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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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sprechen.«
    »Also redet ihr nie miteinander? Nur …«, sie stockte, »… über die Kamera?«
    Er antwortete nicht, stand nur da. War das sein wunder Punkt? Verbot ihm diese Frau, Kontakt zu ihr aufzunehmen? Ließ ihn ihre perversen Fantasien erledigen und schickte ihm dafür einfach eine Portion Trüffel? Konnte es so etwas geben?
    »Wohnt Rebecca weit weg von hier?«, fragte sie, um das Gespräch aufrechtzuerhalten und seine Aufregung weiter zu lindern.
    »Ja, weit.«
    »Ich verstehe.«
    »Was habe ich falsch gemacht?«, fragte er plötzlich und sah ihr direkt in die Augen. Es lag Verzweiflung darin, die Hoffnung auf eine Antwort. Kerstin sah ihre Chance gekommen. Gleichmütig zuckte sie mit den Schultern.
    »Du kennst sie besser als ich. Doch vielleicht findet sie, dass es genug ist und die Frauen, die hier sind, ausreichend bewiesen haben, dass sie gute Mütter sind.«
    Er rollte wieder mit den Augen, kratzte sich nervös am Kopf. Mit einem Ruck stieß er sich von den Gitterstäben ab und ging weg.
    Kerstin wusste nicht, ob es ihr gelungen war, den Keim des Zweifels über seine Taten in seine Gedanken zu pflanzen. Sie konnte nur hoffen, dass ihr der Versuch nicht doch noch zum Verhängnis würde.
    x x x
    Als Falko an diesem Dienstagmorgen das Haus verlassen hatte, fühlte er sich gut. Erstaunlich gut, wie er fand, wenn man die Umstände betrachtete, mit denen er sich gerade auseinanderzusetzen hatte. Zu seiner Überraschung hatte Heike ein Frühstück zubereitet und ihm angeboten, doch etwas zu essen, bevor er zur Arbeit ging. Fast schien es, als wollte sie durch Normalität von der Trennungssituation ablenken. Er hatte weder Lust noch Zeit gehabt, ihr zu erklären, dass das nicht das Geringste an seiner Haltung ändern würde. Rasch aß er etwas, trank seinen Kaffee, räumte sein Geschirr in die Spülmaschine und machte sich auf den Weg ins Präsidium. Eine seltsame Unruhe hatte von ihm Besitz ergriffen. Er konnte es kaum erwarten zu hören, ob die ehemalige Jugendamtsmitarbeiterin Tetzke sich gemeldet und die Informationen, die die Unterbringungen der Ganter betrafen, geschickt hatte. Das war morgens noch nicht der Fall gewesen, und Falko und seine Leute hatten sich bis fast halb zwölf damit beschäftigt, das Leben Rebecca Ganters chronologisch zusammenzusetzen.
    »Cornelsen«, meldete sich Falko, als sein Telefon klingelte.
    »Hier ist Harald. Es kommt Bewegung in die Sache.«
    »Was ist passiert?«
    »Gestern am späten Nachmittag wurde wieder eine schwangere Frau entführt.«
    »O nein, das darf nicht wahr sein!«
    »Genau. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauern wird, bis mir der Fall von oben weggenommen wird.«
    »Verstehe«, sagte Falko.
    »Doch es gibt auch etwas Positives zu berichten.«
    »Nämlich?«
    »Ein vorangegangener Entführungsversuch ist gescheitert. Eine schwangere Frau kam gerade aus einem Kaufhaus, als sie ein Mann auf dem Weg zu ihrem Auto um Hilfe bat, weil er angeblich ein Baby in einem Auto schreien hörte.«
    »Das ist also seine Methode.«
    »Sieht so aus. In jedem Fall ging die Frau ein paar Schritte mit und zog dann ihr Handy hervor. Als er fragte, was sie vorhabe, sagte sie, sofort die Polizei rufen zu wollen, damit das Kind befreit werden könnte. Er hat wohl noch versucht, sie zu überzeugen, dass sie keine Zeit verlieren und das Baby selbst aus dem Auto bekommen sollten. Doch sie bestand auf dem Anruf.«
    »Und dann?«
    »Laut Aussage der Frau wurde er aggressiv, beschimpfte sie, wenn sie eine gute Mutter werden wollte, hätte sie die Pflicht zu helfen. Irgendetwas an ihm erschien ihr eigenartig. Auf jeden Fall ergriff sie die Flucht und rannte so schnell sie konnte in den Laden zurück. Von dort rief ein Angestellter die Polizei.«
    Falko konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Coole Frau. Was ist dann passiert?«
    »Er hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Konnte sie sagen, aus welchem Auto das Weinen kam? Hat sie das Fahrzeug beschreiben können.«
    »Nein, leider nicht. Sie hat das Weinen zwar gehört, aber durch das aggressive Verhalten des Mannes war sie so alarmiert, dass sie sich nicht mehr darum gekümmert hat, woher es genau kam. Als sie dann mit dem Angestellten, der die Polizei informiert hatte, wieder auf den Parkplatz kam, war der Mann weg.«
    »Und die Frau?«
    »Musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Vielleicht war es die Aufregung. Ihre Schwangerschaft hat gewisse Risiken, so dass der herbeigerufene Arzt auf Nummer sicher gehen wollte. Doch sie

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