Selbstbewusstsein kann man lernen
ihnen damit helfen, wenn Sie Ihre Gedanken mit ihnen teilen. Ihre Einfälle und Auffassungen und Gedankengänge sind zu wertvoll, um sie einfach zu ignorieren. Hinzu kommt, dass sich nicht selten besonders dumme Ideen durchsetzen, weil diejenigen, die gute Alternativen hätten, sich nicht äußern oder sich nicht durchsetzen können.
Ähnlich wie ein Fußballer, der aus Angst nicht aufs Tor schießt, wenn er in einer guten Position ist, schadet man selbst auch der „Mannschaft“, wenn man gute Ideen zurückhält.
Problem: Alle anderen sind so selbstsicher. Da komme ich mir ganz dumm vor.
Das Thema Sprechangst ist eines der häufigsten Probleme, wegen derer Menschen einen Therapeuten, Berater oder Coach aufsuchen.
Die Sprechangst, ist unter vielen unterschiedlichen Bezeichnungen bekannt. Oft spricht man auch einfach von „Lampenfieber“, „Publikumsangst“ oder „Redehemmung“.
Man nimmt an, dass mindestens 50 Prozent der Bevölkerung dauerhaft oder zeitweilig davon betroffen sind. Bei der Angst vor öffentlichem Sprechen, als bei Vorträgen, Reden oder Referaten gehen die Schätzungen bis zu 71 Prozent der Bevölkerung!
Sie können also mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass Sie mit diesem Problem nicht alleine sind.
Wenig selbstsichere Menschen vermuten wesentlich häufiger als andere, dass ihre Unsicherheit oder in diesem Fall ihre Sprechangst nach außen sichtbar seien und jedem sofort auffallen würden.
Das ist aber nicht der Fall. Menschen, die es gelernt haben, locker und selbstsicher aufzutreten, wirken nur so, als ob ihnen das Thema Sprechangst völlig unbekannt wäre.
Tatsächlich sind viele andere Menschen, mit denen Sie im Laufe eines Tages zusammentreffen nicht selbstsicherer als Sie selbst.
Insbesondere was die Sprechangst angeht, sind die meisten Menschen gleich. Sie müssen sich also deswegen keineswegs „dumm“ vorkommen.
Am wichtigsten: Praxiserfahrung sammeln
Praxiserfahrung ist beim Sprechen und beim Small Talk das A und O. Möglichkeiten zum Trainieren bieten sich überall. Ganz gleich, ob an der Straßenbahnhaltestelle, beim Einkaufen, im Theater oder beim Gespräch mit dem Nachbarn: Gelegenheiten, um das Reden zu trainieren, gibt es überall.
Wenn Sie schon etwas Übung haben, können Sie das Training für Fortgeschrittene beginnen. Dazu gehört es zum Beispiel sich bei einer Veranstaltung in der ersten Reihe zu platzieren oder zum Beispiel bei der Elternversammlung einen Wortbeitrag beizusteuern.
Tipp:
Rhetoriktraining an der Volkshochschule
Rhetorikseminare werden von fast allen Volkshochschulen und vielen anderen Bildungseinrichtungen angeboten.
In einem Rhetorikseminar können Sie nicht nur lernen, Ihre Gedanken zu formulieren, sondern erfahren auch etwas darüber, wie Sie mit Sprechangst umgehen können.
Das Training in der Gruppe hilft Ihnen natürlich wesentlich dabei, Routine zu erlangen, Ängste abzubauen und Selbstvertrauen zu entwickeln.
Mentales Training
Beim sogenannten Mentalem Training geht es darum, sich in Gedanken die Situationen vorzustellen, die man trainieren möchte.
Beim Thema Sprechangst sind das alle Situationen, in denen wir Angst haben oder zu gehemmt sind, um uns verbal so zu äußern, wie wir es gerne möchten.
Dadurch, dass die angstauslösende Situation gedanklich „durchgespielt“ wird, treten drei Effekte ein:
1. Die Angst vor dem Unbekannten schwindet.
Dadurch, dass wir uns möglichst detailliert vorstellen, wie die Situation ablaufen wird, gewinnen wir Sicherheit.
Wenn die Situation dann tatsächlich eintritt, haben wir sie ja in Gedanken bereits viele Male gemeistert.
2. Unsere Reaktionen auf Probleme wird trainiert.
Einer der vielen nützlichen Aspekte des Mentalen Trainings ist, dass wir in Gedanken so gut wie jede denkbare Situation durchspielen können.
Dazu gehören auch Probleme und Störfaktoren, die in der Realität vielleicht nie eintreten werden. Allein die Tatsache, dass wir wissen, auch auf potenzielle Probleme vorbereitet zu sein, vermittelt Sicherheit und Selbstvertrauen.
3. Gewöhnung und Routine machen selbstbewusst.
Ein faszinierender Aspekt des Mentalen Trainings ist die Tatsache, dass unser Gehirn das gedankliche Training genauso verarbeitet, als würde es in der Realität stattfinden.
Wenn wir eine Situation mehrfach in Gedanken bewältigen, verhält sich unser Verstand genau so, als hätten wir in Bezug auf die Situation auch in der Realität eine selbstvertrauensfördernde Routine
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