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Selbstmord der Engel

Selbstmord der Engel

Titel: Selbstmord der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwand. Bei Carlotta hatte sie sich noch zusammengerissen, doch als sie zum Hörer griff, da zitterten ihre Hände...
    Glenda und ich hatten noch einiges besprochen, ohne zu einem Ergebnis gelangt zu sein. So mussten wir uns schließlich eingestehen, dass wir hilflos waren.
    »Das passiert auch, John. Das gehört zum Leben mit dazu.«
    Ich grinste schief. »Ein schwacher Trost.«
    »Was soll ich sonst sagen?«
    Tja, was sollte sie sagen, ich wusste es auch nicht, und das sah mir Glenda Perkins an.
    »Keine Idee?«
    »Keine.«
    »Okay, dann zahlen wir.«
    Sie hatte mir die Worte aus dem Mund genommen. Hier hatten wir nichts mehr zu suchen, und wir waren schon überein gekommen, zu mir nach Hause zu fahren, um dort die weiteren Nachtstunden zu verbringen; Glenda wollte zunächst nicht zurück in ihre Wohnung, was ich auch gut verstand. Nur würde diese Nacht anders werden, als man sie sich normalerweise vorstellt. Ich ahnte, dass das noch vor uns liegende Wochenende alles andere als normal verlaufen würde.
    Ein Kellner kam nach draußen, um den Nachbartisch abzuräumen. Der junge Mann mit den hellblond gefärbten Haaren schwitzte in seinem dunklen Hemd. Er machte einen erschöpften Eindruck und schien froh zu sein, als ich um die Rechnung bat und er uns nichts mehr bringen musste. Es blieb bei den beiden Flaschen Wasser. Ich legte noch ein Trinkgeld hinzu, wofür sich der junge Mann bedankte.
    Glenda hatte bereits ihren Stuhl zurückgeschoben, um sich zu erheben, als sich wieder mein Handy meldete.
    »Moment noch«, sagte ich.
    »Ist es Maxine?«
    »Werden wir gleich haben.«
    Sie war es tatsächlich. Schon die ersten Worte ihrer Flüsterstimme sorgten bei mir für einen kalten Schauer auf dem Rücken. Dass sie Angst hatte, hörte ich deutlich hervor, und sie sprach so schnell, dass ich kaum etwas verstand. Ich kannte sie als coole Person. Wenn sie so sprach, ging es ihr nicht gut.
    »Langsam, Max, alles der Reihe nach. Was ist bei euch los?«
    »Da ist jemand im Garten, John.« Jetzt verstand ich sie, denn sie riss sich auch zusammen. »Eine... eine... Person, die ich nicht kenne. Carlotta und ich meinen, dass sie kein Mensch ist. Sie hat auch Flügel. Es kann ein Engel sein.«
    »Und der jagt euch diese Angst ein?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Wir spüren, dass von ihm etwas Unheimliches abstrahlt. Eine Kraft, der wir nichts entgegensetzen können. Wenn ich Grauen pur sage, ist das nicht übertrieben.«
    »Hat er euch etwas getan?«
    »Nein, noch nicht. Aber wir rechnen damit, dass er nicht nur auf dem Rasen bleibt.«
    »Okay. Oder nicht okay, weil ich euch nicht helfen kann.«
    »Vielleicht kennst du ihn! Falls dies zutrifft, kannst du einen Rat geben.«
    »Dazu müsste ich die Beschreibung haben.«
    »Deshalb habe ich auch angerufen. Die kann ich dir geben, John. Nur keine allzu genaue, weil es dunkel ist, aber ich habe mir gewisse Einzelheiten gemerkt.«
    »Dann raus damit.«
    »Ziemlich groß. Sehr düster. Abstoßend und kalt. Ich weiß nicht, ob er überhaupt eine Kleidung trägt. Aber er hat sehr lange Haare, die wie ein Vorhang zu beiden Seiten seines Kopfes nach unten hängen. So eine Gestalt habe ich noch nie gesehen.«
    »Und sie besitzt Flügel, hast du gesagt?«
    »ja.«
    Ich schwieg, und das hatte seinen Grund. Plötzlich breitete sich in meinem Magen ein Gefühl aus, das ich nur schwerlich beschreiben konnte. Da klumpte sich etwas zusammen, das hinterher wie ein mit Säure gefüllter Ball in meinem Körper lag. Zugleich stieg mir das Blut in den Kopf, was auch Glenda merkte, die mich mit einem seltsamen Blick anschaute und den Kopf schüttelte.
    Ich hörte wieder Maxine’s Stimme. »John, du sagst nichts. Warum nicht? Ich warte.«
    »Schon gut. Ich bin noch dran. Ich habe nur eben nachgedacht, verstehst du?«
    Es folgte die Frage, auf die ich schon gewartet hatte. »Dann... dann... kennst du ihn?«
    »Leider.«
    Ein scharfer Atemzug. »Mein Gott, warum sagst du das? Das ist jetzt auch egal. Wie heißt er?«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat euch Belial besucht.«
    »Wer ist das?«
    Ich wusste im ersten Moment nicht, wie ich es ihr sagen sollte. Ich musste mir meine Worte genau überlegen und fing einen Blick von Glenda Perkins auf, die alles gehört hatte und deren Gesicht eine Mischung von Überraschung und Erschrecken widerspiegelte.
    »Ich will es dir kurz sagen, Max. Es hat keinen Sinn, wenn ich um den heißen Brei herumrede. Belial ist der Engel der Lügen. Der Leibwächter

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