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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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waren erloschen. Die Rückstände des Elixiers geronnen. Der letzte Funke Hoffnung, das Elixier könnte bei seinen Soldaten etwas bewirkt haben, wurde gerade ausgelöscht. »Sie sind also entkommen?« Hassan sank vor ihm auf die Knie. Zum ersten Mal spürte er, dass sein wahnsinniger, unerschrockener Krieger von Furcht gepackt war.
    »Sie hatten einen Dämon bei sich. Eine Frau mit weißen Haaren. Noch nie habe ich ein Wesen wie dieses gesehen.«
    »Das war sie!«, brauste Malkuth auf. »Sie solltet ihr mir bringen!«
    »Aber Gebieter, keiner der Männer konnte an sie herankommen!«, gab Hassan zurück. »Sie schwang ihr Schwert so schnell und wütend, dass jeder starb, der in ihre Reichweite kam. Außerdem waren da auch andere Männer.«
    Malkuth wandte sich um und zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Andere Männer? Du meinst, die anderen waren auch im Haus?«
    Hassan nickte, hielt seinen Kopf aber weiterhin gesenkt.
    Wütend schlug Malkuth die Faust in seine Handfläche. Das hatte er nicht vorhersehen können! Mehr noch als die Tatsache, dass seine ehemaligen Assassinen die Männer besiegt hatten, ärgerte ihn, dass das Elixier nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hatte. Wenn ich die Lamie doch nur in die Finger bekommen könnte!
    »Wie viele Männer waren es?«, fragte Malkuth, der befürchtete, dass Sayd weitere Krieger geschaffen haben könnte.
    »Neun.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja, Herr, ich habe ihre Zahl mit einem Blick erfasst.«
    Sie hat also noch keinen Unsterblichen geschaffen?
    Malkuth wollte das kaum glauben, fest hatte er damit gerechnet, dass Sayd die Lamie nutzen würde, um ein eigenes Heer aufzustellen. »Ihr müsst sie im Auge behalten. Ich will alles von ihnen wissen. Wo sie sich aufhalten und was sie vorhaben. Wir müssen eine Möglichkeit finden, die Lamie in unsere Gewalt zu bekommen.«
    »Was ist nun mit der Unsterblichkeit, die Ihr mir geben wolltet?«, fragte Hassan plötzlich. »Ich könnte Euch von wesentlich größerem Nutzen sein, wenn ich diese Gabe hätte.«
    Malkuth sah ihn überrascht an. Hatte er sich bezüglich der Intelligenz seines Schützlings etwa getäuscht? Oder hatte diesem der Kampf irgendwie geschadet? »Du hast doch bemerkt, dass das Elixier nicht gewirkt hat. Ansonsten hätten deine Gefolgsleute nicht versagt.«
    Hassan presste die Lippen zusammen. Aufruhr loderte in seinen Augen. »Diese Männer waren schwach! Außerdem wisst Ihr wohl einen anderen Weg, um jemandem die Unsterblichkeit zu schenken. Ich habe die Männer reden hören.«
    »Was reden sie denn?«
    »Dass es ein Elixier gibt, mit dem ihr anderen die Unsterblichkeit geschenkt habt.«
    Anstatt ihn für seine Unverschämtheit zurechtzuweisen, dachte Malkuth angestrengt nach. Ashala hatte immer behauptet, dass Männer die Gabe nicht weitergeben konnten. Was, wenn sie sich geirrt hatte? Wenn sie nicht gewollt hatte, dass sie unabhängig von ihr wurden?
    Dieser Gedanke wurde immer mächtiger. Auf einmal erschien ihm alles so klar: Das Blut, das er den Derwischen für ein Elixier überlassen hatte, zeigte Wirkung bei Hassan. Er alterte langsamer als andere Menschen. Was, wenn er ihm etwas von seinem eigenen Elixier, das er in der Brust trug, gab? Er weiß nun von Laurina und ihren Kräften. Es wäre möglich, dass er zu Sayd überläuft, weil ich ihm nicht geben kann, was er verlangt. Doch ich brauche ihn für meine Rache. Und ich will mein Blut nicht an ihn verschwendet haben. Malkuths Augen leuchteten rot auf. Bevor Hassan seine Absicht erkannte, stürzte er sich auf ihn. Obwohl ihm der Krieger körperlich überlegen zu sein schien, rang der Emir ihn mühelos zu Boden und biss ihm in den Oberarm. Hassan brüllte auf, versuchte verzweifelt seinen Angreifer loszuwerden, doch Malkuth hing an ihm wie eine Klette, die sich in einer Pferdemähneverfangen hatte. Nachdem er ihm ein Stück Fleisch herausgerissen hatte, zog er ein Messer unter seinem Gewand hervor.
    Er erinnerte sich noch gut an die Entnahme des Elixiers bei Ashala. Zwischen der vierten und fünften Rippe, einen Fingerbreit neben dem Brustbein. Bevor Hassan zum Gegenangriff übergehen konnte, suchte er bei sich diese Stelle und versenkte die Klinge fingerlang in seiner Haut. Der kurze Schmerz war kaum der Rede wert. Hatte er die Quelle getroffen? Das wässrige Blut, das aus der Wunde trat, deutete darauf hin.
    Während er dafür sorgte, dass das Blut Hassans Wunde erreichte, hatte er plötzlich wieder die Warnungen Ashalas im Ohr.
    Wenn ein Mann

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