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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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er sich geweigert hatte, die genaue Lage von Tante Zeldas Hütte preiszugeben. Er sollte nie erfahren, dass der Jäger sie mithilfe der Auskünfte, die Simon Heap dem Obersten Wächter gegeben hatte, bereits herausgefunden hatte. Ebenso wenig sollte er erfahren, dass niemand die Absicht hatte, ihn jemals freizulassen, obwohl er es sich denken konnte, erfahren, wie er war. Er hielt sich so gut es ging am Leben. Er aß, was er kriegen konnte, hauptsächlich Spinnen und Kakerlaken, leckte Wassertropfen von den auftauenden Abflussrohren und dachte beinahe wehmütig an Mad Jack. Dawnie hatte inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass er noch am Leben war, und war zu ihrer Schwester gezogen.
    Der Schnee schmolz so schnell, dass die Marram-Marschen unter Wasser gesetzt wurden. Bald schimmerte überall grünes Gras durch, und der Boden wurde nass und schwer. Das Eis im Mott und in den Kanälen taute zuletzt, doch als die Marschpython spürte, dass es wärmer wurde, begann sie sich zu regen, schlug ungeduldig mit dem Schwanz und dehnte ihre vielen hundert steif gewordenen Rippen. In der Hütte warteten alle mit angehaltenem Atem darauf, dass die riesige Schlange aus ihrem eisigen Gefängnis ausbrach. Sie wussten nicht genau, wie hungrig sie war, oder wie verärgert. Nicko hatte Maxie mit einem dicken Seil an ein Tischbein gebunden, damit er in der Hütte blieb. Er war sich ziemlich sicher, dass frisches Wolfshundfleisch ganz oben auf dem Speisezettel der Marschpython stand, wenn sie erst einmal frei war.
    Es geschah am dritten Tag nach Einsetzen des großen Tauens. Plötzlich knackte es laut, und das Eis über dem mächtigen Kopf der Python zerbarst und spritzte hoch in die Luft. Die Schlange bäumte sich auf, und Jenna, die als Einzige in der Nähe war, flüchtete hinter das Hühnerboot. Die Python blickte kurz in ihre Richtung, hatte aber keine Lust, auf Jennas schweren Stiefeln herumzukauen, und so setzte sie sich mühsam in Bewegung und kroch langsam im Mott herum, um den Ausgang zu suchen. Als sie ihn endlich gefunden hatte, bekam sie Schwierigkeiten: Sie konnte nicht weiter. Mehrmals versuchte sie, ihren riesigen Leib in die andere Richtung zu krümmen, doch es ging nicht. Sie konnte nur noch im Kreis schwimmen, immer im Mott herum, mehr nicht. Jedes Mal, wenn sie in den Kanal abbiegen wollte, der hinaus in die Marschen führte, versagten ihre Muskeln den Dienst.
    Tagelang lag die Schlange gefangen im Mott, schnappte nach Fischen und funkelte jeden zornig an, der sich ihr näherte. Was freilich keiner mehr tat, nachdem sie einmal ihre lange gespaltene Zunge hatte herausschnellen lassen und Junge 412 durch die Luft geschleudert hatte. Schließlich, eines Morgens, kam die Frühlingssonne heraus und wärmte die Schlange so, dass ihre steifen Muskeln wieder locker wurden. Schwerfällig und wie ein rostiges Gartentor quietschend schwamm sie davon, um sich ein paar Ziegen zu suchen, und nach ein paar Tagen war sie fast wiederhergestellt. Aber nur fast. Nach diesem Vorfall zog die Python beim Schwimmen immer ein wenig nach rechts.
    Als das große Tauen die Burg erreichte, begab sich DomDaniel mit seinen beiden Magogs flussaufwärts zur Miesbucht, wo die drei mitten in der Nacht ein schmales vermodertes Fallreep überquerten und an Bord seines Dunkelschiffs, der Vergeltung, gingen. Dort warteten sie einige Tage, bis die Springflut kam, die DomDaniel brauchte, um mit dem Schiff aus der Bucht zu segeln.
    Am Morgen nach Einsetzen des großen Tauens berief der Oberste Wächter eine Sitzung des Wächterrats ein, ohne zu ahnen, dass er tags zuvor vergessen hatte, die Tür der Damentoilette abzuschließen. Simon war nicht mehr an das Rohr gekettet, denn der Oberste Wächter sah in ihm mittlerweile eher einen guten Bekannten als eine Geisel. Am späten Vormittag saß Simon da und wartete geduldig auf den üblichen Besuch des Obersten Wächters. Er lauschte gern dessen Klatsch über DomDaniels unzumutbare Forderungen und Wutausbrüche und war daher enttäuscht, als zur gewohnten Stunde niemand erschien. Er sollte nie erfahren, dass der Oberste Wächter, der sich in letzter Zeit in seiner Gesellschaft etwas gelangweilt hatte, in diesem Augenblick fröhlich an einem Plan bastelte, den DomDaniel »Operation Komposthaufen« nannte, bei der nicht nur Jenna, sondern die gesamte Familie Heap beseitigt werden sollte, Simon eingeschlossen.
    Nach einer Weile probierte er die Tür, nicht um zu fliehen, mehr aus Langeweile. Zu seinem Erstaunen ging

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