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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sie auf, und er blickte auf einen leeren Korridor. Er sprang zurück in die Toilette und schlug in panischem Schrecken die Tür zu. Was sollte er tun? Sollte er fliehen? Wollte er denn überhaupt fliehen?
    Er lehnte sich gegen die Tür und dachte nach. Der einzige Grund zu bleiben war das vage Versprechen des Obersten Wächters, ihn zu DomDaniels Lehrling zu machen. Doch er hatte das Versprechen nie wiederholt. Und Simon hatte in den sechs Wochen, die er in der Damentoilette zugebracht hatte, eine Menge vom Obersten Wächter erfahren. Dabei war ihm vor allem eines klar geworden: Dem Wort des Obersten Wächters war nicht zu trauen. Und noch etwas: Er musste sich jetzt auf das Wichtigste konzentrieren. Und das Wichtigste in Simon Heaps Leben war ab sofort Simon Heap.
    Simon öffnete erneut die Tür. Der Korridor war noch leer. Er fasste sich ein Herz und trat aus der Toilette.
    Silas ging traurig den Zaubererweg entlang. Er hob den Blick zu den schmutzigen Fenstern über den Läden und Kontoren, und fragte sich, ob Simon womöglich irgendwo in den dunklen Winkeln dahinter gefangen gehalten wurde. Ein Zug Gardisten marschierte vorbei. Silas schlüpfte in einen Hauseingang und hielt krampfhaft Marcias Talisman fest. Hoffentlich funktionierte er noch.
    »Pst«, machte Alther.
    »Was?« Silas zuckte zusammen. Er hatte Alther in letzter Zeit nicht oft gesehen, da der Geist die meiste Zeit bei Marcia im Verlies Nummer eins verbrachte.
    »Wie geht es Marcia heute?«, flüsterte Silas.
    »Etwas besser«, antwortete Alther grimmig.
    »Ich finde immer noch, dass wir Zelda benachrichtigen sollten«, sagte Silas.
    »Hör auf meinen Rat, Silas, und bleib der Rattenzentrale fern. DomDaniels Ratten aus den Ödlanden haben den Laden übernommen. Das ist eine Bande gemeiner Verbrecher. Aber keine Sorge, mir fällt schon noch was ein. Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie hier herauszubringen.«
    Silas wirkte mutlos. Marcia fehlte ihm mehr, als er es sich eingestehen mochte.
    »Kopf hoch, Silas«, sagte Alther. »In der Schänke wartet jemand auf dich. Ich bin ihm begegnet, als ich von Marcia kam. Er ist im Palast herumgeirrt. Ich habe ihn durch den Tunnel hinausgeschmuggelt. Beeil dich, bevor er es sich anders besinnt und wieder verschwindet. Er hat es faustdick hinter den Ohren, dein Simon.«
    »Simon!« Silas strahlte übers ganze Gesicht. »Alther, warum hast du das nicht gleich gesagt? Geht es ihm gut?«
    »Es scheint so«, antwortete Alther knapp.
    Simon war seit zwei Wochen wieder bei seiner Familie, als Tante Zelda am Tag vor Vollmond auf der Türschwelle ihrer Hütte stand und auf ein Geräusch in der Ferne lauschte.
    »Jungs«, sagte sie zu Nicko und Junge 412, die mit Besenstielen fochten, »nicht jetzt. Ich muss mich konzentrieren.«
    Nicko und Junge 412 unterbrachen ihr Duell. Tante Zelda wurde ganz still, und ihr Blick nahm einen abwesenden Ausdruck an.
    »Da kommt jemand«, sagte sie nach einer Weile. »Ich schicke den Boggart los.«
    »Na endlich!«, sagte Jenna. »Ich frage mich, ob es Dad oder Marcia ist. Vielleicht ist Simon bei ihnen. Oder Mum. Vielleicht kommen sie alle!«
    Im Nu war Maxie auf den Beinen, sprang hinüber zu Jenna und wedelte wie verrückt mit dem Schwanz. Manchmal schien er genau zu verstehen, was sie sagte. Nur nicht, wenn sie »Zeit zum Baden, Maxie!« sagte oder »Es gibt keine Kekse mehr, Maxie!«.
    »Ganz ruhig, Maxie«, sagte Tante Zelda und kraulte dem Wolfshund die seidigen Ohren. »Ich habe das ungute Gefühl, da kommen Fremde.«
    »Oh«, sagte Jenna, »aber wer weiß denn sonst noch, dass wir hier sind?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Tante Zelda. »Aber wer diese Leute auch sein mögen, sie sind jetzt in den Marschen. Gerade angekommen. Ich fühle es. Mach Platz, Maxie. Braver Junge. Wo steckt denn dieser Boggart?«
    Tante Zelda stieß einen Pfiff aus. Die gedrungene braune Gestalt kletterte aus dem Mott und kam zur Hütte heraufgewatschelt.
    »Nich so laut«, beschwerte er sich und rieb sich die kleinen runden Ohren. »Das geht einem ja durch Mark und Bein.« Er bedachte Jenna mit einem Nicken, »’n Abend, Miss.«
    »Hallo, Mr Boggart.« Jenna lächelte. Der Boggart brachte sie immer zum Lächeln.
    »Boggart«, sagte Tante Zelda, »da kommt jemand durch die Marschen. Wahrscheinlich sind es mehrere. Ich bin mir nicht sicher. Könnten Sie mal nachsehen, wer es ist?«
    »Kein Problem«, sagte der Boggart. »Ich schwimm kurz hin. Wird nicht lange dauern.« Jenna sah zu, wie er

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