Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
ihr Atem bildete weiße Wölkchen. Silas wickelte sich in seinen dicken blauen Wollumhang und setzte die Kapuze auf. Stanley stand neben ihm und zitterte leicht, nicht nur vor Kälte.
    Dicht hinter ihm gab nämlich Maxie, den Nicko an seinem Wolfshund-Halstuch festhielt, ein furchtbares Röcheln von sich, und als sei das noch nicht genug, war soeben auch noch der Boggart aufgetaucht.
    »Ah, Boggart«, lächelte Tante Zelda. »Vielen Dank, mein lieber Boggart, dass Sie aufgeblieben sind. Hier sind ein paar belegte Brote, die Sie bei Kräften halten. Ich lege sie ins Kanu. Silas, es sind auch welche für dich und die Botenratte dabei.«
    »Oh, fein, vielen Dank, Zelda. Womit sind sie denn belegt?«
    »Mit bestem gekochtem Kohl.«
    »Ach! Nun, das ist ... äh ... sehr aufmerksam.« Silas war froh, dass er im Ärmel etwas Brot und Käse herausgeschmuggelt hatte.
    Der Boggart trieb missmutig im Mott, und auch die Erwähnung der Kohlbrote konnte ihn nicht versöhnlich stimmen. Bei Tageslicht war er nicht gerne im Freien, auch nicht mitten im Winter. Seine empfindlichen Augen schmerzten, und wenn er nicht aufpasste, bekam er einen Sonnenbrand an den Ohren.
    Stanley saß unglücklich am Ufer, gefangen zwischen dem Hundeatem hinter und dem Boggart-Atem vor ihm.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Silas zu der Ratte. »Steigen Sie ein. Ich nehme an, Sie wollen vorne sitzen. Maxie tut das immer.«
    »Ich bin kein Hund«, erwiderte Stanley verächtlich, »und ich reise nicht mit Boggarts.«
    »Dieser Boggart ist ungefährlich«, versicherte ihm Tante Zelda.
    »Es gibt keinen ungefährlichen Boggart«, murrte Stanley, verstummte aber, als er sah, dass Jenna aus der Hütte kam, um sich von Silas zu verabschieden. Flink hüpfte er ins Boot und versteckte sich unter dem Sitz.
    »Sei vorsichtig, Dad«, sagte Jenna zu Silas und drückte ihn fest.
    Auch Nicko umarmte ihn. »Du musst Simon finden, Dad. Und vergiss nicht, in Ufernähe zu bleiben, wenn du gegen die Strömung paddelst. In der Flussmitte ist die Strömung immer stärker.«
    »Ich werde daran denken«, schmunzelte Silas. »Passt auf euch auf, ihr beiden. Und auf Maxie.«
    »Wiedersehen, Dad!«
    Maxie winselte und jaulte, als er zu seinem Entsetzen sah, dass sein Herrchen ihn tatsächlich zurückließ.
    »Wiedersehen!« Silas winkte, während er unsicher durch den Kanal paddelte, begleitet von der vertrauten Frage des Boggart: »Folgtn ihr mir noch?«
    Jenna und Nicko beobachteten, wie das Kanu sich langsam durch die gewundenen Kanäle schlängelte und dann in die Weite der Marram-Marschen hinausfuhr, bis sie Silas’ blaue Kapuze nicht mehr ausmachen konnten.
    »Hoffentlich findet sich Dad zurecht«, sagte Jenna leise. »Sein Orientierungssinn ist nicht der beste.«
    »Die Botenratte wird ihn schon ans Ziel bringen«, erwiderte Nicko. »Sie weiß, dass Marcia eine Erklärung verlangen wird, wenn sie es nicht tut.«
    Tief in den Marram-Marschen saß Stanley im Kanu und betrachtete das erste Paket, dass er in seiner Laufbahn zu befördern hatte. Er hatte beschlossen, Dawnie und den Ratten von der Rattenzentrale nichts davon zu erzählen. Er seufzte. Die Sache verstieß gegen alle Vorschriften.
    Doch nach einer Weile, während Silas langsam und etwas ungleichmäßig durch die verschlungenen Kanäle paddelte, begann Stanley einzusehen, dass diese Art zu reisen gar nicht so übel war. Immerhin wurde er die ganze Strecke bis zum Bestimmungsort gefahren. Silas machte die ganze Arbeit, und er brauchte nichts weiter zu tun, als dazusitzen, ein paar Geschichten zu erzählen und die Fahrt zu genießen.
    Und genau das tat Stanley, nachdem sich Silas am Ende des Deppen Ditch von dem Boggart verabschiedet hatte und den Fluss hinauf in Richtung Wald paddelte.

* 22 *
    22.  Zauberei

    A n diesem Abend blies der Ostwind über die Marschen. Tante Zelda schloss die Fensterläden und verriegelte die Katzenklappe mit einem Zauber, damit Berta drinnen blieb. Dann ging sie in der Hütte herum, entzündete die Lampen und stellte Sturmkerzen in die Fenster, um den Wind in Schach zu halten. Sie freute sich auf einen ruhigen Abend an ihrem Schreibtisch, wo sie ihre Zaubertrankliste auf den neuesten Stand bringen wollte.
    Doch Marcia war ihr zuvorgekommen. Sie saß am Tisch, blätterte in kleinen Zauberbüchern und machte sich eifrig Notizen. Von Zeit zu Zeit probierte sie einen Schnellzauber aus, um festzustellen, ob er noch klappte, und dann gab es einen leichten Knall, und eine merkwürdig riechende

Weitere Kostenlose Bücher