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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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gut, dass Gabriel selbst Jahre nach der jeweiligen Tat noch Albträume von seinen Opfern gehabt hatte.
    »Ihr beide gebt acht, dass wir nicht gestört werden. Sollte jemand kommen, lenkt ihn ab.« Sayd nickte mir zu, wohl wissend, dass auch ich nicht töten würde, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Dann erhob er sich, lief über das Dach und verschwand in der Dunkelheit.

     
    Beinahe lautlos kletterte Sayd an der Fassade hinab und schwang sich über eine Brüstung. Der Säulengang war leer, doch von irgendwoher waren Stimmen zu hören. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, huschte Sayd ohne der Kunstfertigkeit der steinernen Kalligrafien Tribut zu zollen, den Gang entlang, vorbei an den in die Wand eingelassenen Dichtungen Ibn Zamraks und Ibn al-Katibs und dem Glaubensbekenntnis der Muslime.
    Als er Schritte hörte, drückte er sich in den Schatten hinter einer Säule.
    Zwei Wächter kamen des Wegs, doch sie sahen nicht so aus, als seien sie auf der Suche nach etwas Bestimmtem. Füreinen Moment fühlte sich Sayd an die Einsätze erinnert, die er im Auftrag von Malkuth erledigt hatte.
    Damals hatte er noch keine Skrupel gehabt, jemanden zu töten, hatte es vermieden, die Wünsche seines Gebieters zu hinterfragen. Vielleicht hatte es tatsächlich an Gabriel gelegen, dass er letztlich damit angefangen hatte. Er hatte seinem Freund oftmals vorgeworfen, ein zu großes Gewissen zu haben, aber im Gegensatz zu dem, was er vorhin zu Gabriel gesagt hatte, verspürte er jetzt doch das leichte Ziehen der Ungewissheit in seiner Magengrube. Was, wenn die Burschen unschuldig sind? Sobald ich mich ihnen offenbare, gibt es keinen Weg zurück. Sie dürfen nicht mit dem Wissen leben, dass es Wesen wie uns gibt.
    Plötzlich vernahm er eine Männerstimme. Eine, die nicht arabisch sprach. Waren das die Männer, die er suchte? Während er erkannte, dass sich zwei in Berbersprache unterhielten, und realisierte, dass dies am Hofe des Emirs nur in den privaten Räumen angebracht war, eilte er durch einen langen Gang.
    Kurz lenkte ihn Frauengelächter ab, zu lange hatte er bei keiner Frau gelegen. Der pudrige, blumige Duft, der hier in der Luft lag, entlockte ihm einen Seufzer, doch schnell konzentrierte er sich wieder auf die Berberstimmen. Sie waren jetzt ganz in der Nähe.
    Nachdem er sich vor einer weiteren Patrouille in den Schatten gedrückt hatte, strebte er einer Tür zu, die er vorsichtig öffnete.
    Als er um die Ecke spähte, sah er zwei sehr junge Männer, die auf ihren Knien am Boden hockten. An der Schriftrolle neben ihnen prangte ein fremdes Wappen. Obwohl es nicht die Zeit zum Gebet war, schienen sie in eine Art Andacht versunken zu sein. Ihre Oberkörper waren nackt, ihre Beine steckten in einfachen weißen Hosen und ihre Augen warengeschlossen. Auf ähnliche Weise bereiteten sich die meisten Assassinen auf einen Auftrag vor.
    Was, wenn die Banu Ashkikula Kontakt mit den Nachfolgern des Alten vom Berge aufgenommen haben , ging es Sayd durch den Kopf. Dessen Assassinen hatten bereits Saladin große Schwierigkeiten bereitet und waren das Einzige gewesen, das er je gefürchtet hatte.
    Obwohl er die beiden ganz einfach mit einem Wurf seiner Nadeln hätte töten können, entschied er sich, ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Unschuld zu beweisen, wenn sie denn unschuldig waren.
    Lautlos trat er ein, drückte aber die Tür geräuschvoll ins Schloss.
    Die beiden Männer schreckten aus ihrer Meditation auf. Augenblicklich erhoben sie sich und zogen Dolche aus dem hinteren Hosenbund.
    »Wer bist du?«, riefen sie ihm in Berbersprache zu, während sie ihre Messerklingen auf ihn richteten.
    »Ein Freund«, antwortete Sayd. »Wir stehen auf der gleichen Seite.«
    Die Männer blickten einander an. »Du kommst im Namen des Emirs?«
    »Ich komme, weil der falsche Emir auf dem Thron sitzt.«
    Sayd musterte die beiden aufmerksam. Er bedauerte, dass er nicht Gedanken lesen konnte. Doch die beiden Burschen verrieten sich allein schon durch ihre Mienen.
    »Dann bist du der Mann, den sie uns geschickt haben?«
    »Ja, der bin ich. Habt ihr die Nachricht nicht erhalten?«
    Wieder sahen die Burschen einander an. Noch war ihre Körperhaltung entspannt, offenbar ahnten sie nichts oder sie verbargen es gut.
    »Nachrichten dringen nur schlecht zu uns durch. Ich hoffe, deine war verschlüsselt.«
    »Das war sie in der Tat.«
    »Dann soll es also losgehen? Noch heute Nacht?«
    Sayd nickte. »Je eher der Mann stirbt, der den Gebieter gedemütigt hat,

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