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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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schwerer und kam stoßweise. Ihre Schritte waren viel zu langsam. Ich hatte davon gehört, dass Vampire die Siegel dazu nutzen konnten, um ihrem menschlichen Diener Kraft zu schicken, doch ich wusste nicht wie! Reichte ein Siegel dafür aus oder mussten es alle fünf sein?
    Ich zerrte Amber weiter, doch die Verfolger kamen unablässig näher. Ihre Blicke waren wie stechende Lichtfäden, die Präsenz der Vampire furchterregend. Einer von ihnen war sehr alt.
    »Was … wollen … die von uns?«, keuchte Amber.
    »Das Messer, sie wollen das verdammte Messer.«
    »Warum?«
    »Es ist mächtig.«
    Amber hatte nicht mehr genug Atem, um weiterzusprechen. Ihre Kräfte würden bald versagen. Ich konnte sie zurücklassen, meine eigene Haut retten und vielleicht mit dem Messer fliehen. Das war es, was mein Meister von mir erwartete. Das Messer hatte Priorität. Adepten gab es viele.
    Amber schrie auf, als plötzlich wie aus dem Nichts ein riesigerVampir in Rockerkluft vor uns auftauchte. Weißblondes langes Haar hing ihm in Strähnen über eine abgewetzte Lederweste, unter der Haut spielten Muskeln. Eine Mauer aus Beton hätte uns nicht besser stoppen können als sein schierer Anblick.
    »Julius Lawhead!«
    Ich schnellte herum und fauchte. Zwei weitere Vampire waren hinter uns erschienen, einer sah aus wie ein älterer Banker, der andere wie ein schlaksiger Junge. Ich kannte den Banker, es war Tristan, Meister Gordons rechte Hand, ich hatte ihn nie anders als in einem Anzug gesehen.
    Er war mindestens dreihundert Jahre alt, und seine Energie raste wie ein eisiger Sturm über meine Haut. Ich straffte den Rücken, wollte nicht zeigen, dass mich seine kleine Demonstration beeindruckt hatte.
    Amber drückte sich panisch an mich, ihre Finger klammerten sich um den Holzgriff der Waffe.
    »Gib das Messer heraus, Lawhead, und deinem kleinen Mädchen passiert nichts!« Wieder war es Tristan, der sprach.
    »Niemals!«, erwiderte ich und taxierte unsere Umgebung. Wir waren auf dem Hof einer kleinen Autowerkstatt, standen zwischen ausgeschlachteten Karosserien und einer alten Hebebühne. In der Luft hing der zähe Gestank von Motoröl. Keine Menschenseele war da, um uns zu helfen. In dieser Gegend ließ man die Jalousien runter und verriegelte die Tür, wenn jemand um Hilfe schrie.
    »Einer gegen drei. Willst du unbedingt sterben?«, drohte der Rocker.
    »Was machen wir nur?« Der Anblick der drei war für Amber mehr als überzeugend.
    »Kämpfen!«
    »Okay«, sagte sie, bloß »okay«. Ich hoffte, es bedeutete, dass sie nicht einfach so aufgeben würde.
    DieVampire umkreisten uns wie hungrige Schakale, kamen näher und näher. Tristan hielt sich raus. Er glich einem adeligen Heerführer aus alter Zeit, der seine Armeen wie Schachfiguren lenkte, während er vom nächsten Hügel aus bei einer Tasse Tee zusah, wie sie einander abschlachteten.
    Der Weißblonde schlug seine Fäuste zusammen, dass sie klirrten. Er trug Schlagringe! Sie glänzten im Licht einer fernen Laterne. Der Vampir zuckte mit der Oberlippe wie ein tollwütiger Köter, dann rannte er auf uns zu.
    Amber schrie und wich zurück.
    Der Angriff kam wie eine Lawine. Ich duckte mich unter den ersten Schlag des Hünen, aber dem zweiten war ich schutzlos ausgeliefert. Seine stahlverstärkte Linke bohrte sich in meine Seite, zertrümmerte Rippen und schickte ein Blitzlichtgewitter aus Schmerzen durch meinen Körper.
    Ich taumelte zurück, wich einigen Schlägen aus und fing andere ab.
    Der Vampir war jung, doch auch als Mensch musste er bereits enorme Kräfte besessen haben. So konnte es nicht weitergehen. Es musste etwas geschehen, wenn dies hier nicht in einem Desaster enden sollte.
    Erneut erwischte mich die Eisenfaust des Rockers, diesmal traf sie meinen Arm. Mein Gegner sonnte sich in seiner Überlegenheit, glaubte mit mir spielen zu können. Doch Julius Lawhead war kein Spielzeug!
    Ich täuschte ein Ausweichen an, schnellte vor und schlug ihm mit aller Kraft auf die Kehle.
    Der Vampir röchelte und seine Augen traten aus den Höhlen. Aber plötzlich schlossen sich seine Arme wie ein Schraubstock um meine Schultern. Ich saß fest, versuchte ihn zu treten, blieb erfolglos.
    Tristan gab dem jüngeren Vampir ein Zeichen, dass ich ausgeschaltet war und er sich das Messer holen sollte.
    »Amber!« Sie musste endlich anfangen, sich zu verteidigen! Stattdessen wich sie immer weiter zurück und hatte sich womöglich schon aufgegeben.
    Der Vampir presste alle Luft aus meinen Lungen. Die

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