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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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Atmosphäre.
    Ich sah, dass der Fingerhandschuh meines Angreifers einen Riss hatte. Es musste der Fleck gewesen sein, in den ich mein Messer gestochen hatte. Die Haut darunter war tätowiert. Doch als der Mann meinem Blick folgte, zog er seine Hand schnell wieder unter den Umhang.
    Ich wusste weder wo ich mich befand noch wer er war. Mein Herz pochte die ganze Zeit schon in einem unregelmäßigen Rhythmus. Die Angst vor diesem uneinschätzbaren Mann war groß, aber meine Wut war stärker. Sie siegte über die Angst.
    Es gab nur einen Gedanke, der meinen Kopf erfüllte:
    Ich muss weg von hier.

Die Festung
     
     
     
    Mit einer stummen, klaren Geste machte er mir klar, ihm zu folgen.
    Er lief den Gang mit schnellen Schritten entlang, wobei ihm sein schwarzer Umhang hinterherwehte. Widerwillig lief ich ihm nach und bemühte mich, mit ihm Schritt zu halten. Etwas anderes blieb mir nicht übrig, da ich nicht mit den Konsequenzen rechnen wollte, die mir bei einer Verweigerung zur Verfügung standen.
    Jeder seiner Bewegungen war edel, sein Gang war aufrecht und stolz. Er ließ ihn nicht eitel wirken, nur außerordentlich selbstbewusst. Ich konnte wortwörtlich seine starke Aura spüren.
    Bis jetzt gab es nur einen Menschen in meinem Leben, dessen Aura mit seiner vergleichbar war und das war Clodaghs. Ihre Aura war gefährlich und keineswegs verschlossen. Sie verschleierte ihre Gefühlt nie. Seine Aura war ebenfalls gefährlich. Doch sie dagegen zeigte sich in Rätseln.
    Ein paar gut bewaffnete Männer kamen uns entgegen. Sie hatten mehrere Dolche und Messer an ihren Gürteln hängen und trugen zusätzlich einige Schwerter. Mit einem aufrichtigen Kopfneigen nahmen sie uns zu Kenntnis und warfen mir noch einen flüchtigen, abschätzenden Blick zu.
    Ich bekam ein ungutes Gefühl hierbei.
    Die schweren, hohen Türen am Ende des Ganges öffneten sich von selbst. Wir traten raus. Es war eine Art Hinterhof, der von dem riesigen Gebäude umkreist war. Vier riesige Türen zeigten sich in den vier Himmelsrichtungen, die alle hineinführten. Das Gebäude selbst ließ kein Ende zeigen und erschien mir buchstäblich wie ein Teufelskreis, aus dem ich nicht mehr herauskam. An den Außenwänden schlängelten sich Efeu und andere gewaltige Kletterpflanzen bis zu dem grau-weißen, spitzen Dach hinauf.
    Komischerweise erinnerte mich das monströse Bauwerk an eine Festung. Es war nichts mehr von der beruhigenden Atmosphäre des Waldes zu spüren. Nichts schien es zu geben, was mich nicht denken ließ, hier nicht hinzugehören.
    Rechts von mir befanden sich steinerne Pferdeställe. Auf dem gepflasterten Hof selbst waren fast keine Leute. Ab und zu ließen sich nur ein paar Männer blicken, die uns nicht zu bemerken schienen.
    Wir bogen nach links ab und gelangten in den Ostflügel des Gebäudes. Durch eine breite Treppe kamen wir hinein.
    Und noch eine Tür zu dem nächsten Teil des Gebäudes wurde geöffnet.
    Ich versuchte mir angestrengt den Weg zu merken, da ich nicht vorhatte, hier lange zu verweilen.
    Nach einer Weile endlosen Herumirrens und etlichen weiteren Nebengängen betraten wir endlich einen Saal, der äußerst gemütlich eingerichtet war.
    Mitten im Raum stand ein dunkelbrauner Edelholztisch mit gepolsterten Sitzen. In einer Ecke loderte ein Kaminfeuer vor sich hin und an den Wänden hingen unzählige Wandteppiche. Eine breite Couch und mehrere Sessel standen in der Nähe des Tisches. Der Boden war hier grauer Marmor, bedeckt mit einigen Fellen wie die von Bären oder Wölfen.
    Eine von den vier Wänden war komplett bemalt. Sie war ein fein verarbeitetes Kunstwerk mit verschieden Zeichen, die für mich keinen Sinn ergaben.
    Der Raum war sehr schön, aber wieder zu altmodisch. Ich hatte nichts gegen alte Sachen, ganz im Gegenteil. Doch sogar der Wolfslauf war nicht so altmodisch wie dieses Gebäude.
    Ich ließ meinen Blick wieder zu dem Tisch schweifen und versuchte eine logische Erklärung für das alles zu suchen.
    Acht Stühle. Drei waren besetzt.
    Bei unserem Anblick hatten sich die drei Männer erhoben. Sie musterten mich mit Interesse und einer gewissen Distanz. Eine groteske Mischung, wenn man es genau betrachtete.
    Sie sahen ungewöhnlich aus. Vielleicht sogar gefährlich.
    Keiner sagte ein Wort.
    Mein Entführer warf seinen Umhang lässig über einen Stuhl. Ich sah, dass er einen dunkelgrauen Pulli trug. Den, den ich unglücklicherweise mit einem Baum verwechselt hatte.
     „Schickt dieses törichte Frauenzimmer zu

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