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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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bedeutet«, sagte Sidheag mit hochgezogenen Augenbrauen. Ihre unnatürliche Blässe war verschwunden, und die Falten in ihrem Gesicht waren ausgeprägter – sie war sterblich geworden.
    Ohne auch nur einen Moment zu zögern, entledigte sich Lord Maccon seiner Abendgarderobe, und das auf eine Weise, die ahnen ließ, dass er in letzter Zeit geübt hatte. Alexia errötete.
    »Nun, willkommen in London!«, rief Lord Akeldama, zog einen großen Federfächer hervor und fächelte sich damit heftig vor seinem Gesicht herum.
    »O Conall, also wirklich, vor aller Augen!«, rief indes Alexia, doch ihr Gatte verwandelte sich bereits im Laufen von Mensch zu Wolf.
    Manchmal war die Ehe mit einem Werwolf fast zu viel für eine Dame aus gutem Hause. Alexia dachte kurz daran, Lord Akeldama seinen Fächer abzunehmen – ihr Gesicht fühlte sich ziemlich heiß an, und er konnteschließlich nicht mehr erröten. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte er sich ein wenig, damit er sie beide befächeln konnte.
    »Das ist ein reizender Fächer«, hauchte Alexia leise.
    »Wunderbar, nicht wahr? Aus einem kleinen Laden, den ich abseits der Bond Street entdeckt habe. Soll ich für dich auch einen bestellen?«
    »In Petrolgrün.«
    »Natürlich, mein errötender kleiner Kürbis.«
    »Ich entschuldige mich wirklich vielmals für das Benehmen meines Mannes.«
    »So sind Werwölfe nun einmal, mein Essiggürkchen. Da muss man einfach die Ohren steifhalten.«
    »Mein lieber Lord, halten Sie steif, was immer Sie wünschen.«
    »Tut’s ihr nich’ weh?«, fragte Lady Kingair, als Alexia aus dem Haus zu ihr auf die Vordertreppe trat und sah, wie der riesige Wolf den winzigen Welpen jagte.
    »Nicht, soweit wir es beurteilen können.«
    »Und wie lange wird das anhalten?« Sidheag wies mit einer Geste an ihrem Körper auf und ab.
    »Bis zum Sonnenaufgang. Es sei denn, ich greife ein.«
    Hoffnungsvoll hielt Sidheag ihr den nackten Arm hin.
    »O nein, nicht bei Ihnen. Die außernatürliche Berührung hat keine Wirkung mehr auf Sie. Sie sind sterblich. Nein, ich muss meine Tochter berühren. Dann wird die Unsterblichkeit … na ja, sozusagen wieder auf Sie zurückgeworfen. Schwer zu erklären. Ich wünschte, wir wüssten mehr darüber.«
    Professor Lyall stand etwas abseits, ein leises Lächeln im Gesicht, und beobachtete das Chaos auf der Straße.
    Prudence versuchte, hinter einem Haufen Holzkisten zu entschwinden, die am Straßenrand gestapelt waren. Lord Maccon setzte ihr nach, dabei stieß er die Kisten mit ohrenbetäubendem Radau um. Daraufhin lief das Wolfjunge auf das dampfbetriebene Monorad zu, das an der steinernen Vorgartenmauer der Colindrikal-Bumbcrunchers lehnte. Mr Colindrikal-Bumbcruncher war besonders angetan von seinem Monorad. Er hatte es unter enormen Kosten eigens aus Deutschland liefern lassen.
    Prudence zwängte sich hinter die Speichen in der Mitte, doch Lord Maccon schob eine seiner mächtigen Pfoten hindurch, um nach ihr zu greifen. Die Speichen verbogen sich leicht, Lord Maccon blieb stecken, und Prudence sauste hervor und rannte erneut die Straße entlang. Sie wedelte bei diesem herrlichen Spiel sogar noch begeisterter mit der Rute.
    Lord Maccon befreite sich aus dem Monorad, wobei das schöne neumodische Gerät mit einem unheilvollen Scheppern und Knacken umstürzte. Lady Maccon machte sich in Gedanken eine Notiz, ihren Nachbarn so bald wie möglich ein Entschuldigungsschreiben zukommen zu lassen. Die armen Colindrikal-Bumbcrunchers hatten in den vergangenen zwei Jahren eine Menge erdulden müssen. Ihr Stadthaus befand sich seit Generationen im Besitz der Familie. Dass sie einen Vampirschwärmer als Nachbarn hatten, war ihnen bekannt und wurde von ihnen toleriert. So wie jedes herrschaftliche Schloss seine Poltergeister hatte, lebten in den besten Wohngegenden nun einmal Vampire. Doch nun waren auch noch Werwölfe direkt neben ihnen eingezogen, und das war wohl einfach genug. Mrs Colindrikal-Bumbcruncher hatte Lady Maccon jedenfalls vor Kurzem im Park geschnitten, und Alexia konnte ihr das nicht einmal verübeln.
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie zum Haus der Colindrikal-Bumbcrunchers hinüber und versuchte zu erkennen, ob ein neugieriges Gesicht an einem Fenster möglicherweise Conalls Verwandlung in Lord Akeldamas Empfangshalle gesehen hatte. Das würde eine noch weitaus größere Entschuldigung erforderlich machen. Und ein Geschenk. Früchtekuchen vielleicht. Andererseits sorgte der Anblick von Lord Maccons

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