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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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Hackbraten ab und probierte. Er schmeckte wirklich gut.
    » Einverstanden. Aber Sie zuerst. Sie meinten, dass Sie keinen Äther mögen. Wie schaffen Sie es also, Ihre…«, Taylor suchte nach dem richtigen Wort. » …Ihre Gäste zur Kooperation zu überreden?«
    » Durch stumpfe Gewalt.«
    » Womit?«
    » Das ist ein Betriebsgeheimnis.«
    » Und was, wenn Sie zu… zu aggressiv mit Ihrer Gewalt umgehen?«
    » Ein bedauernswerter Nebeneffekt. Ist mir leider gerade erst widerfahren. Ich habe vor kurzem eine schmackhafte kleine Gefährtin aufgelesen, aber ihre Lichter sind ausgegangen, bevor ich mich mit ihr vergnügen konnte.«
    » Aufgelesen? Eine Tramperin?«
    Donaldson nahm den Kaffee in die Hand und grinste. » Haben Sie noch nie etwas von den Gefahren beim Trampen gehört, mein Junge? Da draußen gibt es einen Haufen Verrückte.«
    Taylor schob sich mehr Hackbraten in den Mund, gefolgt von einer Gabel Kartoffelbrei. » Tramper könnten vermisst werden.«
    » Genauso wie Huren in Autohöfen.«
    Taylor hielt im Kauen inne.
    » Ihr Hosenstall ist offen, und ich habe gesehen, wie Sie den Zuhälter gemustert haben.« Donaldson hob eine Augenbraue. » Haben Sie ihm eine verlässliche Einkommensquelle genommen?«
    Jetzt war es an Taylor zu grinsen. » Noch nicht. Aber sobald ich mit dem Hackbraten fertig bin, werde ich sie als Nachtisch vernaschen.«
    » Und sobald Sie mit ihr fertig sind?«
    Taylor schloss seinen Reißverschluss. » Ich mag Flüsse. Das Wasser beseitigt sämtliche Beweise. Außerdem macht fließendes Wasser es dem Gesetz nicht leichter, den Tatort zu bestimmen. Und Sie?«
    » Benzin und ein Streichholz. Dazu noch etwas Bleichmittel, um jegliche Rückstände meiner DNS zu beseitigen. Bleichmittel zerstört DNS , wussten Sie das?«
    » Natürlich. Ich habe ein paar Flaschen im Truck.«
    Taylor war sich noch immer nicht sicher, ob Donaldson eine Bedrohung darstellte. Aber er musste zugeben, dass ihm das Gespräch Spaß machte.
    » Wer war Ihr erstes Opfer?«, fragte Donaldson.
    » Mein Dad. Das Arschloch hat es nicht anders verdient.«
    » Und wie haben Sie es gemacht?«
    Taylor schob sich mehr Kartoffelbrei in den Mund. » Ich habe ihn überfahren. Der Kerl hat mir einen Stoßdämpfer kaputt gemacht. Die Knochen haben sich in der Federung verklemmt und die Gelenkstange ganz schön mitgenommen.«
    Der ältere Mann lachte leise in sich hinein. » Nicht unbedingt etwas, mit dem man zum Mechaniker gehen kann.«
    » Verdammt, nein! Habe ich selbst machen müssen. Nach dreimal Autowaschen und einem Regensturm hat das Auto endlich zu bluten aufgehört. Und Sie?«
    Donaldson blickte in seinen Kaffee. » Mein Dad.«
    » So ein Zufall.«
    » Ich schätze, dass so außergewöhnliche Menschen wie wir gewisse Züge gemeinsam haben.«
    Außergewöhnlich. Taylor ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen.
    » Und wie hat Ihr alter Mann sein Ende erlebt?«, fragte er Donaldson.
    » Mit einem Baseballschläger.«
    » Hm, noch nie versucht. Lohnt es sich?«
    » Ja, aber es ist beinah unmöglich, die Dinger nachher wieder sauber zu bekommen– selbst die aus Aluminium. Ich habe alles versucht, aber nicht einmal Bleichmittel löst die Flecken.«
    Taylor aß das letzte Stück Hackbraten. Er war wirklich gut gewesen. So grob, dass man die Zutaten mit der Zunge ertasten und schmecken konnte. Taylor liebte eine gute Konsistenz. Das Gefühl im Mund war noch besser als der Geschmack selbst.
    » Hat es viele Notfälle gegeben?«, wollte er wissen.
    » Ein paarmal bin ich knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Einmal hat man mich sogar vorgeladen, bei einer Gegenüberstellung teilzunehmen. Ich bin aber nie festgenommen worden. Und Sie?«
    Taylor grinste. » Ich bin ein redlicher Staatsbürger. Das Schlimmste, was mir je passiert ist, war ein Knöllchen.«
    Donaldson schlürfte an seinem Kaffee. » Ich habe noch nie einen Strafzettel bekommen, aber man hat mich einmal wegen eines defekten Rücklichts angehalten. Ich hatte gerade einen blinden Passagier im Kofferraum, und die Kleine hat ganz schön Radau gemacht.«
    » Sie war schon im Kofferraum, als die Polizei Sie angehalten hat?«
    » Leider. Ich kann Ihnen sagen, eine solche Situation geht ganz schön an die Nieren.«
    Das konnte Taylor gut nachvollziehen. » Und wie ging es aus?«
    » Ich habe mich umgedreht, sie mit drei Schüssen durch die Rückbank erledigt und gebetet, dass die Schüsse nicht durch den Kofferraum nach draußen dringen oder die Polizei irgendetwas

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