Septimus Heap 05 - Syren
aber der Lerling Lehrling hat den Charm nicht nemen wollen den sie mir gegeben haben und dann hat der Schreiber ihn genomen und ich möchte das sie das wissen weil ich will keine Eidechse sein.
Von Barney Pot.
PS: Bitte sagen sie mir wenn ich helfen kann denn ich möchte gern.
»Eidechse?«, fragte Marcia und sah Barney verwirrt an.
»Ich möchte keine sein«, antwortete Barney leise.
»Nun ja, Barney, wer will das schon?«, bemerkte Marcia und gab Zelda den Brief zurück. »Ich verstehe nicht, warum Sie einen solchen Wirbel um die Sache machen, Zelda. Dem Himmel sei Dank, dass Septimus ihn nicht genommen hat, und nach all dem Ärger mit dem Questenstein hätte ich auch nichts anderes von ihm erwartet. Es ist gut, dass ihn der Schreiber in sichere Verwahrung genommen hat – endlich mal jemand mit Verantwortungsgefühl. Offen gestanden, Zelda, war es nicht richtig, einem so jungen Menschen einen lebenden Sicherheits-Charm anzuvertrauen, ganz und gar nicht richtig. Ich werde Septimus auf keinen Fall erlauben, einen Dschinn zu besitzen. Wir haben mit dem verflixten Drachen schon Scherereien genug, da muss nicht auch noch ein lästiger Flaschengeist bei uns herumlungern. Jetzt muss ich aber wirklich weiter. Ich habe einen wichtigen Termin im Manuskriptorium.« Damit ging Marcia mit großen Schritten die Zaubererallee hinunter.
»Na?«, rief Tante Zelda einer Traube von Schaulustigen zu, die begeistert zugesehen hatten, wie ihre Außergewöhnliche Zauberin ihrem Ruf, eine streitlustige Person zu sein, gerecht geworden war, und sich schon jetzt darauf freuten, ihre Freunde mit der Geschichte zu beglücken.
Tante Zelda bahnte sich ungeduldig einen Weg durch die kleine Menge. Und als sie auf der anderen Seite wieder herauskam, kreischte Barney Pot, der wie eine Klette an ihrem Kleid hing: »Da ist er! Der Schreiber! Der Schreiber, der mir den Sicherheits-Charm weggenommen hat.«
Halb die Zaubererallee hinunter sah ein strubbeliger, hoch aufgeschossener Junge in einer schmutzigen Schreiberuniform, wie sich ein großes Flickenzelt aus einem kleinen Menschenauflauf löste. Er drehte sich um und rannte davon.
»Merrin!«, rief Tante Zelda so laut, das es durch die ganze Zaubererallee schallte. »Merrin Meredith, ich habe mit dir zu reden!«
* 25 *
25. Auf Zaubererart
B e gleitet von einem forschen Ping und dem Klicken des Kundenzählers, der auf dreizehn sprang, stieß Marcia die Tür zum Manuskriptorium auf und betrat den Verkaufsraum. Er war leer und sah verwahrlost aus. Dies führte Marcia vor Augen, was Beetle als Empfangsangestellter hier geleistet hatte. Solange er hier war, hatte der Verkaufsraum stets sauber und aufgeräumt ausgesehen, und selbst wenn sich im Schaufenster Bücher und Papierbündel (mit dem einen oder anderen Wurstbrötchen dazwischen) gestapelt hatten, so hatte er doch stets einen ordentlichen Eindruck gemacht, als sehe jemand nach dem Rechten.
Marcia trat an die mit Zetteln, Krümeln und Bonbonpapieren übersäte Ladentheke und klopfte scharf auf die Platte. Angeekelt inspizierte sie ihre Fingerknöchel. Sie waren klebrig und rochen nach Lakritze. Marcia konnte Lakritze nicht ausstehen.
»Bedienung!«, rief sie ungeduldig. »Bedienung!«
Die Tür in der Trennwand aus Holz und Glas, die den Verkaufsraum vom eigentlichen Manuskriptorium trennte, flog auf, und niemand Geringeres als die Obermagieschreiberin, Miss Jillie Djinn höchstpersönlich, kam herausmarschiert, wobei ihr dunkelblaues Seidengewand ungehalten raschelte.
»Hier wird konzentriert gearbeitet, Madam Marcia«, sagte sie ärgerlich. »Ich bitte, darauf Rücksicht zu nehmen. Sind Sie gekommen, um Ihre Rechnung zu bezahlen?«
»Rechnung?«, erwiderte Marcia gereizt. »Was für eine Rechnung?«
»Die Rechnung mit der Nummer 0000003542678b ist noch offen. Für das Fenster.«
Marcia rümpfte die Nase. »Ich glaube, diese Sache ist noch strittig.«
»Für Sie vielleicht, für mich nicht«, entgegnete Jillie Djinn. »Da gibt es nichts zu streiten.«
»Lassen wir das mal dahingestellt«, sagte Marcia, indem sie einen Ton anschlug, dessen sich Septimus neuerdings bediente. »Jedenfalls habe ich jetzt einen Termin wegen der Gewölbe.«
Marcia wartete und wippte ungeduldig mit dem Fuß. Jillie Djinn seufzte. Sie suchte nach dem Terminkalender und zog ihn schließlich unter dem Papierstapel auf der Theke hervor. Mit großer Behutsamkeit blätterte sie die dicken cremefarbenen Seiten um.
»Wollen mal sehen... ah ja... Tja,Sie
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