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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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folgen, ob er wollte oder nicht – schließlich zwängen. Im selben Augenblick würde ein Helfer, wahrscheinlich ein älterer Zauberer (da Marcia diese große Verantwortung nicht ihrem jungen Lehrling aufbürden wollte) oben in das Loch das allerletzte Stück, den Stopper, einsetzen, und Marcia konnte, endlich befreit, wieder hinausspazieren, und der Schatten saß drinnen in der Falle wie ein Hummer in einer Hummerreuse. Der Rest war ein Kinderspiel und wurde vom Tonnenabholdienst erledigt.
    »Moment mal«, rief Marcia, der plötzlich wieder einfiel, was sie am Morgen zu Septimus gesagt hatte, »wieso bist du denn wieder hier? Ich habe dir doch freigegeben. Du solltest eigentlich drüben im Palast bei deiner Mutter sein.«
    »Ich werde mich auf die Suche nach Jenna machen«, erwiderte Septimus, ergriff seinen Rucksack und wuchtete ihn auf seine Schultern. »Sonst tut es ja keiner.«
    Marcia seufzte. »Hör zu, Septimus«, sagte sie geduldig. »Jenna wird bald zurück sein, glaube mir. Du bist von dem Spinnenbiss nur etwas durcheinander. Das ist ganz normal.«
    »Ich bin nicht durcheinander«, rief er empört.
    »Septimus«, sagte Marcia, »du denkst, dass ich dir nicht glaube ...«
    »Ich weiß, dass Sie mir nicht glauben«, fiel er ihr ins Wort.
    »... aber zu deiner Beruhigung habe ich eine Fernsuche in den Ackerlanden durchgeführt. Dabei habe ich herausgefunden, dass ein Pferd mit zwei Reitern auf dem Weg zum Nordtor ist. Das müssen Jenna und Simon sein, die von ihrem Morgenritt zurückkommen. Ich habe Boris losgeschickt...«
    »Boris?«, fragte Septimus.
    »Boris Catchpole. Ein neuer Unterzauberer, gestern eingezogen – vielleicht schon etwas alt, um noch die Zaubererlaufbahn einzuschlagen, aber begeisterungsfähig. Er nimmt an unserem Wiedereingliederungsprogramm teil und bekommt eine zweite Chance. Er hat bei der Armee Spurenleser gelernt. Und er hat es bis zum stellvertretenden Jäger gebracht, ob du es glaubst oder nicht.«
    »Der alte Catchpole?«
    »Wieso, kennst du ihn?«
    »Der Kerl ist ein Ekel!«
    »So schlimm ist er nicht. Abgesehen von seinem Mundgeruch, versteht sich. Der ist wirklich schlimm. Ich muss ihn bei Gelegenheit mal darauf ansprechen. Aber was vergangen ist, ist vergangen. Wir sollten ihn mit offenen Armen willkommen heißen. Nächste Woche geben wir Zauberer für ihn das traditionelle Begrüßungsessen, und als Lehrling bist du selbstverständlich mit von der Partie.«
    Septimus’ Miene verfinsterte sich.
    »Das gehört zu deinen Pflichten, Septimus«, sagte Marcia energisch und sah ihren Lehrling an, der, gebeugt von seinem schweren Rucksack, an der Tür stand. Seine grünen Augen blickten traurig. Seine Schwester hatte es vorgezogen, an einem seiner seltenen freien Tage einen Ausflug zu machen, und das konnte er anscheinend nicht verwinden. Marcia wusste, dass er Jenna nach ihren gemeinsamen Erlebnissen in den Marram-Marschen sehr nahe stand.
    »Hör mal, Septimus, wenn du deinen Abenteuerbeutel, oder was du da auf dem Buckel hast, mitnehmen und draußen vor der Burg auf Jennas Rückkehr warten willst, nur zu. Ich habe nichts dagegen. Heute ist ein schöner Tag. Du kannst bis zur Einwegbrücke gehen und dort nach ihr Ausschau halten.«
    »Na gut«, erwiderte er zweifelnd.
    »Wir sehen uns dann später«, sagte Marcia mit einem liebevollen Lächeln. »Und vergiss nicht, Jenna gleich in den Palast zu bringen. Wie wär’s, wenn du heute dort übernachtest? Dann hast du etwas mehr Zeit für Jenna und deine Eltern – und wenn du schon dort bist, könntest du dafür sorgen, dass Jenna morgen auch wirklich in die Marram-Marschen abreist. Das Boot liegt nun schon seit einer Woche am Palastkai für sie bereit, und ich bezweifle langsam wirklich, dass sie noch beizeiten hinkommt. Deine Mutter neigt dazu, alles bis zur allerletzten Minute aufzuschieben.« Marcia seufzte. »Weißt du, ich bin mir nämlich sicher, dass die Königin immer viel früher zu ihrem Mittsommerbesuch aufgebrochen ist, aber komischerweise kann ich mich an keine einzige Abfahrt erinnern. Ich meine, sie muss mit der königlichen Barke gefahren sein, aber ich erinnere mich nicht mehr, und Alther auch nicht. Und wie kam sie durch die Marschen? Manchmal mache ich mir Sorgen um Jenna, Septimus. Ihre Mutter hätte ihr so vieles beigebracht, und wer soll das jetzt tun? Wie soll sie lernen, was es heißt, Königin zu sein?«
    »Wir alle müssen ihr eben dabei helfen«, sagte Septimus. »Ich versuche es jedenfalls.«
    »Ja,

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