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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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bärtige Mann? Woher kannte er meinen Namen?«
    Der Junge blinzelte sie nur verständnislos an. »Leder für die hübsche Lady?«
    »Alexia, sind wir hier fertig?«
    »Ivy, hast du diesen Mann gesehen?«
    »Welchen Mann?«
    »Den Ballon-Nomaden, der gerade eben noch hier war.«
    »Also wirklich, Alexia, es steht doch genau hier in meinem kleinen Büchlein: Die Drifter geben sich nicht mit Europäern ab. Den musst du dir eingebildet haben.«
    »Ivy, meine liebste gute Freundin, habe ich mir schon jemals irgendetwas eingebildet? «
    »Gutes Argument, Alexia. In diesem Fall tut es mir leid, dies sagen zu müssen, aber ich habe die Interaktion nicht beobachtet.«
    »Eine Enttäuschung für dich, da bin ich sicher, da er ein bemerkenswert feines Exemplar war.«
    »O du meine Güte, Alexia, du solltest solche Dinge nicht sagen! Du bist eine verheiratete Frau.«
    »Das ist wahr, aber deswegen bin ich ja nicht tot und vermodert.«
    Ivy fächelte sich heftig Luft zu. »Oh, là, là, Alexia, eine solche Rede!«
    Lady Maccon lächelte und drehte ihren Sonnenschirm. »Ach, nun ja, ich nehme an, es wird höchste Zeit. Wir sollten uns beeilen.« Sie versuchte, sich die Lage des Verkaufsstandes und die Farbe des Ballons einzuprägen, ein Flickwerk aus unterschiedlichen Schattierungen dunkler Lilatöne.
    Ohne weitere Unterbrechungen gelangten sie zum westlichen Ende des Ramleh Boulevard und kamen pünktlich um sechs Uhr dort an. Alexia ließ ihre Begleiter draußen zurück und marschierte zügig in das Gebäude. Wie sie zu ihrer Erleichterung feststellte, befand sich der Äthograf unter englischer Führung und war ziemlich auf der Höhe der neuesten Technik, und ihr eigener Röhrenfrequensor befand sich exakt zur rechten Zeit an Ort und Stelle, um Biffy eine Nachricht zu übermitteln. Zumindest hoffte sie, dass es die richtige Zeit war, denn so vieles konnte bei Äthografen schieflaufen.
    »Gerüschter Parasol an Ort und Stelle«, lautete ihre Nachricht. »Reserviere diese Zeit bis Abreise.« Dann fügte sie die Kodes für Alexandria hinzu und wartete mit angehaltenem Atem.
    Innerhalb weniger Minuten kam eine Antwort. Unglücklicherweise war es nicht die Antwort, die sich Lady Alexia Maccon gewünscht hatte.
    Biffys Schlaf war unruhig, und das nicht nur wegen der Tatsache, dass Lyalls Bett für zwei Personen ziemlich klein war. Obwohl keiner von beiden recht hochgewachsen war, war Biffy doch ein gutes Stück größer als der Professor, was zur Folge hatte, dass seine Füße über das Fußende hinausragten. Dennoch kam keinem von ihnen auch nur der Gedanke, getrennt zu schlafen, nicht jetzt, da sie einander gefunden hatten, und sobald die Sonne ganz aufgegangen war, hatten beide auch einen so tiefen Schlaf, dass man sie für tot hätte halten können. Gleichwohl waren Biffys Träume voll von verpassten Terminen und vergessenen Botschaften.
    An diesem Morgen hatte Channing Channing von den Chesterfield Channings Biffy dabei erwischt, wie er Lyall in dessen Zimmer gefolgt war. Er hatte in stummem Tadel eine blonde Augenbraue hochgezogen, aber nichts gesagt. Allerdings wussten beide, dass sie an diesem Abend einiges an Neckereien zu erwarten hatten, denn bestimmt würde das ganze Rudel Bescheid wissen. Werwölfe waren fürchterliche Klatschtanten, ganz besonders, wenn es um ihresgleichen ging. Vampire zogen es vor, über die Angelegenheiten anderer Leute zu reden, Werwölfe hingegen waren in ihren Interessen ein klein wenig inzestuöser.
    Da ihr neues, wenn auch in seinen Einzelheiten noch ungeformtes Arrangement sicherlich ein gefundenes Fressen für die Gerüchteküche war, hatte Biffy seinem Claviger die Anweisung gegeben, ihn ein paar Minuten vor Sonnenuntergang in Lyalls Zimmer zu wecken.
    »Sir, Sir, wachen Sie auf!« Wie befohlen schüttelte Catogan Burbleson, ein netter Junge mit beachtlichem musikalischem Talent, Biffy etwa fünfzehn Minuten vor Sonnenuntergang heftig an der Schulter. Man musste einiges aufbringen, um einen Werwolf vor Sonnenuntergang munter zu bekommen, zumal wenn er noch so jung war wie Biffy.
    »Alles in Ordnung, Mr Burbleson?«, hörte Biffy den Beta flüstern.
    »Jawohl, Sir. Mr Biffy hat mich gebeten, ihn vor Sonnenuntergang zu wecken, damit er eine wichtige Verabredung nicht versäumt.«
    Biffy spürte ein Kitzeln im Nacken und dann scharfe Zähne, als Lyall ihn heftig in die Schulter biss.
    »Aber, aber, Professor«, tadelte er, »heben Sie sich das für später auf, Sie unartiger Mann.«
    Lyall

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