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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Dieses Wissen gepaart mit unbändigem Überlebenswillen ließ sein Herz schneller schlagen. Unendlich langsam hob er den bleischweren Kopf an und öffnete die Augen. Sein Blick fand den ihren. Wie eine triumphierende Kriegerin stand sie breitbeinig vor ihm. Das stählerne, bläulich schimmernde Schwert in ihrer Rechten entging ihm nicht.
    Wieso überraschte es ihn nicht, Avalea wieder zu sehen? War sie gekommen, um ihren Triumph auszukosten? Erst jetzt bemerkte er eine zweite Person, die zwei Schritte hinter ihr verweilte. Sie war also nicht allein.
    „Was willst du noch?“ flüsterte er matt, den Blick demonstrativ abwendend.
    „Sieh mich an!“ Ihre gebietende Stimme überraschte ihn nur kurz.
    „Ich sehe dich an“, knurrte er, soviel Verachtung wie nur möglich in seine merkwürdig krächzende Stimme legend.
    „Dann sieh gut zu!“
    Krister fragte sich, was sie vorhatte. Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm jedoch nicht, denn plötzlich zeigte die Schwertspitze auf seine Kehle.
    „Was zum Teufel...“ begann er, kam jedoch nicht mehr dazu, den Satz zu Ende zu führen. Avaleas Bewegung war nicht vorhersehbar, kaum auszumachen. Aus dem Stand heraus riss sie das Schwert herum und hieb es mit aller zur Verfügung stehenden Kraft in die Körpermitte des ahnungslos hinter ihr weilenden Skiavos. Das grässliche Geräusch hallte in Kristers Ohren hundertfach nach. Unwillkürlich schloss er die Augen und biss angewidert die Zähne zusammen. Der tödlich Getroffene machte einen letzten röchelnden Atemzug, sackte dann ohne einen weiteren Laut in sich zusammen und fiel zur Seite, wo er reglos liegen blieb.
    Kristers riss die Augen weit auf und suchte Avaleas Blick, doch ruhte ihr Gesicht tief im Schatten verborgen. Sie fixierte ihn, das spürte er klar und deutlich.
    „Was tust du?“ stieß er hervor. Wie merkwürdig gefasst er angesichts des heimtückischen Mordes blieb, der sich soeben vor seinen Augen zugetragen hatte. Wenig Mitgefühl konnte er jedoch für den Getöteten aufbringen. Ein Skiavo weniger, er weinte ihm keine Träne nach. Doch als das blitzende Schwert wieder bedrohlich auf ihn zeigte, beschleunigte sein Atem spontan.
    Mit einem einzigen Hieb durchtrennte Avalea die Stricke, die Kristers Arme in die Höhe zwangen. Wie zwei Steine fielen seine schmerzenden Glieder herab. Es würde wohl etwas dauern, bis das Blut wieder zirkulierte und er sie ordentlich gebrauchen konnte. Aber er war zumindest frei – vorläufig.
    Avalea ließ das Schwert klirrend zu Boden fallen und ging neben ihm in die Knie. Alles hatte Krister erwartet, sogar den eigenen Tod durch ihre Hand, aber nicht das. Verblüfft hielt er atemlos inne, als sie die Arme um ihn schlang und sich an ihn drückte. Selbst wenn er die Umarmung hätte erwidern wollen, es wäre ihm nicht möglich gewesen. Seine tauben Gliedmaßen ließen sich noch nicht bewegen.
    „Kannst du mir je verzeihen?“ hauchte sie in sein Ohr und fügte ohne auf Antwort zu warten hinzu: „Ich verstünde sehr wohl, wenn es nicht so wäre. Was musst du nur von mir denken?“
    Krister indessen wusste nicht, was er überhaupt denken sollte. Die Ereignisse der letzten beiden Tage hatten seine Abscheu gegenüber der heimtückischen Skiava aus Hyperion abgrundtief werden lassen. Wie oft hatte er sich in seinen Fieberträumen ausgemalt, sie zu töten! Doch als sie jetzt wie eine Ertrinkende an ihm klammerte, kehrten Gefühle zurück, Empfindungen, welche er für immer abgestorben glaubte. Er hasste sich dafür, verachtete die eigene Kraftlosigkeit gegenüber der Macht, welche sie auszuüben imstande war. Mit äußerster Anstrengung gelang es ihm, den bleiernen rechten Arm anzuheben, der sich anfühlte, als gehörte er jemand anderem, um ihr umständlich übers Haar zu streichen.
    „Wasser“, stieß er endlich hervor. „Ich brauche Wasser.“
    „Dann trink!“ Sie führte ihm eine Art Schlauch an den Mund, der sich umgehend mit kühlem Wasser füllte. Krister begann wie ein hungriges Baby zu saugen, wild und ungestüm. Mit jedem Schluck kehrte ein Stück mehr Leben in ihn zurück. Das Atmen vernachlässigend konzentrierte er sich voll und ganz darauf, soviel Flüssigkeit wie nur möglich aufzunehmen. In diesem Augenblick empfand er Dankbarkeit, dass sie daran gedacht hatte, wie durstig er wohl sein musste.
    „Wir haben nicht viel Zeit“, hörte er sie unterdessen sagen. „Du musst schleunigst fort von hier.“
    Krister spuckte den Schlauch aus.
    „Ohne Jack und Luke gehe ich

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