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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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sprechen.«
    Damit wandte sich Sayd um und ging.
    Gabriel blickte ihm hinterher. Verzweiflung tobte in seiner Brust. Als er Laurina fand, hatte er keinen Moment lang daran gedacht, sie mit der Bruderschaft in Berührung zu bringen. Doch nun würde er es tun müssen, wenn er sie nicht dem Tod ausliefern wollte.

10
    A ls Gabriel durch die Tür des Gemachs trat, hätte ich ihn um ein Haar mit seinem eigenen Schwert abgestochen. Mit einem wilden Schrei stürmte ich auf ihn zu, erkannte allerdings noch rechtzeitig, dass es mein Retter war und nicht der Dämon mit den goldenen Augen.
    »Laurina, was ist passiert?«, fragte er sanft, während er beschwichtigend die Hände hob. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich noch immer nackt war. Beschämt schielte ich nach dem Laken, das noch an der Stelle lag, an der Sayd mich überrascht hatte.
    »Gabriel!«, presste ich hervor, dann ließ ich das Schwert fallen und stürmte auf ihn zu. Es war ohnehin egal, ob ich mich bedeckte oder nicht, er hatte mich bereits gesehen. Sein Körper fing mich auf, und an seiner Ruhe merkte ich, wie sehr ich zitterte.
    »Schon gut«, redete Gabriel beruhigend auf mich ein, während er meinen Rücken streichelte.
    »Ist er weg? Hast du ihn gesehen?« Da er kurz nach Sayds Verschwinden zu mir kam, ging ich davon aus, dass die beiden sich noch getroffen hatten.
    »Ja, er ist fort.«
    Ich merkte, dass Gabriel sichtlich Schwierigkeiten hatte zu sprechen.
    »Du solltest dich bedecken«, sagte er ein wenig verlegen, während er seinen Mantel von den Schultern zog und ihn mir dann umlegte. »Hat er dir irgendwas angetan?«
    Ich ahnte, was er meinte. Zitternd schüttelte ich den Kopf, während ich das Kleidungsstück um mich zog. Deutlich konnte ich die Wärme der Sonne und von Gabriels Körper spüren, was mich ein wenig beruhigte.
    »Er hat mir Dinge erzählt«, antwortete ich, während ich ihn ansah. »Du sollst ein Mörder sein und unsterblich. Du sollst einer geheimen Bruderschaft angehören, die einem Emir namens Malkuth untersteht. Er nannte euch Assassinen und faselte etwas von Hashish .«
    An dem Zucken seiner Gesichtsmuskeln erkannte ich, dass ich von Sayd eine gute Zusammenfassung der ganzen Geschichte erhalten hatte.
    »Ist es wahr?«, wollte ich wissen, denn noch immer sträubte sich alles in mir, dies zu glauben. »Bist du ein Mörder?«
    Nach einigem Zögern nickte Gabriel. »Vielleicht solltest du dich erst einmal ankleiden.«
    Damit wandte er sich um, und ich hätte schwören können, dass er rot geworden war. Auch mein Gesicht glühte. Aus Scham, aber auch aus Angst und Verwirrung. Rasch holte ich mir ein frisches Hemd und warf es über. Wohler fühlte ich mich trotzdem nicht, die Erwartung der Wahrheit bedrückte mich.
    Als ich zurückkehrte, brachte Gabriel gerade wieder das Schwert an der Wand an. Kurz suchte ich den Boden nach der Nadel ab, aber die war verschwunden. Ich konnte nicht sagen, ob Sayd sie mitgenommen oder Gabriel sie gefunden und beiseitegelegt hatte.
    Als sich mein Retter umwandte, wirkte er so elend, als hätte er soeben selbst eine erschütternde Wahrheit erfahren. Seine Augen blickten mich traurig an, während er die Hände aneinanderrieb, als wollte er sie von irgendetwas reinwaschen.
    Dass er Menschen im Auftrag seines Herrn tötete, verursachte mir Grauen, aber mir gegenüber war er stets freundlich gewesen. Vielleicht gab es ja für alles eine sinnvolle Erklärung.
    »Erinnerst du dich an den Skorpion, der dich um einHaar gestochen hätte?«, begann er schließlich, was mich überraschte.
    Ein Schauder überlief mich, als ich nickte. O ja, ich erinnerte mich gut. Auch daran, dass ich es seltsam gefunden hatte, dass er den Stich dieses Tiers einfach so auf sich nehmen konnte.
    »Der Skorpion, vor dem ich dich bewahrt habe, ist eine besondere Sicherungsmaßnahme für eine Nachricht«, erklärte er. »Kein gewöhnlicher Sterblicher, der zufällig auf dieses Tier trifft und von Neugier übermannt nach dem Zettel greift, wird seinen Stich überleben. Wenn ich dich nicht davor bewahrt hätte, wärst du unter schrecklichen Schmerzen gestorben.«
    »Dann bist du nur nicht daran gestorben, weil …«
    »… ich unsterblich bin. Oder zumindest beinahe. Mein Körper altert nur sehr langsam; glaubt man Sayd, der einer der Ältesten von uns ist, werden wir in hundert Jahren nur um ein Jahr älter. Unser Körper kann Verwundungen, Krankheiten und Gift bezwingen, wenn wir gewisse Regeln einhalten.« Kurz flammte ein Lächeln auf

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