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Settlers Creek

Settlers Creek

Titel: Settlers Creek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Nixon
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richtete sich auf. Er schüttelte den Kopf. »Sie haben mein Spiel ruiniert.«
    »Ja. Und?«
    »Sie schulden mir zwei Dollar.«
    Box war überrascht, als Johnno einfach in seine Hosentasche griff und eine Münze hervorzog. Er warf sie mitten auf den grünen Filz. Box beugte sich vor, nahm das Geldstück und steckte es in die Tasche.
    »Ich kenne einen Witz, der euch gefallen wird. Wie nennt man einen Maori mit einem Range Rover?«
    »Verpiß dich«, zischte der andere Typ, dessen Namen Box nicht kannte.
    »Los, ratet mal!«
    »Sie verschwinden jetzt tatsächlich besser, Mann«, sagte Johnno.
    »Da wirst du schon nachhelfen müssen, du Spargeltarzan.«
    Box wechselte seinen Griff am Queue, so daß er das dickere, schwerere Ende schwingen konnte. Noch immer trennte der Tisch ihn von den beiden Männern. Johnno wippte auf seinen Fußballen. Er fixierte Box.
    »Wieso wollen Sie mich zu einer Prügelei provozieren?«
    Box bewunderte seine Selbstbeherrschung. Die meisten Männer hätten an diesem Punkt dem Druck ihres Adrenalinspiegels nachgegeben und ihren Verstand erst dann wieder benutzt, wenn sie gewonnen hatten – oder in die Notaufnahme transportiert wurden.
    »Sie sind es nicht wert, daß ich Ihretwegen Schwierigkeiten kriege.«
    Er drehte sich um und ging zu seinem Tisch zurück. Der andere Typ blieb kurz stehen und folgte ihm dann. Keiner nahm mehr Notiz von Box. Die beiden Frauen standen auf und zogen ihre Jacken an, dann gingen alle durch eine Seitentür hinaus.
    Box machte noch einen Stoß, mit dem er die rote Kugel in einer Ecktasche versenkte, legte den Queue auf den Billardtisch und folgte ihnen nach draußen – die leise, vom Alkohol undeutlich gewordene Stimme der Vernunft überhörte er.
***
    Der Parkplatz an der Südseite des Hotels war ein unbeleuchtetes, nicht asphaltiertes Rechteck mit ein wenig Kies und reichlich Schlaglöchern. Das einzige Licht spendete eine nackte Glühbirne über dem Seiteneingang. Als Box rauskam, saßen die vier schon in ihrem Auto. Es war ein dunkler Subaru, er stand mit der Front gegen den Lattenzaun einsam an der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes, außerhalb des Lichtkreises der Glühbirne. Es regnete noch immer ganz leicht, Box sah einzelne Tropfen im Lichtschein aufblitzen, bevor sie auf die dunkle Erde fielen.
    Als er die Beifahrertür aufriß, lief der Motor schon. Die Frau, mit der er Poolbillard gespielt hatte, saß vorn. Sie warf den Kopf zu ihm herum und stieß einen Schreckenslaut aus, es klang wie ein Kieksen. Es tat Box leid, ihre Angst zu sehen.
    Johnno saß am Steuer. Er sah an dem erschrockenen Gesicht der Frau und ihrem stacheligen Haar vorbei. »Was wollen Sie denn jetzt noch, verdammt noch mal?«
    »Ich habe vergessen, der Lady etwas zu sagen.«
    Box beugte sich vor und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr. Sie wandte sich von ihm weg.
    »Scheiße, jetzt reicht’s!« schrie der Typ im Fond.
    Er saß hinter der Frau, auf Box’ Seite des Wagens, und Box hörte, wie sich die Tür öffnete. Er zog den Kopf aus dem Wagen und trat einen Schritt zurück. Er ließ den Typen die Tür öffnen und einen Fuß auf den Boden setzen. Als er dann sein Gewicht nach vorn verlagerte und den Kopf beim Aussteigen senkte, trat Box gegen die Tür, so fest er konnte. Der junge Maori versuchte sie mit dem Arm aufzuhalten, aber Box hatte seinen Tritt so weit vorn an der Tür plaziert, daß er die maximale Hebelwirkung erzielte, und setzte sein ganzes Gewicht dahinter. Die Tür machte ein Geräusch wie splitterndes Holz, als sie Kopf und Schulter des Jungen traf. Der ließ ein tiefes Stöhnen hören. Box riß die Tür auf, und der Junge fiel ihm halb bewußtlos entgegen. Er erwischte ihn zweimal voll: zuerst ein Aufwärtshaken ins Gesicht und dann ein Schwinger gegen die Schläfe. Der Junge brüllte vor Schmerz und fiel dann in den Kies, wo er sich den Kopf hielt.
    Die zweite Frau hinten im Wagen fing an zu schreien.
    Aus dem Augenwinkel sah Box eine Bewegung. Johnno war vorne um den Wagen gekommen, durch die Lücke zwischen Kühler und Lattenzaun. Box drehte sich zu ihm um und sah den wilden rechten Haken kommen. Er warf instinktiv den Kopf zurück, doch die Faust traf ihn seitlich im Gesicht, die Knöchel schlugen gegen seine Augenhöhle. Box versuchte den Schlag mitzunehmen und rollte den Kopf nach rechts. Er fühlte mehr, als daß er es sah, wie Johnno jetzt einen Aufwärtshaken ansetzte. Aber irgendwie verfehlte er Box’ Kinn, die Faust schrammte an seinem Ohr

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