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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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letzten Dunstschwaden auf, und man sah fast nur Schilffelder, so weit das Auge reichte. Hinter dem Schilf lagen die Marram-Marschen, die noch in dichten Nebel gehüllt waren.
    Stanley hielt sich, wie er es ausgedrückt hätte, bedeckt. Seine Laune war heute Morgen nicht die beste, denn er hatte eben die Abzweigung wiedererkannt, die zu Mad Jacks Schuppen führte, wo er im vorigen Jahr als Gefangener in einem Rattenkäfig die sechs schlimmsten Wochen seines Lebens zugebracht hatte. Die Flucht war ihm nur geglückt, weil er so lange gehungert hatte, bis er dünn genug war, um sich durch die Gitterstäbe zu zwängen.
    Der Vormittag war bereits vorgerückt, als die Schilffelder lichter wurden und Stanley der sumpfige Geruch in die Nase stieg, der von den Marram-Marschen herüberwehte. Jetzt wurde ihm wieder wohler, denn er wusste, dass Mad Jack weit weg war. Bald ging der Dammweg in einen morastigen Pfad über, und die Gruppe machte Halt.
    Ihre Augen mit der Hand vor der grellen Sonne schützend, spähte Jenna in die Marschen. Ihre Zuversicht schwand wieder. Sie hatte keine Ahnung, wie man zu Tante Zeldas Hütte kam. Beim letzten Mal, als sie zusammen mit Nicko hier war, hatte das Marschland unter Eis und Schnee gelegen und ganz anders ausgesehen.
    Septimus trat zu ihr. »Komisch, ich dachte, der Boggart würde uns erwarten. Tante Zelda muss doch wissen, dass wir kommen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Sep«, erwiderte Jenna. »Sie hört nicht mehr so gut, und das Feinlauschen strengt sie an. Ich werde Stanley losschicken, damit sie weiß, wo wir sind.«
    »Verzeihung, habe ich richtig gehört?«, fragte die Ratte ungläubig.
    »Ja, Stanley, Sie haben richtig gehört«, antwortete Jenna. »Ich möchte, dass Sie in die Hüterhütte gehen und Tante Zelda sagen, dass wir hier sind.«
    »Verzeihung, Eure Majestät, aber wie ich schon sagte, ich setze keine Pfote mehr in die Marschen ...«
    »Wenn ich Sie bitte, in die Marschen zu gehen, dann gehen Sie in die Marschen, Stanley. Verstanden?«
    »Äh ...« Stanley hatte es die Sprache verschlagen.
    »Und wenn Sie nicht tun, was ich sage, werde ich dafür sorgen, dass Sie aus dem Geheimdienst entlassen werden.«
    »Aber...«
    »Ist das klar?«
    Stanley traute seinen Ohren nicht. Septimus und Nicko ging es nicht anders. So bestimmt hatten sie Jenna noch nie reden gehört.
    »Ob das klar ist, Stanley?«
    »Sonnenklar. Klar wie Kloßbrühe.« Stanley blickte traurig in die Marram-Marschen. Mit Jenna, so dachte er mit widerwilliger Bewunderung, war nicht gut Kirschen essen. Sie würde als Königin ein strengeres Regiment führen als ihre Mutter.
    »Dann machen Sie sich gleich auf den Weg«, sagte Jenna. »Bestellen Sie Tante Zelda, dass sie den Boggart mit einem Kanu zum Ufer auf der Porter Seite schicken soll. Und sputen Sie sich.«
    Alle sahen zu, wie Stanley ein Stück den morastigen Weg entlanglief und dann mit einem weiten Satz in dem hohen Riedgras verschwand, das an den Marschrändern wuchs.
    »Hoffentlich stößt ihm nichts zu«, sagte Jenna, indem sie ihre Augen beschattete und in die Richtung blickte, in die Stanley verschwunden war. Es war ihr nicht leicht gefallen, Stanley zu drohen, aber er hatte ihr keine andere Wahl gelassen. Seit Spürnase sie markiert hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Simon sie finden würde. Sie konnte es nicht erwarten, in die sichere Hüterhütte zu kommen.
    »Er ist eine gute Ratte«, sagte Septimus. »Er ist bald mit dem Boggart zurück, du wirst sehen.«
    Sie setzten sich neben den Dammweg. Donner rupfte zufrieden Gras, und Jenna reichte die Wasserflasche herum, die sie unterwegs an der Porter Quelle gefüllt hatte. Nicko legte sich hin und blickte in den Himmel, glücklich über einen Vormittag, an dem er wenig zu tun hatte. Wolfsjunge war unruhig. Die Hände taten ihm weh, und nach einer Weile erhob er sich und ging auf dem Weg auf und ab.
    Auch Jenna und Septimus waren unruhig. Unablässig suchten sie mit den Augen die Marschen und Schilffelder nach etwas Verdächtigem ab. Von Zeit zu Zeit fuhr eine Windböe rauschend durchs Schilf, eine Wassermaus tauchte mit leisem Platschen ins Wasser oder ein Vogel rief klagend nach seinem Partner – und jedes Mal zuckten die beiden zusammen. Doch als der Mittag nahte und die Luft wärmer und schwül wurde, legte sich der Wind und jedes Geräusch verstummte. Jenna und Septimus wurden schläfrig, und langsam fielen ihnen die Augen zu. Nicko war bereits eingeschlafen. Selbst Wolfsjunge

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