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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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die Decke so herrlich gemütlich. Meine Verletzung an der Seite tat noch weh. Hier gab es schließlich keine Sunny, die ihre magischen Wunder bewirkte.
    Wieder war die Verlockung einzuschlafen groß, doch dann gewann meine Neugierde. Allmählich bekam ich auch meine Augen auf und versuchte, die tausend neuen Eindrücke zu ordnen.
    Vor den bodenlangen, breiten Fenstern waren zwar die Vorhänge zugezogen, doch das Sonnenlicht fand trotzdem seinen Weg ins Zimmer.
    Das Zimmer selbst war riesig, ja, fast sogar gigantisch. Soweit es mein Blickfeld preisgab, konnte ich am Ende dieses Raumes einen runden Balkon erkennen, auf welchem verschiedene Pflanzen und Bäumchen standen. Beide Balkontüren standen weit offen, die Vorhänge flatterten im Wind durch die Türen. Weißer Marmor bedeckte den ganzen Boden, teilweise auch feine Seidenteppiche. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um die gesamte, kuppelförmige Decke sehen zu können, die von gewaltigen Bemalungen und großen Kronleuchtern geschmückt wurde. Überall im Zimmer standen unterschiedlich große Kerzen. Einige auf dem weißen Nachttisch, einige an den vier Ecken des Himmelbettes und auf dem Tisch und neben einem Spiegel, der von verschiedenen Blumenkränzen geziert wurde. Es sogar eine Badewanne und ein Kleiderschrank waren in dem Raum.
    Die meisten Sachen waren vergoldet, manche auch versilbert, aber alles war unglaublich luxuriös und elegant. Ein Anblick, der mir im ersten Moment die Sprache verschlug.
    Mein erster Gedanke war, dass ich nicht hierher gehörte. Es war fast so, als ob ich im falschen Film gelandet wäre. Schon wieder.
    Noch hatte ich keine Angst, es war eher eine Art Neugierde, die mich durchfuhr. Die lang anhaltende Müdigkeit war nun vollkommen verschwunden. In mir glänzte Abenteuerlust, aber vor allem auch der Drang, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren.
    Als erstes brauchte ich meine Sachen wieder. Weder mein Bogen noch meine Tasche waren in Blickweite. Ich machte mich sofort auf, diese schleunigst zu bekommen. Doch da entdeckte ich noch ein weiteres Problem: Unter der Bettdecke war ich vollkommen nackt.
    Zum einen machte mir diese Tatsache etwas Angst und zum anderen war sie ein Antrieb, schnellstens meine Sachen zu finden und zu verschwinden, um nicht die Spielfigur des nächsten zu werden. Ich wollte gar nicht wissen, warum, wer und weshalb. Das waren zu viele Aspekte zum Kopfzerbrechen. Dafür hatte ich keine Zeit. Ich musste handeln.
    Also schwang ich die Bettdecke um meinen Körper und hüpfte fast aus dem hohen Bett. Mein Ziel war der Kleiderschrank, doch etwas anderes ließ mich in der Bewegung verharren.
    Ein seltsames Mädchen saß kerzengerade auf einem Hocker neben meinem Bett und beobachtete mich stumm. Sie war nicht viel jünger als ich. Vielleicht zwei, drei Jahre. Entweder war ich total verblödet geworden oder sie hatte die besondere und seltene Fähigkeit, nicht bemerkt zu werden.
    Ihre katzengrünen Augen ruhten seelenruhig auf mir und doch fühlte es sich so an, als ob ich das Augenpaar schwer auf meiner Haut spürte.
    Das Mädchen rutschte plötzlich vom Hocker und löste sich aus ihrem Statuendasein. Wieder passierte es ohne das geringste Geräusch. Sie sah zu mir und legte sich zwei Finger an die Lippen. Es war eine einfache Geste, doch es schien mir so, als ob ich ihre Bedeutung nicht erfassen könnte. Ich schloss zumindest daraus, dass ich keine Fragen stellen und meinen Mund halten sollte.
    Das Mädchen ging ebenso geräuschlos zum Kleiderschrank und holte ein sehr schönes grünes Kleid heraus. Mit einer zarten Bewegung hielt sie mir es hin.
    Sie hatte etwas Faszinierendes. Vielleicht war es ihre nicht vorhandene Aura oder ihre Zärtlichkeit. Dennoch strahlte sie etwas aus, was sich weder deuten noch entschlüsseln ließ.
    Ohne zu zögern ließ ich die Bettdecke zurück und stieg in das Kleid, das sie mir hinhielt. Mir war es egal, ob sie mich nackt sah oder ob dort vielleicht noch mehr Menschen waren, welche die Eigenschaft hatten, nicht bemerkt zu werden. Meine vorübergehende Angst war verschwunden. Dieses seltsame Mädchen mit den langen schwarzen Locken und den Katzenaugen nahm sie mir. Das schlimme daran war, dass ich noch nicht einmal wusste, warum.
    Sie schnürte mir das Kleid am Rücken zusammen, doch als sie meine Verletzung an der Seite sah, tat sie mir den Gefallen und band es an der Stelle locker fest.
    Ich drehte mich wieder zu ihr um. Sie musterte mich kurz. Mit ihren sanften

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