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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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Händen gehalten habe.«
    » Oh, vielen Dank. Dann wissen Sie vielleicht schon, dass ich es gerade als E-Book veröffentlicht habe?«
    » Als was?«
    » Als elektronisches Buch. Ich habe es auf meiner Webseite zum freien Download zur Verfügung gestellt.«
    » Eine feine Sache.«
    Wie bescheuert kann man sein, dachte Lucy. Als ob sich jemals irgendwer vor einen Monitor setzen würde, um ein Buch zu lesen.
    » E-Books sind die Zukunft. Sie werden die Verlagslandschaft revolutionieren, da bin ich mir ganz sicher.«
    » Arbeiten Sie denn schon an einem neuen Buch?«, wollte Orson wissen.
    » Wie es der Zufall so will – ja, tue ich.« Orson hatte Recht. Lucy konnte kaum glauben, wie der Mann aufblühte.
    » Toll. Würden Sie mir verraten, worum es geht?«, fragte Orson.
    » Es ist die Fortsetzung von Gegen das Gesetz.«
    » Genial!«
    » Wissen Sie noch, wie Rodriguez am Ende stirbt?«
    » Klar doch. Das hat mich ganz schön mitgenommen.«
    » Tja, aber er ist nicht wirklich tot.«
    » Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    » Im zweiten Band kommt er zurück, mit einer irrsinnigen Wut im Bauch. Er ist nur auf eines aus– auf Rache.«
    » Ich kann kaum erwarten, bis Sie es fertig geschrieben haben, Mr. Bryson…«
    » Nennen Sie mich Richard.«
    » Richard, ich heiße Vincent Carmichael und bin freiberuflicher Kritiker. Ich arbeite hauptsächlich für Kirkus, Booklist und Publishers Weekly und würde verdammt gerne ein Interview mit Ihnen machen und es dann an PW oder Kirkus verkaufen. Ich glaube, die wären hellauf begeistert!«
    » Das hört sich gut an.«
    » Wann hätten Sie Zeit? Sie verstehen sicher, ich bin hier recht beschäftigt…«
    » Jetzt würde es eigentlich gerade passen.«
    » Klasse! Bei mir auch. Ich schlage vor, wir gehen hoch in mein Zimmer. Meine Utensilien sind oben, und wir können uns einfach unterhalten und sehen, was dabei herauskommt. Ach, übrigens– das ist meine Nichte Michelle.«
    » Hi, Michelle.«
    » Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Bryson«, begrüßte ihn Lucy.
    Bryson holte seine Geldbörse aus der Tasche. » Ich muss nur noch zahlen.«
    » Erlauben Sie.« Orson zog eine Fünfdollarnote aus der Jeans und legte sie auf die Bar. » Es freut mich wirklich sehr, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen, Rich. Bitte, ich darf doch?«
    Er klopfte dem Mann auf die Schulter und zog ihn mit sich fort von der Bar.
    Als sie im Lift in die Höhe fuhren, staunte Lucy über die Rolle, die Orson mimte: ein aufmerksamer und freundlicher Kritiker, den Richard Bryson völlig faszinierte. Sie konnte kaum fassen, wie er sich derart unter Kontrolle hatte. Sie hingegen fing vor Aufregung beinah zu zittern an, als sich die Lifttüren öffneten und sie in den Flur hinaustraten.
    Endlich standen sie vor Zimmer 1428, und sie zog mit bebenden Fingern die Schlüsselkarte aus ihrer Hosentasche.
    Als Lucy sie durch den Schlitz zog, meinte Bryson: » Ich werde Ihnen auch ein wenig über meinen Verlag erzählen. Ich kann die großen Verlagshäuser in New York nicht ausstehen, sodass mir keine andere Wahl blieb, als…« Er hielt inne, als Lucy die Tür öffnete. Sie wusste sofort, warum. Ein widerlicher Geruch wehte ihnen entgegen und drang nach draußen in den Flur.
    » Nach Ihnen, Rich«, lud Orson ihn ein und blickte links und rechts den Flur hinunter, um sicherzugehen, dass sie niemand beobachtete.
    Bryson zögerte zunächst, folgte dann aber Orsons Einladung, der zusammen mit Lucy nach ihm hereinkam. Lucy hörte ein leises Klicken, als Orson hinter ihnen abschloss.
    » Um Gottes willen!«, bemerkte Bryson. » Das riecht ja, als ob hier jemand abgekratzt wäre.«
    » Können Sie das riechen?«, fragte Orson. Sie waren an der geschlossenen Badezimmertür vorbeigegangen und standen in dem dunklen Zimmer. » Das wird wohl der Rest des Sandwichs sein, das ich gestern weggeworfen habe. Scheint sehr schnell schlecht geworden zu sein.«
    Bryson zog sein Jackett aus. » Darf ich kurz Ihre Toilette benutzen, ehe wir anfangen? Das Bier, Sie wissen schon.«
    » Selbstverständlich. Da ist die Tür.«
    Lucy stand neben Orson und schaute zu, wie Bryson im Badezimmer verschwand.
    » Wo ist Luther?«, wollte sie wissen.
    » Genau da, wo er sein will. Und er wird seinen Spaß haben.«
    Ein Lichtbalken erschien unter der Tür, und sie konnten Brysons Fußschritte hören.
    » Orson?«
    » Psst«, flüsterte er. » Lass uns diesen Moment gemeinsam genießen.«
    Dann ertönte Brysons Stimme: » Oh Gott!«
    Etwas schlug auf dem

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