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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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wir die Schule erreicht. Ich stieg aus und machte mich auf dem Weg zu meinem Mathe-Kurs, wobei ich versuchte, so normal wie möglich zu laufen. Jedoch machte mir meine Wunde das so gut wie unmöglich.
    Als ich vor der Klasse ankam, sammelte ich mich und öffnete die Tür. Ich betrat die Klasse und setzte mich ohne ein Wort auf meinen Platz. Der Mathelehrer stand auf.
    „Hast du wieder verschlafen, Seth?“
    Man konnte den Sarkasmus in seiner Stimme hören.
    Ich sah zu ihm auf, während ich meine Sachen rausholte.
    „Ich musste meine Großmutter vorhin ins Krankenhaus fahren. Sie war schlimm gestürzt“
    Der Lehrer räusperte sich und ging wieder an seinen Schreibtisch.
    „Nun ja, dann hoffe ich, dass es deiner Großmutter bald besser gehen wird“
    „Das hoffe ich auch“, murmelte ich bedrückt.
    Er klappte seinen Aktenordner zu. Damit war das Gespräch beendet. Es gab keinen Eintrag in meine Akte, keine Fehlstunde.
    Ich musste mir selbst auf die Schulter klopfen.
    Clodagh machte mir das Leben zwar nicht immer leicht, doch eins hatte ich gelernt: Mir wurde nicht geschenkt. Ich musste mich selbst durcharbeiten. Und auch wenn ich noch nicht der beste Schwertkämpfer oder ein Profilügner war, so hatte ich doch Fortschritte gemacht.
    Ich wusste, dass ich das Zeug dazu hatte, in Clodaghs Welt zu überleben. Sie würden schon sehen.

Der verbotene Wald
     
     
     
    Der nächste Part meines Planes stand an. Vielleicht auch der schwierigste.
    Auf dem Weg zu Reece’ Zimmer machte ich einen Abstecher zu meiner geliebten Rumpelkammer. Dort, wo ich meine Kette gefunden habe.
    Ich betrat die Kammer und brauchte nicht lange suchen, bis ich eine große, dunkelgrüne Stofftasche fand, die man sich über die Schulter hängen konnte. Wenig später hatte ich auch einen passenden langen Umhang dazu, den ich in die Tasche stopfte.
    Als nächstes brauchte ich nur noch einen Wasserbehälter, den ich in der Küche fand.
    Das Messer von Seth, das ich sehr lange Zeit her Ciaran abgenommen hatte, steckte ich zusammen mit meinem Kamm und einem kleinen Handspiegel auch hinein. Jetzt fehlte nur noch die wichtigste Sache.
    Ich verstaute meine Stofftasche unter meinem Bett und ging nun wirklich in Reece’ Zimmer. Mein Ziel war es, mir meinen Bogen und Köcher zu nehmen, ohne bemerkt zu werden. Aber der Plan ging schief.
    Reece war in seinem Zimmer und las ein Buch.
    „Gebbie“, sagte er etwas erstaunt und klappte das Buch zu.
    „Hey, Reece“, murmelte ich mit einem heftigen Stechen in meinem Herzen.
    „Ich wollte nur meinen Bogen holen“
    „Nur zu“, sagte er und legte das Buch weg.
    Ich nahm meinen Bogen von der Wand und alle meine Pfeile samt Köcher mit dazu. Meinen Blick ließ ich noch einmal über sein Zimmer gleiten. Dort, wo wir so viele Stunden damit verbracht hatten, meine Gabe zu trainieren. Und weil ich es einfach nicht mehr übers Herz brachte, drehte ich mich noch einmal zu Reece um, ging auf ihn zu und schlang meine Arme um seine Mitte.
    „Danke für alles, Reece. Du bist ein wundervoller Mensch“, winselte ich fast.
    Er streichelte mir zögernd durchs Haar. Ich kämpfte wieder mit meinen Tränen und unterdrückte einen jammernden Laut.
    Am liebsten hätte ich mich weiter an seine Brust gelehnt und ihm mein Herz ausgeschüttet. Es tat einfach so unglaublich gut, so schützend in seinen Armen zu liegen. Er war wie ein großer Bruder für mich, der mich vor anderen bösen Sachen bewahren konnte.
    „Danke für deine Ehrlichkeit, Gebbie. Ich weiß sie zu schätzen“
    Ich löste mich von ihm, nickte ihm zu und ging aus dem Zimmer.
    Wie viel Reece von meinem Plan wusste, wusste ich nicht. Doch dass ich meine Worte ernst gemeint hatte, stimmte zweifellos.
    Ich steckte mir mein selbstgeschnitztes Messer unter mein Shirt, hing mir meinen Köcher und meine Stofftasche über die Schulter, nahm meinen Bogen in die Hand und bereitete mich für den dritten Part meines Planes vor:
    Die Flucht.
    Dieser Teil würde mit Sicherheit nicht schwerer werden, als das, was ich schon hinter mir hatte. Wenn alles nach Plan lief, würde ich es sogar sehr einfach haben. Niemand würde es bemerken, und wenn doch, dann könnte keiner etwas dagegen unternehmen.
    Ich ging aus der Festung zu dem Baum, den Reece und ich an unserem ersten Tag Bogenschießen als Zielscheibe benutzt hatten. Dort legte ich meine Sachen hin.
    Es fiel mir nicht sonderlich schwer, mich von dem Aufenthaltsort und zum Teil auch Gefängnis der letzten Monate zu

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