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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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an.
    »Mir geht es nicht anders. Meinst du nicht, dass das die beste Grundlage für das zweite Siegel ist?«
    »Und ich kann es wirklich rückgängig machen?«
    »Ja, versprochen. Erst das fünfte ist endgültig.«
    Ich lehnte mich zurück, knöpfte den Kragen meines Hemdes auf und streckte einladend die Hand nach ihr aus. »Komm zu mir, Amber.«
    Amber atmete tief durch, dann rutschte sie vorsichtig näher. Mit klopfendem Herzen kuschelte sie sich in meine Armbeuge.
    »Bereit?«, flüsterte ich in ihr Haar und drückte einen Kuss auf ihre Stirn.
    »Ja.«
    »Nicht erschrecken, es kann sich etwas komisch anfühlen.«
    Amber lächelte. Sie war so weit.
    Ich rief meine Magie herauf, befreite sie aus meinem Inneren, wo sie seit meiner Erschaffung wohnte und langsam wuchs. Es war, als hätte die Luft plötzlich eine andere Dichte bekommen. Die Magie fuhr tastend über Ambers Körper, dann öffnete ich das erste Siegel, und meine Geliebte wurde von einem fremden Wesen zu einem Teil von mir.
    UnsereHerzen schlugen im Gleichtakt. Die Magie erkannte meine Geliebte und begrüßte sie wie eine Freundin.
    Amber fühlte, wie die fremde Kraft durch ihre Glieder kroch. »Das ist, das …«
    Ich brachte sie mit einem kurzen Kopfschütteln zum Schweigen. »Nicht.«
    Nicht jetzt.
    Ich hob das Messer an meinen Hals und schnitt schnell und kurz. Dann zog ich Ambers Kopf zu mir, bis ihre Lippen meine Haut berührten. »Trink von mir, wie ich von dir getrunken habe, Amber Connan. Meine Kraft für deine.«
    Zögernd öffnete sie ihren Mund, und schon die Berührung ihrer Zungenspitze ließ mich schaudern. Vorsichtig leckte sie einen Blutstropfen auf. Sofort war die Magie da und schloss die Bindung.
    Den kleinen Schmerz des Schnittes hatte ich längst vergessen. Die nächsten Tropfen flossen und Amber wurde weniger zögerlich.
    Die Energie rauschte durch uns und knüpfte ein zweites Band, öffnete ein zweites Tor in unseren Herzen.
    Ich zog meine Geliebte an mich, wollte mit ihr verschmelzen, mit ihr und diesem wunderbaren Gefühl. Ambers Lippen schlossen sich zum Kuss um die Wunde, und sie begann zu saugen. Es war ein verrücktes Gefühl, erotisch und nicht von dieser Welt. Meine Haut prickelte und brannte wie nach einem nackten Lauf durch ein Brennnesselfeld.
    Es war die Verschmelzung von Lust und Hunger. Ich wollte sie lieben und dabei ihre durstigen Küsse empfangen. Es hätte ewig so weitergehen können, doch dann schob ich ihren Kopf sanft von mir. Zwei tiefe Schlucke, das war genug Vampirblut für eine Sterbliche.
    Amber lehnte sich zurück und berührte erstaunt ihre brennenden Lippen.
    Siemusste nichts sagen. Ich wusste, was sie gerade erlebt hatte. Die Wunde an ihrem Hals schloss sich langsam, während sie seltsam entrückt in die Ferne blickte und die Magie wie eine leiser werdende Melodie verklang.
    Ich ergriff die Hand meiner Liebsten und verschränkte meine Finger mit ihren. Ambers Herz klopfte wild und ihr Atem ging tief und stoßweise wie nach gutem Sex.
    Wir sahen eine Weile in die Flammen des Kamins. Zwei Verlorene in einer fremden Welt. Ich lauschte ihrem Blut und meinem, spielte mit ihrem Haar und fühlte, wie ihr Körper dem Schlaf entgegentaumelte.
    Amber kuschelte sich an mich. Ich war erleichtert. Anscheinend hatte sie mir verziehen und das zweite Siegel genauso genossen wie ich.
    Bald schlief sie tief und fest in meinen Armen.
    Ich hingegen machte mir Gedanken. Über sie und mich, über Steven. Wie ging es ihm wohl?
    Dank Ambers Gabe war ich wieder stark genug, um nachzusehen. Im Geiste rief ich nach Curtis. Er ließ mich ein, und durch seine Augen sah ich, was im Versammlungsraum vor sich ging.
    Steven lag auf dem großen ovalen Tisch aus poliertem Redwood-Holz. Wie die Tafelritter standen die anderen um ihn herum. Mein Platz war leer, ebenso der von Brandon.
    Unser Versammlungsraum war im ehemaligen Kinosaal untergebracht. Die Stuhlreihen waren längst entfernt worden. Alte Kristalllüster spendeten Licht. Schwere, geraffte Vorhänge bedeckten fast jede Wand und vermittelten das Gefühl, im Inneren eines riesigen roten Wasserfalls zu stehen.
    Curtis hatte immer schon Sinn für das Dramatische besessen. Er liebte es, sich selbst zu inszenieren. Jetzt schritt er energisch und zielstrebig durch den Raum, und alle Blicke waren auf ihn gerichtet.
    Roberthatte seine Arbeit erledigt und wusch sich die Hände in einer Schale. Auf einem Tuch lag der riesige Holzpflock, blutig und obszön, und daneben der Pfeil aus meiner

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