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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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und dann wegrannten. Maxon hatte eine seiner vielen Kameras dabei, lief den Kleinen nach und fotografierte sie, wobei er von den Erwählten bewundernd beobachtet wurde.
    »America«, rief jemand. Als ich nach rechts schaute, sah ich Elayna und Leah mit einer Frau sprechen, die der Königin zum Verwechseln ähnlich sah. »Komm her, wir wollen dir die Schwester der Königin vorstellen.« Etwas an Elaynas Tonfall machte mich nervös, und ich verspürte keine große Lust, ihrer Aufforderung nachzukommen.
    Aber schließlich ging ich doch zu den dreien hinüber und knickste vor der Dame, die zu mir sagte: »Lassen Sie das, Schätzchen. Ich bin nicht die Königin. Nur Adele, Amberlys ältere Schwester.« Sie streckte mir die Hand hin, und beim Händeschütteln hickste sie ein bisschen. Adele hatte einen leichten Akzent und strahlte etwas Beruhigendes, Tröstliches aus. Sie war rundlich und ihren schweren Augenlidern nach zu schließen, war das Glas Wein in ihrer Hand nicht ihr erstes an diesem Abend.
    »Woher kommen Sie? Ich finde Ihren Akzent wunderbar«, sagte ich. Einige der Mädchen aus dem Süden hörten sich so an, und ich fand diesen Tonfall unglaublich romantisch.
    »Honduragua. Von der Küste«, antwortete sie. »Wir sind in einem winzigen Haus aufgewachsen«, sagte sie und zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen Abstand von etwa zwei Zentimetern an. »Und nun schau sie dir jetzt an, meine kleine Schwester. Und mich.« Sie wies auf ihr Kleid. »Was für eine Verwandlung.«
    »Ich lebe in Carolina, und ich war einmal mit meinen Eltern an der Küste«, sagte ich. »Ich fand es wunderschön dort.«
    »Oh, nein, nein, nein, Kind«, erwiderte Adele und wedelte wegwerfend mit der Hand. Elayna und Leah schienen sich das Lachen verkneifen zu müssen. Sie fanden die Schwester der Königin offenbar zu lässig. »Die Strände in Mittel-Illeá sind mies im Vergleich zu denen im Süden. Die müssen Sie eines Tages mal anschauen.«
    Ich lächelte und nickte. Natürlich hätte ich mir zu gern andere Landesteile angesehen. Aber ich hatte meine Zweifel, ob es jemals dazu kommen würde.
    Kurz darauf kam eines von Adeles vielen Kindern angelaufen und zerrte sie weg. Jetzt brachen Elayna und Leah endgültig in Gelächter aus.
    »Ist sie nicht wahnsinnig komisch?«, sagte Leah.
    »Weiß nicht. Ich finde sie nett«, erwiderte ich mit einem Achselzucken.
    »Sie ist doch total ordinär«, warf Elayna ein. »Du hättest mal hören sollen, was sie alles gesagt hat, bevor du kamst.«
    »Was ist denn so schlimm an ihr?«, fragte ich.
    »Man sollte doch meinen, dass sie im Laufe der Jahre ein paar Benimmregeln gelernt hätte«, bemerkte Leah verächtlich. »Sie scheint Silvia irgendwie entkommen zu sein.«
    »Erinnere dich mal daran, dass sie als Vier aufgewachsen ist. Genau wie du«, konterte ich.
    Leah wirkte weniger selbstgefällig, als ihr bewusst wurde, dass es zwischen ihr und Adele Gemeinsamkeiten gab. Elayna dagegen, die von Geburt an eine Drei war, redete unbeirrt weiter.
    »Ich schwöre euch, wenn ich Prinzessin werde, lasse ich meine Familie entweder anständig erziehen oder deportieren. Ganz bestimmt werde ich nicht zulassen, dass die mich so blamieren.«
    »Was ist denn so peinlich an ihr?«, fragte ich.
    Elayna schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Sie betrinkt sich in Anwesenheit des Königs und der Königin von Swendway. Man müsste sie wegsperren.«
    Das Gerede reichte mir endgültig, und ich entfernte mich, um mir selbst ein Glas Wein zu holen.
    Als ich das Getränk jedoch in der Hand hielt und mich umsah, entdeckte ich nicht eine einzige Stelle, an der ich mich gerne niedergelassen hätte. Die ganze Festivität war zwar interessant und schön arrangiert, fühlte sich aber für mich nur mühsam und anstrengend an.
    Ich dachte über Elaynas Worte nach. Sollte ich tatsächlich einmal im Palast leben – würde ich dann von meiner Familie erwarten, dass sie sich veränderte? Ich beobachtete die umherflitzenden Kinder, die Leute, die sich angeregt unterhielten. Würde ich nicht wollen, dass meine Schwester Kenna so blieb, wie ich sie kannte? Und dass ihre Kinder ganz unbefangen sein konnten?
    Wie sehr würden die Umstände dann auch mich verändern?
    Würde Maxon von mir erwarten, dass ich anders wurde? Küsste er deshalb andere Mädchen? Weil ihm etwas an mir nicht gefiel?
    Würde das Casting weiterhin so unangenehm für mich sein?
    »Lächeln!«
    Ich fuhr herum, und Maxon fotografierte mich. Dieser Überfall gab mir

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