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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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durch Strudel verrieten. Danach schien es, als sei sein Interesse an einer Fortführung des Gespräches erloschen. Irgendetwas brodelte in seinem Innern, ich roch es förmlich. Seine schuldbewussten Augen verrieten, dass es etwas gab, was er mitteilen wollte aber nicht konnte. Vielleicht noch nicht. Er kroch stattdessen zu Luke hinüber, der reglos dalag. Eine ganze Weile saß er zusammengesunken neben ihm, strich ihm mehrmals gedankenversunken übers Haar. Es tat mir weh, ihn so leiden zu sehen.
    Ach, Luke! Was gäbe ich dafür, dein jungenhaftes Lachen zu hören, einen deiner klugen Sprüche zu vernehmen, dich einfach nur gesund und munter um mich zu wissen.
    Warum hatte es ihn treffen müssen? Warum nicht mich? Im Endeffekt hatte er es mir zu verdanken, Opfer der Mithankor geworden zu sein.
    Was konnten wir tun, um ihm zu helfen? Nicht einmal Avalea hätte darauf Antwort gewusst. Gab es eine Möglichkeit, ihn zu retten, den werdenden Parasiten in ihm zu beseitigen? Mir fiel nur die Alternative ein, den Embryo operativ zu entfernen. Doch wer sollte das tun? Eine Siedlung, welche einen fähigen Medikus beherbergen könnte, gab es im Umkreis von tausend Meilen nicht.
    „Jack!“ rief Krister plötzlich mit aufgeregter Stimme. Ich sah sofort, was sich ereignet hatte. Luke war erwacht! Seine Lider flackerten, als er sich einen Weg zurück in die reale Welt bahnte. Ich ließ das Paddel fallen und kniete mit pochendem Herzen an seiner Seite.
    „Hey, du.“ Der Schmelz in Kristers Stimme hätte Eis zu Wasser werden lassen. Mit hilflosen Händen fuhr er seinem Bruder sacht über beide Wangen. Luke blinzelte mehrmals bevor sein Blick Wiedererkennen signalisierte. Dann der Anflug eines Lächelns. Ich hätte heulen mögen.
    „Wie geht es dir?“ Bemüht, Tränen der Rührung zurückzuhalten, ergriff ich seine Hand.
    „Wo sind wir?“ Die erste Frage nach vielen Stunden komaähnlichen Schlafs verriet geistige Klarheit.
    „Auf dem Taor, Luke. Wir sind auf dem Weg nach Hause.“
    „Nach Hause. Es klingt wie Musik.“ Eine Weile ruhte das schwache Lächeln auf seinem Gesicht und verlieh Luke einen zufriedenen Ausdruck. Dann gefror es unvermittelt zu eisiger Maske. Sein Erinnerungsvermögen kehrte mit der Wucht eines Keulenschlages zurück. Weit aufgerissene Augen starrten ins Leere.
    Krister sah mich an. Sein stummer Hilferuf signalisierte mir, es nicht zu können. Stumm nickte ich. Ich musste wieder stark sein. Wie sehr ich es inzwischen hasste!
    „An was erinnerst du dich?“ Noch immer hielt ich seine kalte Hand.
    Er schwieg eine Zeit lang. Krister wandte sich ab. Ich sah seinen Körper erzittern. Luke suchte den Blick seines Bruders und fand meinen. All seine Hoffnungen, nur einen bösen Traum geträumt zu haben, mündeten in ein einziges Wort: „Rot?“
    Sei stark! Behandle ihn wie einen Mann, nicht wie das Kind, das er so oft glaubte, noch zu sein und das er verachtete! Ich zögerte bevor ich nickte. Es kostete Überwindung, ihn nicht anzulügen, auch wenn es womöglich besser gewesen wäre.
    Lukes Augen schlossen sich. Seine Mundwinkel begannen zu zittern. Tränen legten sich gnädig über meine Sicht und verschleierten den Ausdruck der grenzenlosen Angst, die wie dunkle Schatten auf Lukes Antlitz fielen.
    „Wir werden dir helfen!“ Kristers hastige gesprochene Worte verrieten seine Hoffnungslosigkeit. „Wir bringen dich zu einem Medikus. Er wird das Scheißvieh aus dir herausholen, ich verspreche es dir!“ Bei den letzten schrillen Worten wankte seine Stimme.
    Luke sah ihn an. Wieder gelang ihm ein Lächeln.
    „Das ist lieb gemeint, ich danke dir. Aber niemand kann mir helfen. Bei Gott, ich habe Avalea viel zu gewissenhaft über die Mithankor ausgefragt, um zu wissen, wie es um mich steht. Auf die alles entscheidende Frage wusste sie keine Antwort. Als hätte ich es gewusst... als hätte ich es gewusst.“
    Begann sich Luke mit seinem Schicksal abzufinden? Er wusste, Stoney Creek nicht mehr wieder zu sehen, ahnte das nahende Ende.
    Dieser Moment fiel mit folgenschweren Ereignissen zusammen, welche unsere volle Aufmerksamkeit verlangten. Ohrenbetäubender Knall zerriss die Stille um uns herum. Krister und ich sprangen so unkontrolliert heftig auf die Füße, dass das Floß zu kippen drohte.
    Der grauenhafte Lärm, der sich anhörte, als flöge die Welt um uns herum in die Luft, wollte nicht mehr verebben. Die Furcht vor dem, was nun auf uns zurollte, untermauerte meine vage Befürchtung, sehr bald wieder mit

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