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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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Handschuh und das Messer mit seinem Gürtel lagen auf dem Klamottenhaufen. Ich begriff ein wenig spät, was er vorhatte. Innerlich rebellierte mein Kopf. Ich wollte, dass er sich jetzt gefälligst seine Sachen wieder anzog. Trotzdem gelang mir nichts anderes, als wieder gebannt auf ihn zu starren.
    Er hatte nur noch seine Hose und seine dunkelbraunen Reitstiefel an. Auch auf den zweiten Blick war das Muster auf seinem Oberkörper faszinierend und geheimnisvoll zugleich. Es schien ein Bestandteil seines anmutigen Körpers zu sein. Es schien wieder zu leben, sich zu bewegen, zu atmen.
    Ohne diese Sachen, die sein atemberaubendes Tattoo versteckten, strahlte er noch mehr von dieser unglaublich starken Aura aus. Es gab mir den Eindruck, ein Stückchen von seiner Seele zu sein. Doch im Gegenzug zu der glatten, vollkommenen Haut unter dem Muster war die nicht bemalte Haut umso beängstigender.
    Als er sich umdrehte, zeigten sich an seinem Rücken vier riesige, gerade Narben, von denen ich nur zu genau wusste, was sie zu bedeuten hatten.
    Es waren Peitschenschläge.
    Mein Gehirn brauchte zwei sehr starke Willenssekunden, in denen ich meinen magnethaften Blick von ihm abwenden konnte. Ich erinnerte mich an mein eigenes Aussehen und begann meine Haare zu ordnen. Vorsichtig löste ich meinen Zopf und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. Sie waren so verknotet, dass ich nicht weit kam. Zu einem neuen Zopf kam ich auch nicht, also beließ ich es dabei.
    Ich merkte auf einmal, wie mich Ciaran anstarrte. Ertappt dabei, rief er mich plötzlich mit einer Handbewegung zu sich rief. Auch ich versuchte, meinen Blick nicht auf seinen Körper zu richten. Es war aber auch schwer, den einzigen Menschen, der sich mit mir in dem verdammten Wald befand, nicht anzusehen.
    Ich erhob mich und lief mit Pfeil und Bogen zu ihm.
    „Mach dich bereit“
    Ich spannte den Bogen mit meinen wunden Fingern und versuchte Ciaran aus meinem Blickfeld zu verdrängen.
    „Spann ihn stärker“
    Ich sah ihn immer noch nicht an und zog den Bogen mit mehr Kraft weiter.
    „Konzentriere dich auf dein Ziel“
    Ich wusste noch nicht einmal, wohin ich schießen sollte. Doch dann sah ich es.
    Ein Reh graste lautlos vor einem Baumstamm in ein paar Meter Entfernung. Es hatte die Zeit der Welt. Die Ruhe selbst. Ich wunderte mich, dass es uns so nah kam. Nichts ließ es stören, es kam sogar noch einige Schritte auf uns zu. Es schien uns noch nicht einmal zu bemerken.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich werde es nicht töten!“, protestierte ich.
    Doch plötzlich legte Ciaran eine Hand auf meine Sehnenhand, die andere auf meine Bogenhand. Er stand dicht hinter mir, sodass ich praktisch gezwungen war, mich an ihn zu lehnen. Ich konnte ihn riechen und spüren. Es reichte, um mich wieder zu manipulieren.
    Er zog meine Hand mit seiner zurück und schoss auch mit meiner Bogenhand den tödlichen Pfeil ab. Der Pfeil mit den roten Phönixfedern gewann an unglaublicher Geschwindigkeit und durchbohrte das weiche Fell des Rehs. Es gab einen erschreckenden Laut von sich und rannte mit dem scharfen Fremdkörper durch ein paar einzelne Bäume hindurch, bis ihm die Hinterbeine versagten.
    Das Reh sackte mit einem Plumps zu Boden, hob angestrengt seinen Kopf, um sich dem Pfeil mit dem Kopf zu nähern und schlug dann auf dem Erdboden auf. Wieder floss die dunkle Flüssigkeit in einem Strom das saubere Fell entlang und mündete in einen kleinen Bach von Blut auf dem Waldboden.
    Die letzten Sekunden des Tieres endeten mit ein paar Zuckungen, bis es dann reglos wurde.
    Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich mühsam unterdrücken konnte.
    Er hatte dies bewusst gemacht. Es war meine Hand gewesen, die den Pfeil abschoss und es war meine Hand gewesen, die ihn zuerst gespannt hatte.
    Ich schmiss den Bogen auf den Boden und rannte zu dem Reh. Bei dem Tier angekommen warf ich mich vor ihm auf die Knie und versuchte verzweifelt, das Blut am Herausströmen zu hindern. Meine blutverschmierten Finger zogen den Pfeil aus dem schlaffen Körper.
    „Nein, nein...“, flüsterte ich panisch.
    Ich musste das Reh retten. Es war meine Schuld.
    Benommen spürte ich starke Hände an meiner Taille, die mich hochzogen. Ich sträubte mich dagegen.
    „Lass mich los, du Idiot!“
    Mit einem Ruck hatte er mich vom Erdboden losgerissen und stellte mich wie eine Puppe auf die Beine.
    „Das verdammte Reh ist tot !“, schrie er, um bemerkt zu werden.
    Ich hielt ihm drohend einen mit Rehblut verkrusteten

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