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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Anzeichen eines Weges. Sollte Rob in der Tat hier übergesetzt haben, waren seine Spuren längst verwischt.
    Für den Rest des Tages ging es weiter stromaufwärts. Nur diesmal auf laurussischem Gebiet. Mir war ganz wohl dabei. Bei Gefahr konnten wir jederzeit in den Fluss flüchten und den Rückzug nach Aotearoa antreten.
    Anfangs erwartete ich bei jedem unbekannten Geräusch aus allen Richtungen heranstürmende Opreju, die uns den Garaus machen wollten, da wir es gewagt hatten, ihr Herrschaftsgebiet zu betreten. Doch auch diese Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Es ging dafür stundenlang durch nahezu undurchdringliches Dickicht. Mit Hilfe meines Stabes kamen wir zwar den Umständen entsprechend flott vorwärts, dennoch erwies sich das ständige um sich schlagen als äußerst lästig. Und es schien zudem kein Ende nehmen zu wollen. Krister erkundigte sich irgendwann, wie lange ich mich noch am Fluss entlang voranzukämpfen gedachte. Er schien mein Zaudern zu ahnen, unwiderruflich ins Unbekannte vorzudringen.
    „Irgendwann müssen wir ja doch“, gab er zu bedenken.
    „Dessen bin ich mir bewusst“, erwiderte ich zögernd. „Ich befürchte nur, wir erreichen zu früh die Hyperion Bay und verlieren zuviel Zeit mit ihrer Umrundung.“
    Krister durchschaute den Vorwand sofort.
    „Nicht, wenn wir leicht südöstlichen Kurs einschlagen. Außerdem wäre mir wohler, so schnell wie möglich wieder das Meer zu erreichen.“
    Dem stimmte ich zu. Küstenmenschen, die wir nun einmal waren, wussten nur wenig anzufangen mit Wäldern und Bergen. Wir einigten uns darauf, dem Fluss bis zum Einbruch der Dunkelheit zu folgen, einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen und vom kommenden Tag an ins Innere Laurussias vorzustoßen.
    Viel zu bald stellte sich mächtiger Hunger ein. Kein Wunder, die Nahrungsaufnahme hatte an diesem Tag noch wenig im Mittelpunkt gestanden. Körperliche Anstrengung gepaart mit hoher Aufmerksamkeit forderten jedoch schlussendlich widerspruchslosen Tribut. Zu unserer Freude fanden sich auf einer sonnenbeschienenen Lichtung Unmengen leuchtend weißer Trichterlinge, die wie zeitige Schneeflocken im späten Herbstgrün anmuteten. Wir nahmen das Geschenk der Natur dankbar an und legten eine Rast ein. Angebraten im ausgelassenen Fett des glücklosen Kaninchens von vorgestern Abend nahmen die Pilze eine pechschwarze Färbung an und wirkten weit weniger appetitlich. Doch das tat ihrem Geschmack keinen Abbruch, er entsprach allerhöchsten Erwartungen. Luke war einigermaßen erstaunt, so viele Trichterlinge auf einem Haufen gefunden zu haben, vor allem so früh im Jahr.
    „Wieder ein Beweis für die Abwesenheit von Menschen“, führte er an. „Niemand würde diese Leckereien ungepflückt stehen lassen! Niemand!“
    Ich lächelte. „Nun ja, du wirst zugeben müssen, dass es sich hier um ein wirklich abgelegenes Gebiet handelt, und wir die Pilze letzten Endes auch nur zufällig entdeckt haben. Und was ist das jetzt?“
    Luke fügte dem auf dem Feuer schmorenden Gericht grob zerkleinertes Grünzeug hinzu, welches einen scharfen Zwiebelgeruch verbreitete.
    „Ramslauk natürlich. Wilder Agghia wäre natürlich noch besser, aber leider habe ich keinen gefunden. Aber der Ramslauk wird es auch tun, selbst wenn er natürlich nicht das verwegene Aroma von Agghia erreicht. Das Zeug wächst unten am Fluss in Massen.“
    „Aha.“ Ich hatte weder von der einen noch von der anderen Pflanze jemals gehört. Aber ich ließ Luke machen, in dieser Hinsicht durften wir ihm vertrauen. Das schmackhafte Pilzgericht reihte sich dann auch nahtlos in die Reihe kulinarischer Köstlichkeiten ein, die Luke stets im Vorbeigehen zu finden wusste. So mussten keine Angelruten ausgeworfen werden, um ein paar unvorsichtige Fische aus dem Skelettfluss zu ziehen.
    Noch vor Einbruch der Dunkelheit löschten wir das Feuer. Jetzt, da wir uns unwiderruflich im „Feindesland“ befanden, galten erhöhte Vorsichtsmaßnahmen. Von nun an mussten wir auch nachts auf der Hut sein, konnten uns nicht den Fehler erlauben, im Schlaf überrascht zu werden. Ich erklärte mich bereit, die erste Wache zu übernehmen, nicht zuletzt wegen der Furcht vor meinem unruhigen Geist und seiner Eigenschaft, friedlose Träume zu produzieren. Doch unsere erste Nacht auf dem Boden Laurussias verlief ohne besondere Vorkommnisse.
     
    Laurussia hieß uns wenig willkommen.
    Wir waren zeitig aufgebrochen, in der kühnen Absicht, die Hyperion Bay noch vor der Abenddämmerung zu

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