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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Zwillingen beschäftigt.
    Schwungvoll nahm Lady Maccon ihr Kind hoch.
    »Mama!«
    »Hast du schon etwas gegessen, Püppchen?«
    »Nein!«
    »Na, dann also etwas zu essen! Hast du schon eines von diesen Zimtgebäckdingern probiert?«
    »Nein!«
    Immer noch unsicher, ob Nein einfach nur Prudence’ neues Lieblingswort war oder ob sie tatsächlich wusste, was es bedeutete, lenkte Alexia den Marienkäfer mit dem Fuß und bahnte sich mit dem Kind auf dem Arm ihren Weg zum Tisch der Tunstells.
    »Oh, Lady Maccon, wie entzückend!«, lobjubelte Tunstell, als er sie sah. »Lady Maccon, darf ich Ihnen unsere neue Bekanntschaft, die Pifflonts vorstellen? Mrs Pifflont, Mr Pifflont, das ist Lady Maccon.«
    Wenn man jemandem vorgestellt wird, sollte man demjenigen, der diese Zusammenführung arrangiert hat, trauen können, doch Alexia war sich nicht sicher, ob sie das bei Tunstell konnte. Gleichwohl war sie natürlich gezwungen, freundlich zu sein. Die Pifflonts erwiesen sich als laienhafte Antiquitätenexperten italienischer Abstammung, ruhig und manierlich und genau die Sorte von Leuten, denen man in einem Hotel begegnen will. Gekonntes Nachhaken und das Zügeln von Tunstells Überschwang lenkten die Unterhaltung auf die Reise des Paares durch Ägypten. Die neigte sich bereits dem Ende zu, ihre Heimreise stand kurz bevor, und sie würden nur noch ein oder zwei Tage bleiben, bevor sie ein Dampfschiff nach Neapel nehmen würden.
    Die darauffolgende unerwartet intellektuelle Unterhaltung wurde durch die Ankunft von Lord Conall Maccon unterbrochen, der einen Mantel trug, und soweit Alexia es beurteilen konnte, sonst nichts. Sie war entsprechend entsetzt. Zuerst knallte ihre Tochter wahllos mit einem Marienkäfer gegen die Leute, und nun erschien ihr Gatte auch noch ohne Schuhe. Nun, das war es dann wohl mit dieser Bekanntschaft! Sie konnte es nicht einmal mehr ertragen, diesen netten Pifflonts ins Gesicht zu sehen.
    Schnell stand sie auf und huschte zu dem Earl, der bedrohlich im Türrahmen aufragte.
    »Conall, also wirklich! «, zischte sie. »Zieh dir doch zumindest ein Paar Stiefel an, damit du wenigstens den Anschein von Schicklichkeit erweckst!«
    »Ich wünsche deine Gegenwart, Weib. Und die des Kindes.«
    »Aber, Liebling, wenigstens einen Zylinder!«
    »Jetzt gleich, Alexia. Da gibt es etwas, das ich dir zeigen möchte.«
    »Oh, also gut. Aber nun verschwinde. Du hast ja sogar noch Blut im Mundwinkel. Ich kann dich wirklich nirgendwohin mitnehmen!«
    Lord Maccon verschwand um die Ecke des Korridors, und Alexia eilte wieder zurück zum Tisch. Sie entschuldigte sich höflich und nahm Prudence hoch, ungeachtet der Einwände ihrer Tochter.
    »Nein! Mama. Numien.«
    »Es tut mir leid, Liebling, aber dein Vater hat etwas Interessantes entdeckt, das er uns zeigen möchte.«
    Mrs Tunstell blickte hoch. »Oh, ist es ein Textilgeschäft? Wie ich hörte, werden in diesem Teil der Welt die bezauberndsten Baumwollstoffe hergestellt.«
    »Eher etwas in der Richtung gerüschter Parasols, glaube ich.«
    Ivy war zwar begriffsstutzig, aber so begriffsstutzig auch wieder nicht. »Oh, natürlich«, sagte sie sofort mit einem sehr offenkundigen Zwinkern. »Gerüschte Parasols. Natürlich. Also, meine liebe Freundin, du wirst doch nicht vergessen, dass wir schon in wenigen Stunden eine Privatvorstellung haben. Und obwohl mir klar ist, dass du nicht Teil der Aufführung bist, wäre deine Anwesenheit doch wünschenswert.«
    »Selbstverständlich, selbstverständlich. Das hier dürfte nicht allzu lange dauern.«
    »Na, dann los mit dir«, sagte Mrs Tunstell, obwohl ihre Freundin bereits eilig davoneilte. Alexia hörte noch, wie Ivy sagte: »Lady Maccon ist unsere Mäzenin, müssen Sie wissen. So eine überaus gütige und vornehme Dame.«
    Draußen vor dem Hotel wurde sie bereits von einem großen Wolf erwartet. Um die Angelegenheit ordentlicher zu gestalten, kaufte Alexia einem verwunderten Eselsführer den Führstrick seines Esels ab. Diesen befestigte sie um Conalls gestromten Hals, was ein ziemliches Kunststück aus Schlingen und Verrenkungen darstellte, da sie ihn nicht berühren durfte und gleichzeitig auch noch Prudence festhalten musste. Schließlich hatte sie Erfolg, und nun sah es so aus, als würde sie einen sehr großen Hund spazieren führen.
    Lord Maccon warf ihr einen unheilvollen Blick zu, fügte sich jedoch der Schicklichkeit halber dieser Erniedrigung.
    Sie begaben sich auf den Weg durch die immer noch pulsierende Stadt. Der

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