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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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Händen richtete sie das Kleid noch an ein paar Stellen und zeigte dann fragend mit dem Finger auf die zwei halbmondförmigen Narben an meiner Schuler, die Einauge mir zugefügt hatte. Anscheinend waren sie nicht schick genug für das schulterfreie Kleid. Es war nicht schwer zu erkennen, dass die Narben von einem Biss stammten.
    Ich verzog das Gesicht, öffnete meine Haare und ließ sie über die Schulter fallen, sodass sie die Narben bedeckten. Das Mädchen ließ mich eine Spur eines Lächelns erkennen und nahm dann einen Arm in ihre Hand. Sie fuhr mit ihren Fingern meinen Unterarm entlang und entdeckte dabei noch weitere Narben. Natürlich hatte ich auch dort einige kleine Narben. Das ließ sich nicht vermeiden, wenn ich kämpfte. Einige davon waren von den Ästen des magischen Waldes, von den Kämpfen mit Cormarck, einige hatte ich auch vom Bogenschießen, vom Messerwerfen, vom Überleben.
    Diese Narben waren nicht weiter schlimm, sie würden mit der Zeit verblassen. Doch die Narben, die ich am Hals oder an meinem Oberschenkel würden länger bleiben. Wahrscheinlich würden auch die Narben von der Tatze des Bären eine Zeit lang meine Taille schmücken.
    Das Mädchen atmete kaum hörbar aus, ließ meinen Arm los und wies mich an, mich auf den Hocker zu setzen. Sie begann meine Haare zu kämmen und sie teilweise auch zu flechten. Die unteren Haare ließ sie so wie sie waren und damit auch Fas Narben bedeckt. Die restlichen Haare flocht sie zu Zöpfen und steckte sie mir mit verschiedenen Spangen hoch.
    Ich bewunderte im Spiegel ihre Feinarbeit. Was genau sie mit meinen Haaren gemacht hatte, wusste ich nicht. Sie hatte verschiedene Arten von Zöpfen geflochten und sie ineinander verbunden hochgesteckt. Die Frisur war schön und ließ ihr Können vermuten.
    Mein Kleid war samtgrün mit dunkelbraunen Stickereien. Die glockenförmigen Spitzen des Ärmels reichten bis zum Boden, der Ausschnitt des Kleides war ovalförmig.
    Ich wurde den Gedanken nicht los, eine kleine Version Clodaghs zu sein.
    Das Mädchen führte mich durch das Gebäude. Der Gang war breiter als der von Ciarans Festung, mit hoher Decke, Portraits an den Wänden, Rüstungen und Kronleuchtern. Die Decke war wieder durch ein gewaltiges gemaltes Bild geschmückt, manche Sachen waren hervorgehoben und mit gold verziert. Es war definitiv kein großes Haus. Auch keine Festung und keine Burg.
    Sie zeigte mit einer Hand nach vorne und verschwand sofort wieder. Ich ging den Gang ein Stückchen weiter und kam aus diesem gigantischen Gebäude heraus.
    Nun befand ich mich in einem Garten. Keinem normalen Garten, sondern einem riesigen gepflegten Park, der mit Säulen, Statuen und Brunnen geschmückt war und mit meterhohen Hecken, die ihn auch zu einem geheimnisvollen Labyrinth machten. Genauer gesagt: Ich befand mich in einem Königsgarten.
    Wenige Meter vor mir hielt ein Pferd und sein Reiter sprang ab. Ich ging wieder ein paar Schritte nach vorne und sah mich um. Das riesige Schloss bäumte sich meterhoch vor mir auf und bedeckte mich mit seinen Schatten. Ich fühlte mich wie in einem Märchen. Wie auf einem Märchenschloss.
    „Gabriella!“, rief mich jemand.
    Ich drehte mich erschrocken um und sah tatsächlich Prinz Charming auf mich zustolzieren. Er hielt sein elegantes Pferd an den Zügeln und kam mit erhobenem Haupt auf mich zu. Von weitem sah ich schon seine feine Kleidung. Eine enge, braune Reithose, schwarze Reitstiefel, ein weißes, lockeres Hemd, das an den Handgelenken zugebunden wurde, eine braune Weste und weiße Fingerhandschuhe. Seine Frisur schien wieder perfekt zu liegen und seine hellblonden Haare glänzten regelrecht in der Mittagssonne. Mit einem strahlendschönen Lächeln erreichte er mich.
    „Wie geht es Euch, Cheri` ? Ich hoffe, Ihr konntet Euch gut erholen“, sagte er und küsste meine Hand.
    Ich versuchte das alles zu ordnen. Hatte wirklich Prinz Charming mich in dem verbotenen Wald vor dem Bären gerettet? War es seine Kutsche gewesen, in der ich hierhergekommen bin? War es tatsächlich sein Schloss, auf dem ich nun gelandet war?
    Ich lächelte ihn zögernd an.
    „Es geht mir gut, danke. Der Schlaf hatte mir gut getan“
    Er erwiderte mein Lächeln, ließ mir Vortritt und folgte mir in das Schloss hinein.
    Das hier war schon der zweite Film in Folge, in den ich gegen meinen Willen reingeraten war. Mein Plan hatte definitiv nicht so ausgesehen. Noch immer war mir nicht begreiflich, was den Prinzen dazu getrieben hatte, mich zu

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