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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Außergewöhnliche Zauberer eingetroffen und steckten am Eingang fest, weil sie sich nicht einigen konnten, wer als erster hineingehen sollte. Septimus nickte ihnen höflich zu und fragte Alther: »Und wer hat mich eingeladen?«
    Alther, abgelenkt durch die drei Zauberer, die nun unter lautem Gekicher beschlossen, alle gleichzeitig einzutreten, blieb die Antwort schuldig. »Komm, mein Junge, folge mir«, sagte er und verschwand in der Mauer. Sekunden später tauchte er wieder auf und rief ein wenig ungeduldig: »Nun komm schon, Septimus, Königin Etheldredda lässt man nicht warten.«
    »Aber ich ...«
    »Du musst durch das Gebüsch und hinter dem Steinhaufen herumschlüpfen. Und schon bist du drin.«
    Septimus zwängte sich durch das Gebüsch, und mit Hilfe des Drachenrings, den er am rechten Zeigefinger trug und der im Dunkeln zu leuchten begann, fand er hinter den Steinen einen schmalen Durchgang, der in einen breiten, niedrigen Raum innerhalb der Burgmauern führte – die Schenke Zum Loch in der Mauer.
    Septimus staunte. Er hatte noch nie so viele Geister auf einem Fleck gesehen. Natürlich war er den Anblick von Geistern gewohnt, denn er war ein aufgeschlossener Junge, dem Geister gern erschienen, und noch gerner, seit er die grüne Tracht des Außergewöhnlichen Lehrlings trug, wie ihm aufgefallen war. Aber wegen der gemütlichen Atmosphäre im Loch in der Mauer – und weil Alther zu den beliebtesten Stammgästen zählte – gestatteten ihm hier fast alle Geister, sie zu sehen. Und so bot sich ihm ein erstaunliches Bild. Da waren zunächst die Außergewöhnlichen Zauberer, die alle in Lila gekleidet waren, aber Roben in vielen unterschiedlichen Stilen trugen, die den Wandel der Mode im Lauf der Jahrhunderte widerspiegelten, Septimus war den Anblick solcher Geister aus dem Palast und dem Zaubererturm gewohnt. Aber es waren auch überraschend viele Königinnen und Prinzessinnen da. Und andere Geister, die er normalerweise nicht zu sehen bekam: Ritter und ihre Knappen, Bauern und Bauersfrauen, Seemänner und Kaufleute, Schreiberund Gelehrte, Vagabunden, wandernde Kesselflickerund alle möglichen Burgbewohner aus den letzten paar tausend Jahren. Alle hielten den Bierkrug in der Hand, den sie bei ihrem ersten Besuch im Loch in der Mauer bekommen hatten und nie nachfüllen zu lassen brauchten.
    Das Gemurmel leiser Geistergespräche erfüllte die Luft, und Unterhaltungen, die vor vielen Jahren begonnen hatten, nahmen ihren gemächlichen Fortgang, doch drüben, in einer entfernten Ecke, hörte eine königliche Gestalt die zögernden Schritte eines lebenden Jungen in all dem Trubel. Sie erhob sich von ihrem Platz neben dem Kamin und glitt durch das Gewimmel der Geister, die respektvoll vor ihr zurückwichen.
    »Septimus Heap!«, rief Königin Etheldredda. »Fünfeinhalb Minuten zu spät, aber sei’s drum. Ich warte schon fünfhundert Jahre. Folge mir.«

* 5 *
    5.  Königin Etheldredda
     

    W e nig später saß Septimus eingezwängt zwischen den beiden Geistern an einem langen Tisch am anderen Ende der Schenke. Damit hatte er nicht gerechnet, als er am Abend zu Bett gegangen war, aber nach acht Monaten als Marcias Lehrling hatte er gelernt, nichts zu erwarten – ausgenommen das Unerwartete. Natürlich wusste er, dass er nicht wirklich eingezwängt war, aber er fühlte sich eingezwängt. Er saß zwischen Alther und Königin Etheldredda und vermied es tunlichst, einen der beiden zu berühren, aber er hatte das deutliche Gefühl, dass sich Etheldredda spitzer Ellbogen wirklich und wahrhaftig in seine Rippen bohrte. Er rutschte weiter von ihr weg, denn es galt als Gipfel der Unverschämtheit, einen Geist zu passieren, und er vermutete, dass ihm die Königin dazu einiges zu sagen hätte.
    Tatsächlich hatte Königin Etheldredda praktisch zu allem einiges zu sagen. Sie saß groß und aufrecht da, und ihre dunkelblauen Augen musterten Septimus mit strengem Blick, während sie ihm ihre Meinung angedeihen ließ: »Hier drin wimmelt es von Gesindel, Lehrling. Sieh dir nur den abstoßenden alten Landstreicher an, der unter dem Tisch schnarcht. Grässliches Lokal, wirklich grässlich. Dagegen muss ich unbedingt etwas unternehmen. Und das Benehmen der jungen Königinnen da drüben – äußerst ungehörig.« Lautes Gekreische und Gekicher drang von einem Tisch herüber, an dem vier junge Königinnen saßen (die alle im Kindbett gestorben waren). Etheldredda schürzte missbilligend die Lippen: »Ich weiß nicht, was Alther

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