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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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etwas dagegen einzuwenden.
    „Gut, dass er es tut. Ich hätte nicht die geringste Ahnung, welche Knollen und Wurzeln, die er ständig anschleppt, essbar wären.“
    Krister murmelte etwas Unverständliches, doch lag nicht weiter Geringschätzung in seinem Blick. Er ließ den jüngeren Bruder gewähren und kümmerte sich nicht weiter um ihn – ein Fehler, wie sich diesmal herausstellen sollte.
    Luke, ganz und gar beschäftigt mit dem Ausgraben von Meerkohl, dessen stärkehaltige Pfahlwurzeln tief in die Erde reichten, vergaß derweil die Zeit. Dieses schmackhafte Gemüse wollte er nicht ungenutzt stehenlassen, zumal es hier nicht so beständig vorkam wie noch in Lavonia, wo er es zum letzten Mal geerntet hatte. Allerdings machten die paar Wurzeln noch keine Mahlzeit aus. Unbefriedigt richtete er sich wieder auf und sah sich um. Von mir und Krister keine Spur mehr zu sehen. Das beunruhigte ihn jedoch nicht, er war es ohnehin nicht gewohnt, dass wir auf ihn warteten. Dafür erblickte er ein wenig abseits weitere krautartige Blätter des Meerkohls aus dem Boden sprießen, denen er seine volle Aufmerksamkeit widmete. Als er kurz entschlossen zu ihnen hinübereilte, geschah das Unheil.
    Aus unerfindlichen Gründen verlor der Junge den Halt und stürze der Länge nach hin. Im gleichen Moment sackte sein Körper nach unten weg und versank. Mit den Fingern klammerte sich der völlig überrumpelte Luke zwar noch reflexartig am Rand der sich unter ihm öffnenden Senke fest, doch verlor er letztlich den Halt und rutschte Stück um Stück tiefer in eine trichterförmige Grube. Er war viel zu überrascht, als dass er auch nur einen Ton von sich gegeben hätte. Auch nahm er den ganzen Vorgang zunächst als nur bedingt gefährlich wahr. Erst später dämmerte ihm, in eine Falle geraten zu sein, der er ohne Hilfe von außen nicht mehr entfliehen konnte.
    Mehr Groll auf sich als irgendwelche Angst verspürend, stemmte er Arme und Beine in den lockeren Sand und schaffte es endlich, zum Stillstand zu kommen. Beim Versuch, den Rückwärtsgang einzulegen, stellte er erstmals beunruhigt fest, ein weiteres Stück abzurutschen. Was auch immer er tat, es ging nur in eine Richtung weiter. In die falsche. Bis zum Grund des röhrenförmigen Trichters war es nun nicht mehr weit, vielleicht drei oder vier Meter. Ob er ganz unten festen Boden unter die Füße bekam und von dort aus den Wiederaufstieg in Angriff nehmen sollte?
    Kurz vor dem Entschluss, dies herausfinden zu wollen, machte er eine beunruhigende Bewegung unter sich aus, die all seine Bemühungen lähmte. Aus dem Grund des Trichters schob sich langsam, verdächtig langsam aber doch klar und deutlich erkennbar, ein stachelartiges Gebilde, das auf den ersten Blick an ein entrindetes, bleiches Stück Astwerk erinnerte. Es arbeitete sich zögerlich einen Zentimeter nach dem anderen aus dem Untergrund hervor. Lukes Augen blieben sofort daran haften, mehr wissbegierig als ängstlich.
    Was konnte das sein?
    Der Junge wagte eine Bewegung mit dem rechten Fuß und trat eine Ladung Sand los, die talwärts rutschte. Der Stachel zog sich fluchtartig zurück. Luke verharrte bewegungslos, den Blick weiterhin auf den Grund geheftet. Obwohl er sich keineswegs sicher war, worum es sich handelte, befiel ihn eine vage Ahnung.
    Mit Nachdruck spürte er die Gefahr, in der er schwebte.
    „Krister? Jack, wo seid ihr?“ Sein suchender Blick wandte sich nach oben, der kreisrunden Öffnung entgegen, einige Meter über ihm – und damit klar außer Reichweite. Er saß fest. Ohne Hilfe würde es ihm nicht gelingen, wieder nach oben zu gelangen. Und diese Hilfe befand sich ganz in der Nähe, er musste nur auf sich aufmerksam machen. Also tat Luke das einzig Logische, er schrie aus Leibeskräften nach seinen Gefährten. Doch dämmerte ihm sehr bald, hier unten schreien und toben zu können wie er wollte, niemand würde ihn hören.
    Er steckte perfekt in der Falle.

14 KELLSWATER
     
     „Luke!“
    Der Gerufene sah nach oben. Ein Gesicht blickte auf ihn herab, ein bekanntes und überraschend unerwartetes Gesicht.
    „Hier, nimm das!“
    Im nächsten Moment tauchte das Ende eines Seils über seinem Kopf auf. Zielsicher griff Luke zu und zog es straff. Und mit Avaleas Hilfe ging es nach oben, Meter für Meter, bis er sich atemlos über den Rand der Grube schwang und wieder in Sicherheit befand.
    „Was war das denn?“ Das erneute Erscheinen der rothaarigen Frau aus Hyperion warf Luke noch ein Stück weiter aus der

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