ich. »Sie wird enttäuscht sein. Es ist nur noch eine gute Woche, wir werden für einen Freitagabend nichts finden, was nur annähernd so hübsch ist, und Peters Familie hat die Flüge schon gebucht, also kann sie den Termin auch nicht mehr ändern.«
    »Amber …«
    »Ich möchte sie nicht enttäuschen. Nicht schon wieder.«
    Endlich sieht Oscar mich richtig an, und seine Augen erforschen mein Gesicht. »Erinnerst du dich an dein Vorstellungsgespräch?«
    Bis in alle Einzelheiten. Ich nicke stumm.
    »Was hast du zu mir gesagt? Du möchtest von mir lernen? Also wenn ich eins gelernt habe, dann, dass der Grund, weshalb ich diesen zweiten Stern bekommen habe, der ist, dass man nicht halbherzig unter Beweis stellen kann, dass man der Beste ist. Und das bedeutet, dass man große Opfer bringen muss.« Er lächelt mich an, und bei diesem Lächeln rollt sich in mir alles zusammen wie eine Schnecke, die sich in ihr Haus zurückzieht. »Das ist hart, ich weiß, aber du bist eine wirklich unglaubliche Köchin. Das hätte ich vielleicht schon eher sagen sollen, aber ich wollte nicht, dass du zu großspurig wirst. Du bist ein Naturtalent, wie ich noch keines gesehen habe, und kannst es dir nicht erlauben, das zu vergeuden.«
    Ich versuche auf dem Teppich zu bleiben, weil mich das genauso umhaut wie die Worte, die Dom mir gestern Abend gesagt hat. Vielleicht stimmt es ja, aber wenn ja, warum bedeuten sie für jeden der beiden etwas anderes? Ich sehe Oscar

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