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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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französischen Regierung?«
    »Aber, Alexia, sagten Sie nicht gerade, ich würde nur meine eigenen Ziele verfolgen?«
    Diesmal war Alexia amüsiert. »Sehr geschickt den Spieß umgedreht, Genevieve.«
    »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich habe etwas in meiner Kabine zu erledigen.« Madame Lefoux erhob sich und machte eine kleine Verbeugung vor den beiden Ladys. »Alexia. Miss Prudence.«
    Prudence blickte von ihrer sorgfältigen Verstümmelung der Speisekarte auf. »Nein.«
    Die Erfinderin nahm ihr Jackett und den Zylinder von einem Kleiderständer an der Tür und begab sich hinaus in den stürmischen Gang.
    »Fuuie«, sagte Prudence.
    »Du sprichst mir aus der Seele, Kind«, antwortete Lady Maccon.
    Alexia blieb noch eine ganze Weile im Speisesaal. Sie genoss das Ambiente, den kontinuierlichen Nachschub an Tee und leckeren Häppchen und die Tüchtigkeit des Personals. Zudem gab es ihr Gelegenheit, die anderen Passagiere einer allgemeinen Musterung zu unterziehen. Schließlich musste jeder einmal etwas essen. Ihre Mitreisenden waren die erwartete bunte Mischung. Alexia erspähte mehrere Grüppchen blasser Damen – Kranke auf der Suche nach Gesundheit. Die beiden abgemagerten Burschen, die nur aus schlaffem Haar und Ellbogen in schlecht sitzenden Jacketts zu bestehen schienen, konnten nur Künstler sein. Die in Tweed gekleideten fröhlichen Kerle, die fest entschlossen waren, den gesamten Schiffsvorrat an Portwein wegzutrinken, bevor das Schiff den Hafen erreichte, waren eindeutig Jäger, versessen auf Krokodile. Da war ein Tunichtgut in Schwarz, den Alexia zuerst für einen Staatsmann hielt, bis er ein Notizbuch zückte, was sie glauben ließ, dass es sich bei ihm um das Niedrigste vom Niedrigen handelte: einen Reisejournalisten. Dann gab es noch zahlreiche unmodisch gekleidete Gentlemen mit schäbigen Kopfbedeckungen und zu viel Gesichtsbehaarung, entweder Antiquitätensammler oder Männer der Wissenschaft.
    Der Hauptgrund, warum sie noch blieb, war allerdings der, dass Prudence zufrieden damit schien dazusitzen und die Speisekarte zu verstümmeln. Weshalb es so kam, dass ihr Gatte sie selbst nach Sonnenuntergang noch beim Tee vorfand.
    Er hatte Mr und Mrs Tunstell, das Kindermädchen, die Zwillinge und zwei Mitglieder der Schauspieltruppe im Schlepp, allesamt mit verschlafenem Blick, aber fürs Abendessen gekleidet.
    »Dada!«, rief Prudence und sah ganz so aus, als würde sie ein wenig Zuneigung von ihrem Vater sehr zu schätzen wissen. Alexia legte ihr die bloße Hand in den Nacken und nickte ihrem Gatten dann zu.
    »Püppchen.« Conall prustete seiner Tochter ausgelassen auf die Wange, woraufhin sie kicherte, dann machte er das Gleiche bei seiner Frau. »Weib.« Das entlockte ihr einen strengen Blick, von dem sie beide wussten, dass er Zuneigung ausdrücken sollte.
    Alexia hätte sich eigentlich zurückziehen und ebenfalls zum Abendessen umziehen sollen, doch sie hatte fürchterliche Angst, irgendetwas Interessantes zu verpassen, deshalb blieb sie, und sie setzten sich nur an einen größeren Tisch, sodass auch alle anderen Platz fanden.
    »Ich glaube wirklich, dass mir das Reisen auf See noch besser gefallen könnte als das Fliegen«, verkündete Ivy, die sich ohne Rücksicht auf Rang oder angemessene Tischordnung neben Alexia gesetzt hatte. Alexia vermutete, dass solche Regeln wohl etwas lockerer gehandhabt werden mussten, wenn man auf Reisen war. Lord Maccon saß an Ivys anderer Seite, um ausreichend Abstand zwischen sich und seiner Tochter zu halten.
    »Ist es eher die Geräumigkeit oder die Mode, die dich anspricht?«, fragte Alexia ihre Freundin.
    »Beides. Aber, Percy, Liebling, die Möbel sind nicht zum Essen da.« Der kleine Percival war eifrig damit beschäftigt, zahnlos an der Stuhllehne zu nagen, und bog sich dazu weit über den Arm seines Vaters.
    »Ahhouaough«, sagte Primrose von ihrem Platz auf dem Schoß des Kindermädchens aus. Sie konnte noch keine Konsonanten bilden.
    Dieses Verhalten, so friedlich es auch war, schien zu viel für Mrs Tunstell zu sein. »Oh, bitte bringen Sie sie weg, Mrs Dawaud-Plonk. Wir werden ihnen ein hübsches Abendessen hinunterbringen lassen. Das hier ist einfach kein Ort für Kinder, fürchte ich.«
    Mit der logistischen Herausforderung konfrontiert, drei Kleinkinder tragen zu müssen, machte Mrs Dawaud-Plonk doch einen etwas besorgten Eindruck. Doch Prudence, die mit Ivy einer Meinung schien, dass es höchste Zeit war zu gehen, sprang von

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