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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Gesichtern.
    »Die sehen aus wie große schwarze Störche«, wunderte Saul sich.
    »Pestärzte«, sagte Vincenzo, obwohl er im Leben noch keine gesehen hatte. Aber er hatte Geschichten gehört. »Diese Masken sollen sie wohl vor dem Pestkeim in der Luft schützen.«
    »Wohl eher vor dem Gestank«, sagte Belemoth, der an seinem Ärmel roch, doch der Duft seines letzten Bades war längst verflogen.
    In stummer Prozession gingen die Männer an ihnen vorbei. Kurz wandten sie die Köpfe zur Seite, wahrscheinlich staunten sie über den kräftigen dunkelhäutigen Mann neben den drei weißen. Dann gingen sie schweigend weiter.
    »Sehen wir uns das Haus dort hinten an«, schlug Vincenzomit Blick auf ein zweistöckiges Bauwerk vor, das einer der reicheren Familien der Stadt gehört haben musste.
    »Glaubst du wirklich, dass es leer steht?«, fragte Belemoth, doch da eilte der Römer bereits voraus.
    Tatsächlich befand sich auch an der Tür des großen Hauses ein Kreuz. Auf dem Marktplatz davor loderten helle Flammen in die Höhe und verschlangen die Kleider der Toten, die aus der Stadt gekarrt worden waren. Ein paar Männer mit Masken standen davor, doch sie wirkten nicht wie Ärzte.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass die wenigen Leute auf dem Marktplatz nicht hersahen, machte sich David am Schloss zu schaffen. Seinem Können, Waffen und andere Dinge zu schmieden, hatte er vor Kurzem auch die Fähigkeit hinzugefügt, Schlösser zu reparieren, zu bauen – und aufzubrechen.
    Seinen geschickten Händen widerstand das Türschloss nur wenige Augenblicke, ehe es mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch aufschnappte.
    Fall jemand mitbekam, dass sie das Haus betraten, schien es niemanden zu stören. Abgestandene Luft strömte den Assassinen entgegen. Und noch etwas anderes nahmen sie wahr: den Geruch des Todes. Süßlich waberte er durch die Räume und wollte weder durch die offene Haustür noch durch ein Fenster, das Saul öffnete, entweichen.
    »Nicht gerade ein gemütlicher Ort«, sagte Belemoth, den nach den Sklavenquartieren seiner Kindheit eigentlich nichts mehr schreckte. In diesem Haus jedoch beunruhigten ihn nicht die Unordnung oder die dicke Staubschicht. »Es scheint, als würden hier immer noch die Seelen der Verstorbenen umgehen.«
    »Glaubst du etwa an Geister?«, neckte ihn Saul, doch auch in seiner Stimme lag ein leichtes Zittern.
    »Nein, es ist nur ...« Belemoth blickte zu Vincenzo. »Heißtes bei euch nicht, dass die Fenster geöffnet werden müssen, um die Seelen der Toten entweichen zu lassen?«
    »Die Fenster werden geöffnet worden sein, keine Sorge. Und wenn die Seelen tatsächlich noch hier waren, haben wir sie soeben durch unser Hereinkommen vertrieben.«
    Das Haus schien einer Kaufmannsfamilie gehört zu haben, jedenfalls waren die Räumlichkeiten entsprechend groß. Plünderer hatten sich offenbar nicht hereingewagt, denn die Truhen und Schränke standen unberührt da.
    Von dem großen Raum, der so etwas wie eine Empfangshalle war, gingen ein paar Türbögen ab. Ferner führte eine Holztreppe ins erste Stockwerk. Lange schienen die Bewohner des Hauses noch nicht fort zu sein, denn die Staubschicht auf dem Boden war dünn.
    »Schauen wir nach, ob es irgendwo etwas zu essen gibt«, schlug Vincenzo vor, nachdem er den Leuchter entzündet hatte, der auf der ersten Treppenstufe stand.
    »Wäre es nicht besser, erst einmal die Fensterläden zu öffnen?«, fragte David, dem ebenfalls nicht wohl zu sein schien.
    »Und damit verraten, dass jemand ins Haus eingestiegen ist?« Vincenzo schüttelte den Kopf.
    »Glaubst du wirklich, das kümmert jemanden?«, entgegnete Saul.
    »Freunde und Bekannte der Familie könnten noch leben. Wir wollen unsere Pläne doch ungestört besprechen, oder?«
    Gemeinsam durchquerten sie die Räume im Untergeschoss und fanden neben einem Jagdzimmer, das mit Wandteppichen und Hirschgeweihen geschmückt war, auch die Küche und einen Lagerraum.
    Der große Tisch, an dem der Koch oder die Köchin der Familie gearbeitet hatte, wirkte, als sei er gerade erst leer geräumt worden.
    »Offenbar ging das Sterben in dieser Familie langsam vonstatten«,bemerkte David, als er in den Kamin schaute. »Sie hatten immerhin noch Zeit, aufzuräumen.«
    »Die Pest tötet nicht alle Menschen auf einmal, sie sterben nach und nach. Vielleicht hatten die Diener ihre Herren überlebt und sich verpflichtet gefühlt, noch aufzuräumen.«
    »Wäre ich noch ein normaler Mensch, hätte ich mich

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