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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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immer noch nichts. Aber vor zwei Tagen is’ das hier durchgekommen. Ich glaub nich’, dass es von ihm is’. Ich glaub, es is’ eine Warnung.«
    Sie legte ein Stück Papier auf das Teetischchen vor ihnen. Es war schlichtes Pergament von der Sorte, die von den Transmitter-Spezialisten überall im Reich verwendet wurde, um eingehende Ätherogramme aufzuzeichnen. Nur dass sich statt den üblichen kurzen Sätzen ein einziges Symbol darauf befand: ein Kreis über einem Kreuz, in zwei Hälften gespalten.
    Alexia hatte dieses Symbol schon einmal gesehen, auf den Papyrusbinden um eine gefährliche kleine Mumie in Schottland und später an einer Kette um den Hals eines Templers. »Na, wunderbar. Das zerbrochene Anch.«
    Lord Maccon beugte sich vor, um sich das Zeichen genauer anzusehen.
    Prudence regte sich und kicherte im Schlaf. Alexia hüllte ihre Tochter ein wenig mehr in den Schal aus rosa Brokat, den Lord Akeldama ihr gegeben hatte.
    Lord Maccon und Lady Kingair sahen Alexia an. Lord Maccon trug ebenfalls einen rosa Brokatschal um seine Hüften geschlungen, sodass es aussah, als trüge er einen Rock aus Vorderindien. Alexia nahm an, dass ihr Gatte als Schotte an das Tragen von Röcken gewöhnt war. Er hatte ja auch wirklich hübsche Knie. Schotten hatten, wie sie bei Gelegenheit bereits beobachten konnte, häufig hübsche Knie. Vielleicht war das der Grund, warum sie Kilts trugen.
    »Du hast mir nie davon erzählt, mein kleines Rotkehlchen.« Schwungvoll schrieb Lord Akeldama mit dem Finger das Symbol, das er vor sich sah, in die Luft.
    »Nun, das Anch bedeutet übersetzt ›ewiges Leben‹, so sagt zumindest Champollion. Und hier sehen wir das ewige Leben zerstört. Was glauben Sie, was das bedeuten könnte? Natürlich Außernatürliche. Mich.«
    Lord Akeldama spitzte die Lippen. »Vielleicht. Aber manchmal schrieben die alten Ägypter eine Hieroglyphe auch unterbrochen, damit die Bedeutung des Symbols nicht Wirklichkeit wird. Wenn sie aus diesem Grund so geschrieben wurde, ändert sich die Bedeutung der Hieroglyphe nicht.«
    »Aber wer würd nich’ die Unsterblichkeit wollen?«, fragte Sidheag Maccon. Sie hatte ihrem Urururgroßvater jahrelang in den Ohren gelegen, sie in einen Werwolf zu verwandeln, und schließlich hatte er ihr den Wunsch erfüllen müssen.
    »Nicht jeder will ewig leben«, erklärte Alexia. »Nehmen Sie zum Beispiel Madame Lefoux.«
    Lord Maccon kam wieder auf das eigentliche Thema zurück. »Dann ist Dubh also verschwunden, und zwar in Ägypten? Was erwartest du, das ich dagegen unternehmen soll? Ist das denn nicht eine Angelegenheit für den Diwan?«
    Lady Kingair legte den Kopf leicht schräg. »Du gehörst zur Familie. Ich dachte, du könntest dich ein wenig umhören, ohne die offiziellen Kanäle mit reinzuziehen.«
    Lord Maccon wechselte einen Blick mit seiner Frau. Die wiederum warf einen bedeutungsvollen Blick auf Lord Akeldamas gewaltige vergoldete Kuckucksuhr. »Wir sollten uns besser auf den Weg machen«, meinte sie. »Ich komme schon ohne dich zurecht, mein Liebster. Ich werde den Zug nehmen. Im Zug geschieht nie etwas Unerfreuliches«, fügte sie noch beruhigend hinzu.
    Lord Maccon sah allerdings nicht beruhigt aus. Dennoch war es offensichtlich, dass er sich größere Sorgen um die Werwölfe als um die Vorladungen der Vampire machte.
    »Also gut, meine Liebe.« Er wandte sich an Lady Kingair. »Wir sollten uns besser ins Hauptquartier von BUR begeben, um die Möglichkeiten zu nutzen, die uns nur das Bureau bieten kann.«
    Lady Kingair nickte.
    »Randolph.«
    »Ich komme mit Ihnen, Mylord. Aber ich ziehe es vor, ein wenig förmlicher zu reisen.«
    »In Ordnung. Wir treffen Sie dann dort.« Mit diesen Worten beugte sich Lord Maccon schwungvoll zu seiner Frau hinab, wobei er mit einer Hand entschlossen den Schal um seine Taille festhielt. »Bitte sei vorsichtig, meine Liebe, Zug hin oder her.«
    Alexia schmiegte sich in seine Umarmung. Ohne auf die Blicke der anderen zu achten – schließlich gehörte jeder davon zur Familie –, berührte sie sein Kinn und reckte sich seinem Kuss entgegen. Prudence, die an derlei Aktivitäten gewöhnt war, regte sich nicht auf dem Schoß ihrer Mutter.
    Dann verschwand Conall hinaus in die Eingangshalle, um den rosa Brokatschal abzulegen und die Gestalt zu wechseln.
    Wenige Augenblicke später lugte ein zottiger Wolfkopf ins Zimmer, und Conall bellte drängend. Lady Kingair entschuldigte sich und folgte ihm.
    »In meiner Empfangshalle«, bemerkte

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