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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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Erzählst du das, um mir weh zu tun? Julius, bist du völlig durchgedreht?« Amber sprang auf, lief hin und her. »Ich möchte, dass du gehst. Sofort!«
    »Aber es ist die Wahrheit! Er war da, Amber, er hat mich beobachtet!«
    »Na fein, vielleicht will er dir ja einen Pflock ins Herz rammen. Aber wie soll das laufen, bitte schön? Mein Bruder ist tot, tot und begraben!«
    »Dasbin ich auch, Amber!«
    »Verdammt! Er ist mein Bruder, Herrgott, ich habe seine Leiche identifiziert, ich war auf seiner Beerdigung, du doch auch!«
    Ich stand auf, wollte sie beruhigen. Meine Hände flatterten sinnlos in der Luft. »Ich verstehe es doch selber nicht«, entgegnete ich ratlos.
    Amber blieb plötzlich stehen und sah mir zum ersten Mal in die Augen. »Ist er jetzt wie du, Julius? Ist er ein Vampir geworden?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein? Was dann?« Ihre Stimme wurde unangenehm hoch und schrill.
    »Leise, denk an deine Mutter«, warnte ich.
    »Sag du mir nicht, was ich tun soll!«
    »Okay, okay. Aber ich weiß nur, was Frederik nicht ist. Er ist kein Vampir, er ist kein Mensch und auch kein Geist. Er stinkt nach Gordons Blut, und er geht nachts umher. So etwas wie ihn habe ich noch nie gesehen.«
    »Wer hat ihm das angetan?«, fragte sie erschüttert. »Dieser Gordon?«
    »Ja. Ich verstehe nur nicht, warum. Und wie, aber wir finden es heraus.«
    Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und sie ließ mich gewähren. Wie gerne hätte ich Amber jetzt umarmt. »Aber wenn er hier auftauchen sollte …«
    »Oh Gott!«
    »Amber, hör mir zu! Wenn er hier auftaucht und du Hilfe brauchst, komme ich. Du kannst mich rufen. Das Siegel verbindet uns. Ich höre dich, wenn du es nur willst.«
    Sie biss sich auf die Lippen und nickte, berührte flüchtig meine Hand.
    Ihr Körper sprach eine eindeutige Sprache. Sie sehnte sich nachmir und war zugleich so wütend auf mich. »Danke, Julius, ich weiß deine Sorge zu schätzen.«
    Ich sog ihren Geruch ein und versuchte, sie an mich zu ziehen, doch Amber stieß mich fort. »Geh jetzt bitte.«
    Es schmerzte. Doch ich hatte gespürt, wie ihr Herz vor Aufregung klopfte, und das machte mich glücklich.
    »Du darfst Frederik nicht weh tun, Julius. Egal was passiert. Versprich es mir!«
    »Versprochen«, sagte ich schnell, nur um den Zeitpunkt des Gehens etwas hinauszuzögern.
    Amber wies mir den Weg an der Garage vorbei zur Vorderseite des Hauses. Als wir zwischen einigen hohen Büschen hindurchgingen, blieb ich stehen und hielt sie am Arm fest. Sie drehte sich zu mir um. Ihr Gesichtsausdruck wurde weich.
    »Verzeihst du mir?«
    »Vielleicht irgendwann.« Amber holte Luft und sah zu mir auf. »Weißt du, es liegt nicht an dem, was du bist oder was du machst. Aber du hättest ehrlich mit mir sein sollen.«
    Vielleicht hätte ich das, vielleicht wäre dann alles besser verlaufen, aber dafür war es jetzt zu spät.
    »Du fehlst mir«, sagte ich leise. Und als sie nicht antwortete: »Ich liebe dich.«
    Sie schwieg und sah zu Boden.
    Ihre Gefühle für mich waren noch da, irgendwo vergraben unter den Erlebnissen im Lafayette. Vorsichtig strich ich ihr mit einem Finger über die Wange. Ihre Lippen bebten, während ihr Körper in Reglosigkeit verharrte. Ich konzentrierte mich auf das Siegel. Da war es, die kleine Verbindung zu ihr. Vorsichtig schickte ich ihr meine Gefühle. Wie sehr ich sie vermisste und wie sehr ich sie mir zurückwünschte.
    Amber schmiegte einen Augenblick lang ihre Wange in meine Hand.
    »Bitte geh jetzt, Julius.«
    Ichnickte schicksalsergeben und wandte mich um. Es war wohl noch zu früh, aber durch das Siegel spürte ich auch, wie schwer es ihr fiel, meine Berührung nicht zu erwidern. Das zu wissen, gab mir die Kraft, von ihr wegzugehen. Sie sah mir nach, ich konnte ihren Blick fühlen, doch sobald ich mich nach ihr umsah und zögernd die Hand hob, ging sie zurück in den Garten.
    Erleichtert füllte ich meine Lungen mit dem Duft des üppigen Grüns und überlegte, welcher Bus mich am schnellsten zur Zuflucht bringen würde. Doch dann entschied ich mich spontan für die bequemere Lösung. Steven musste mich abholen!
    Ich ging ihm entgegen. Es dauerte nur eine Viertelstunde, bis sein Wagen auf dem Sunset mit quietschenden Reifen wendete und neben mir zum Stehen kam.
    Der junge Vampir versuchte erst gar nicht, seine schlechte Laune zu verbergen. »Guten Abend, Sir, wohin darf ich Sie bringen?«
    Ich stieg ein und wuschelte ihm durch seinen blonden Lockenkopf.
    »Du bist ein Idiot,

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