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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Der Unterschied ist nur, dass ich jetzt nicht mehr bei dir in die Lehre gehe.«
    »Obwohl du das vielleicht tun solltest. Ich habe neue Schriftzeichen gefunden und bringe mir gerade Tifinagh bei.«
    »Wo spricht man denn diese Sprache?«
    »Bei den Berberstämmen. Und glaube mir, diese Zeichen haben es in sich. Es gibt keine Vokale und auch keine vorgeschriebene Schreibrichtung. Man kann sie von rechts nach links ebenso schreiben wie von unten nach oben.«
    »Bring sie mir bei«, bat ich, konnte mir aber eine weitere kleine Stichelei nicht verkneifen: »Aber dennoch wäre das wohl eher Austausch von Wissen und nicht Lehre.«
    Jared seufzte. »Ich sehe schon, du wirst Gabriel immer ähnlicher, was das Rechthaben angeht. Übrigens kannst du ihm bei Gelegenheit sagen, dass er sich irrt. Das Messer hat nicht mehr als fünfhundert Jahre auf dem Buckel.«
    »Vielleicht solltest du ihm das selbst sagen. Oder redet ihr schon wieder nicht miteinander?«
    »Natürlich reden wir miteinander«, tönte es von der anderen Seite. Gabriel lenkte sein Pferd neben mich, sodass ich mir wie ein Puffer zwischen ihm und Jared vorkam. »Und solange es nicht um das Alter dieses Metallstücks geht, sind wir noch immer die besten Freunde, nicht wahr?«
    Jared knirschte mit den Zähnen. Natürlich setzte dieserStreit die Freundschaft der beiden nicht aufs Spiel, doch jeder von ihnen war bei Meinungsverschiedenheiten sturer als ein Ziegenbock. Womöglich hätten sie auch noch die Köpfe zusammengestoßen, wenn sie sich damit nicht vollkommen lächerlich gemacht hätten.
    »Ah, schenkst du wirklich dem Märchen eurer Priester Glauben, dieses Ding wäre die Lanze, mit der Jesus verletzt wurde?«, giftete Jared weiter.
    »Du kannst doch nicht im Ernst behaupten, dass diese Spitze ein Dolch ist!«, feuerte Gabriel zurück. »Das ist eindeutig eine Lanze, aus der man ein Messer gemacht hat. Du weißt doch, dass die Menschen Dinge immer wieder verwenden.«
    Jared schüttelte den Kopf. Ich fragte mich, warum dieses Thema nicht bei unserer Zusammenkunft zur Sprache gekommen war. Wahrscheinlich hatten sich die beiden vor den anderen keine Blöße geben wollen.
    »Jared! Gabriel!«
    Wegen des Streits hatte auch ich nicht mitbekommen, dass Sayd hinter uns aufgetaucht war. »Macht das in der Burg unter euch aus«, mahnte er die beiden Streithähne. »Jetzt solltet ihr mitkommen, das Tor bleibt nicht ewig offen.« Nun erst bemerkte ich, dass die anderen bereits in der Burg waren. Rasch schlossen wir uns unserem Anführer an.
    Tatsächlich war der Mechanismus des Tores so eingestellt, dass es jeweils nur einmal von außen und dann wieder von innen geöffnet werden konnte. Wem die Tür vor der Nase zufiel, der bekam sie von außen nicht auf und war darauf angewiesen, dass ihm von innen geöffnet wurde.
    Auch diese Idee ging auf Jared zurück. Angeblich hatten einige Baumeister der Pharaonen auf ähnliche Weise die Gräber ihrer Könige gesichert. Für den Fall, dass ein Lebender im Grab vergessen wurde, gab es einen Mechanismus,mit dem er sich befreien konnte. Von außen jedoch konnte das Grab, einmal verschlossen, nicht mehr geöffnet werden.
    Beschämt wie kleine Jungen ritten Jared und Gabriel voran. Sayd blieb an meiner Seite. Ich spürte, dass er etwas auf dem Herzen hatte.
    »Ich würde dich nachher gern sprechen«, sagte er leise. »Komm zu mir auf die Galerie.«
    »Worum geht es?«, fragte ich verwundert.
    »Das sage ich dir dann.« Damit trieb er sein Pferd an, und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm voll unguter Ahnung zu folgen.
     
    Nachdem ich Nadir in den Stall gebracht hatte, der ähnlich wie in der Felsenburg etwas tiefer lag als das Tor, eilte ich zur Galerie hinauf. Unruhe nagte an mir. Eigentlich war es nicht Sayds Angewohnheit, solch seltsame Ankündigungen zu machen. Was wir erfahren sollten, teilte er uns gleich mit, was wir nicht wissen sollten, behielt er für sich. Lediglich schlechte Nachrichten besprach er mit dem Betreffenden allein.
    Gedankenverloren starrte Sayd auf den Innenhof; als ich durch den schmalen Türbogen trat, wandte er sich um.
    »Ah, da bist du ja.«
    »Was wolltest du mir sagen?«, fragte ich, während sich mein Magen schmerzhaft zusammenzog. Auch Lamien waren gegen Angst und Schmerz nicht gefeit.
    »David hat mich vor einigen Wochen gebeten, zu einer Mission gegen die Templer aufbrechen zu dürfen«, begann Sayd, während er mich aufmerksam musterte.
    Eine ungute Ahnung überkam mich. »Möchtest du, dass ich

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