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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Lucy laut. »Schön, nicht?«
    Sein Blick wanderte an dem Schornstein hinauf. Die Steine, die er hinter dem Gerippe des Gerüsts ausmachen konnte, waren so akkurat behauen, dass kaum Fugen zu erkennen waren, und über den Steinen begannen die sauber gemauerten, ringförmigen Lagen aus Ziegelsteinen, die gegen Hitze, Frost und so ziemlich alles beständig waren. Die Zielgesteine waren der Größe nach geschichtet und wurden mit zunehmender Höhe immer kleiner. Jede Lage war etwas anders. »Hervorragend!«, rief Septimus zurück.
    Lucy strahlte vor Freude.
    In die großen Granitplatten am Fuß des Schornsteins war, wie Septimus jetzt bemerkte, eine Inschrift eingemeißelt. Sie enthielt das Datum, gefolgt von:
     
    MARCELLUS PYE:  LETZTER UND ERSTER ALCHIMIST.
    SIMON HEAP:  ALCHIMIELEHRLING.
    LUCY HEAP:  BAUMEISTERIN.
    HEATHER, ELIZABETH UND SAMSON SNARP:
    STEINMETZE UND LEUCHTTURMBAUER.
     
    Septimus betrachtete die Namen einige Minuten und ließ sie auf sich wirken. Da stand es, in Stein gemeißelt – er hatte nichts mehr mit Marcellus zu tun. Oder mit der Alchimie. Oder mit dem alchimistischen Feuer. Wo sein Name hätte stehen können, stand jetzt Simons.
    Lucy war so damit beschäftigt, den Abbau des Gerüsts zu beaufsichtigen, dass sie nicht bemerkte, wie Septimus niedergeschlagen davonging und im Schatten der Goldknopf-Steige verschwand. In der Steige war der Nebel noch dichter als im Alchimieweg. Er umhüllte ihn wie eine Decke, dämpfte das Geräusch seiner Schritte und brachte seinen Drachenring in dem trüben Licht zum Glühen. Der kegelförmige Schuppen tauchte schemenhaft aus dem Nebel auf, zuerst zweidimensional wie ein Stück ausgeschnittene Pappe, dann traten Einzelheiten hervor: die groben Steinblöcke, der dunkle Türbogen. Und dann sah er, dass die Tür offen stand und eine schwarz-rot gekleidete Gestalt heraustrat.
    »Marcellus!«
    »Ah, Septimus. So ein Zufall! Ich wollte gerade zu dir.«
    Septimus’ Miene hellte sich auf. »Tatsächlich?«
    »Ja. Der Schornstein ist fertig, und wir wollen das Feuer auf Betriebstemperatur bringen. Ich möchte, dass du dir das ansiehst, damit du später, wenn du Außergewöhnlicher Zauberer wirst …«
    »Außergewöhnlicher Zauberer?«, fragte Septimus. »Ich?«
    Marcellus schmunzelte. »Ja, du. Rechnest du denn nicht damit?«
    Seit er Simons Namen in den Schornstein gemeißelt gesehen hatte, trauerte Septimus der Alchimie nach. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ach, ich weiß es nicht.«
    »Nur für den Fall, dass du es eines Tages wirst: Ich hätte gern, dass das Feuer ebenso ein Teil deines Lebens wird, wie es ein Teil meines Lebens ist oder Simons. Ich hätte gern, dass du dem Feuer vertraust und es verstehst, damit nie wieder ein Außergewöhnlicher Zauberer auch nur daran denkt, es zu löschen.«
    »Das würde ich nie tun«, sagte Septimus. »Niemals. Das Feuer ist wunderbar. Dagegen ist alles andere, sogar der Zaubererturm, langweilig.«
    »Oh. Aber du hast dich entschieden, Septimus.«
    »Ich weiß.« Septimus seufzte. »Und jetzt ist es in Stein gemeißelt.«
    Marcellus und Septimus nahmen den Kletterschacht und den Tunnel hinunter zum Alchimie-Kai und bogen dann in einen viel schmaleren, steil abfallenden Tunnel ab, der sich zwischen den Eistunneln, die unterhalb der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst strahlenförmig nach allen Seiten führten, wie eine Spirale nach unten wand. Über eine halbe Stunde war vergangen, als sie das Tunnelende erreichten, wo sich die obere, von einer Feuerkugel beleuchtete Feuerluke befand.
    »Es ist nur ein kurzer Abstieg, Lehrling«, erklärte Marcellus. »Aber wir müssen uns sputen. Diese Stelle ist die einzige, wo wir auf dem Lebendplan gesehen werden können. Und noch möchte ich nicht gesehen werden. Verstehst du?«
    »Ja«, antwortete Septimus mit einem Anflug von schlechtem Gewissen.
    Marcellus legte seinen Alchimieschlüssel auf die Vertiefung in der Mitte des Lukendeckels. Der Deckel sprang auf, und ein Hitzeschwall schlug ihnen entgegen. Septimus wartete, bis sich Marcellus in den Schacht geschwungen hatte, dann folgte er ihm rasch und klappte den Deckel zu. Er kletterte die Metallleiter hinunter und, als Marcellus die untere Feuerluke geöffnet hatte, weiter bis zu der wackeligen Gitterplattform.
    Simon erwartete sie in seiner schwarz-goldenen Alchimistentracht.
    »Hallo, Simon«, grüßte Septimus, nicht unbedingt erfreut, auf ihn zu stoßen.
    Simon hingegen schien sich zu freuen, seinen kleinen

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