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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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oder? Oder mindestens Totschlag.«
    »Es ist überhaupt nicht zu erwarten, daß das Mädchen stirbt, im Gegenteil!«
    »Ich sage nur, wenn.« Sie kurbelte das Fenster hinauf. »So ist es gemütlicher, was?«
    Da geschah etwas völlig Unerwartetes, was Wyatt seit Jahren nicht mehr passiert war, er hatte eine Erektion. In diesem Augenblick, völlig aus dem Gleichgewicht geworfen, spürte er die alte Vitalität und Jugend wiederkehren und seinen schwammigen, sechzigjährigen Körper durchfluten. Er war wie betäubt.
    Er versuchte, die Erregung aus der Stimme zu halten, als er von anderen Feuern erzählte, beispielsweise 1965 am Derbytag. Es war auf ein Ende des Clubhauses beschränkt, und die meisten hatten nicht einmal ihre Plätze verlassen. »Was nicht gerade für ihre Intelligenz spricht.«
    Sie sagte nichts, und als er zu ihr hinschaute, zog sie gerade den Sweater über den Kopf. Bis zur Hüfte nackt lehnte sie sich zurück. Der Hof um ihre Warzen war dunkel, und sie waren ebenso aufgerichtet wie sein Penis, der fast schmerzlich pulsierte.
    Er versuchte, sich auf die dunkle, verlassene Straße zu konzentrieren. Sie drehte den Oberkörper zu ihm hin und schaute ihn lockend und herausfordernd an. Wie unglaublich jung sie aussah, er hatte es fast vergessen, wie die Blüte der Jugend war, während er mit gespieltem Plauderton über andere Feuerkatastrophen auf Rennplätzen und in Gestüten berichtete.
    »Ich habe einmal eine Reportage über einen Brand in Florida gemacht«, sagte sie, und es klang gelangweilt. »In einem Stall mit Lippizanern.« Mit einer schnellen Geste legte sie die Hand auf seinen Penis. Sie lachte. »Sie sind doch noch nicht alt!« Es schien sie zu entzücken.
    Unwillkürlich fielen ihm die letzten paar Male ein, als er mit Frauen zusammengewesen war oder es versucht hatte. Es war demütigend und grauenvoll gewesen.
    »Kleines Fräulein, man sollte Ihnen den Hintern versohlen.« Sie zog ihre Hand nicht weg, sondern bewegte sie. »Wäre dir das ein Vergnügen?«
    Ein Vergnügen? Er konnte es sich nicht einmal richtig vorstellen. Sein Magen war wie ein brennendes Loch. Aber er wollte den Versuch riskieren, auf jeden Fall!
    »Ich hätte nämlich nichts dagegen.«
    Er fand keine Antwort.
    Sie ließ ihn los und schlüpfte gewandt aus dem Rock. Sanft und weich schimmerte ihr Körper, unverhüllt, denn sie trug nichts darunter. Dann fragte sie: »Wie lang ist es her, daß dir jemand einen geblasen hat?«
    Er sagte nichts, weil er es nicht konnte.
    Sie lachte wieder voll Entzücken. »Ich glaube fast, Mann, du hast das noch nicht erlebt.«
    Sie legte den Kopf in seinen Schoß und schaute ihn an. »Fahr langsam, damit wir genug Zeit haben.« Dann stützte sie sich seitlich auf und zog den Reißverschluss auf, während er versuchte, den Bauch einzuziehen.
    »Es ist mir ein Vergnügen, mein Alter. Jan wird dich blasen, daß dir Hören und Sehen vergeht.«
    »Es ist eine gottverdammte Verschwendung.«
    »Wenn es dir überlassen wäre, Eric, würdest du mit der Kamera neben dem Stall Bilder von irgendeinem Flittchen aufnehmen.«
    »Kein Beweismaterial, ich weiß, ich weiß. Aber eine neue Polaroidkamera einfach in den Ohio werfen ist eine Schande!«
    »Ein Inter-Staatsverbrechen«, stimmte Owen zu. »Die Sherman-Minton-Brücke führt in Indiana herüber nach Kentucky. Und wenn wir am Morgen das nächste Bild machen, kaufen wir eine neue Kamera und werfen sie auch weg. Jeden Tag das gleiche. Es darf kein inkriminierender Beweis gefunden werden! So stopft man alle Löcher im voraus!«
    »Du bist verdammt gut gelaunt. Wirst du eigentlich niemals müde?«
    »Heute noch mal ein kleiner Job, Junge, und dann machst du dich auf die Socken zur Rennbahn und kannst vor der Arbeit ein wenig schlafen.«
    »Ich mache also die Morgenarbeit mit dem Pferd, hast du dir das so gedacht?«
    »Klar, du hast's begriffen.«
    »Während du mit deinem dicken Wagen in das großartige Haus fährst und die Nutte noch mal bumst.«
    »Das ist keine Nutte, sondern deine Arbeitgeberin.«
    »Heute abend war ich nicht bei ihr angestellt. Das war eine verdammt riskante Sache.«
    »Was hast du schon groß gemacht? Hast 'ne Zigarettenkippe weggeworfen, ohne sie auszutreten. Schämen solltest du dich, Eric, schämen!«
    »Jesus, du hast vielleicht 'ne Laune!«
    »Mach dir nichts draus. Alles ist in Butter.«
    »Und wenn mich ein Wächter gesehen hätte?«
    »Niemand hat dich gesehen, du hast dein Geld, und jetzt verpiß dich.«
    »Wie haben sie den

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