Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
Sunny und gibt ihr etwas Ordentliches zu essen“, befahl er.
Frauenzimmer - er konnte mich mal sonst wo.
Dann wandte sich zu mir.
„Denke nicht daran, hier zu fliehen, Prinzesschen“
Ich warf ihm einen kurzen durchdringenden Blick zu, der besagte, er solle auf der Stelle tot umkippen.
Er verschwand mit schnellen Schritten.
Nun stand ich hier allein, mit drei fremden Männern in einer fremden Welt. So kam es mir vor.
Einer der Männer kam auf mich zu. Es war ein Dunkelhäutiger.
Er hatte eine Glatze und ein auf mehrere Zentimeter geweitetes Ohrloch mit einem Knopf, auf dem eine Schlange aufgemalt war.
Ich blieb ohne mit der Wimper zu zucken stehen und versuchte mich ignorant zu verhalten. Als er merkte, dass ich keine Reaktionen zeigte, versuchte er es mit einem Lächeln. Er entblößte strahlendweiße Zähne, die wie üblich, einen Gegensatz zu seiner schwarzen Hautfarbe bildeten.
Langsam kam ich mir vor, als ob ich ein wildes Tier wäre, das eingefangen werden müsste.
„Hast du Hunger?“, fragte er höflich.
Seine Stimme war tief. Sie wirkte beruhigend auf mich.
„Wir haben Schweinebraten und Kraut. Der ist lecker“
Ich sah ihn immer noch ausdruckslos an.
„Ich würde mein Messer gern wieder haben“, sagte ich trocken.
Er grinste den anderen zu.
„Dein Messer?“
„Es wurde mir abgenommen“
„Das tut mir leid. Ich wüsste nicht, wo es ist“
Er grinste immer noch. Es fiel mir unglaublich schwer, auf ihn böse zu sein. Ich verfluchte mich dafür.
„Dieser Mistkerl hat es mir abgenommen!“
Der eine Mann mit seinen glatten, weißblonden Haaren fing plötzlich an zu lachen. Die anderen beiden stimmten in sein Gelächter ein, wobei ich von einem zum anderen sah und mich nicht entscheiden konnte, welchen von ihnen ich am Interessantesten fand.
„Ciaran hat sie also nicht freiwillig mitgenommen “, sagte der blonde Legolas.
Ciaran.
Ciaran, der Dunkle. Ein alter, irischer Name. Ein starker Name.
Ich ertappte mich dabei, wie ich in meinen Gedanken weiterschwelgte.
Er hatte mich entführt. Er war es noch nicht mal wert, einen Gedanken an ihn zu verschwenden.
Der Schwarze ging vor.
„Komm. Ich bringe dich zu Sunny“
Nein, ich wollte nirgendwohin. Ich wollte nach Hause. Und das sofort. Doch nach einem sturen Blick meinerseits siegte mein Verstand und ich folgte dem uneinschätzbaren Schwarzen.
Wir gingen wieder durch einen Flur und durch zwei weiter Räume, an deren Wänden sich hellbraune Schlagen durch den ganzen Raum entlang zogen. Irgendwann verlor ich doch die Orientierung und gab meinen Plan auf, mich selbst hieraus zu retten.
Schließlich betraten wir ein kleines Zimmer, das auf den ersten Blick sehr ordentlich erschien.
Es standen zwei breite Regale darin. Sie waren voll von Fläschchen und Döschen, mit ordentlicher Handschrift beschriftet und geordnet. Neben den Regalen stand ein Tischchen mit einem Hocker und einem riesigem Spiegel, geschmückt mit verschiedenen Blumenkränzen. Mitten im Raum stand ein Himmelbett und der Boden war übersäht von vielen selbstgestickten Teppichen.
Das Himmelbett ähnelte meinem sehr und ich musste wieder an zu Hause denken. Ein unerwarteter Seufzer drang aus meiner Kehle hervor und zog die Aufmerksamkeit eines Mädchens auf sich. Ich verstummte augenblicklich.
Der Schwarze bedeutete mir, weiter hinein zu gehen.
Als ich das Zimmer betrat, ging ich unter einem Distelzweig hindurch, der über der Tür hing. Verschiedene Düfte von frischen Beeren und Kräutern kitzelten in meiner Nase.
Auf dem Boden neben einem Regal erhob sich das Mädchen, ohne mich aus den Augen zu lassen.
Sie taxierte mich mit einem feindseligen Blick.
Ihr Haar war wunderschön. Honigblond, gerade und mit einem schwarzen Band als Haarreif zurückgehalten. Sie trug ein schwarzes, bodenlanges Kleid, bei dem sie eine blaue Schleife um ihre Taille gebunden hatte.
Doch sie hörte nicht auf, mich abschätzend von oben bis unten zu mustern.
Ihre Augen waren von einem tiefen dunkelblau, ihre Lippen waren fein und zartrot und ihre Haut milchweiß. Sie war sehr hübsch.
Der Schwarze drehte sich um und schloss die Tür leise hinter sich. Ich verspürte den Drang, hinauszurennen und ihm zu folgen, doch ich hatte den Eindruck, dass das Mädchen nicht gefährlich war. Zumindest erhoffte ich mir ein vernünftiges Gespräch mit ihr. Dann könnte sie mich nach Hause bringen.
Das Mädchen stand auf. Sie müsste so alt sein wie ich.
Ihr Blick blieb an meiner Hotpants
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