Sevenheart-2
Vorhang beiseite und betrat meinen Teil des Zimmers. Er lächelte mich liebevoll an.
„Was hast du vor?“
Ich warf einen Blick auf den Bogen in meiner Hand.
„Eigentlich wollte ich ein bisschen Üben gehen“, gab ich zu.
„Und dabei wolltest du über den Balkon nach draußen gelangen?“
Ich nickte lächelnd. William schüttelte tadelnd den Kopf. Dann ging er auf mich zu und musterte mich mit einem interessierten Blick.
„Wie genau hattest du dir das vorgestellt? Wolltest du herunterspringen und dir alle Knochen brechen?“
„Ich hatte eigentlich an Klettern gedacht“
Er lachte auf.
„Du bist verrückt“
Will fuhr mit einem Finger sanft über meine Wange. Ich lächelte.
„Ich weiß“
Erst jetzt bemerkte ich, dass er einen schwarzen Stoffbeutel bei sich trug. Will folgte meinem Blick und hielt mir den Beutel hin.
„Sieh es als kleines Geschenk für unsere Verlobung an“
Ich sah ihn an und nahm schließlich zögerlich den Beutel entgegen.
Er war schwer, schmal und länglich.
William sah mich erwartungsvoll an und ich öffnete den Beutel. Mit geweiteten Augen zog ich den Dolch mit einer Bewegung heraus.
„Oh mein Gott“, murmelte ich erstaunt.
Will lächelte.
Ich nahm den Dolch in eine Hand und hielt in vor meine Augen.
Es war ein Linkshanddolch.
Er war wunderschön. Parierstange, Knauf und Handschutz waren mit brauner, hellblauer und silbriger Farbe stark verziert. Gewölbte Muster und helle Diamanten schmückten den Handschutz und die Parierstange. Die Klinge des Dolches glänzte wie pures Silber. Der Knauf war mit dunkelbraunem Leder umwickelt und lag perfekt in der Hand.
Ich war mir sicher, noch nie in meinem Leben eine solch anmutige Waffe gesehen zu haben.
Abrupt streckte ich William den Dolch wieder entgegen.
„Das kann ich nicht annehmen“
Er schüttelte schnell den Kopf und schob den Dolch wieder in meine Richtung.
„Ich habe ihn für dich anfertigen lassen“
Mit mulmigem Gefühl starrte ich auf die wunderschöne Waffe.
„Will, der Dolch ist wahrscheinlich von unglaublichem Wert. Ich habe so etwas noch nie besessen“
„Er gleicht noch nicht einmal ansatzweise dem Wert, den ich für dich bezahlen würde. Bitte nehm ihn an. Tu es für mich“
Ich sah ihm in seine azurblauen Augen und nickte. Er schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln.
„Eigentlich bin ich hierher gekommen, um dir mitzuteilen, dass du eine Audienz bei dem König hast. Richard wünscht mir dir zu sprechen“
Ich sah ihn unglaubwürdig an.
Aus welchem Grund wollte denn der König mit mir sprechen?
„Jemand wird dich später in den königlichen Salon begleiten“
Ich nickte. Sein Blick ruhte immer noch auf mir.
„Du kannst vorher sogar noch Bogenschießen, jedoch werde ich dich dann selbst dorthin begleiten“, lächelte er.
Ich lächelte zurück.
„Es wäre mir eine Ehre, Euere Hoheit“
Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf meine.
Sobald ich seinen Duft in mich einzog, erwiderte ich seinen Kuss. Daraufhin legte er beide Hände um meine Taille, zog mich näher zu sich und presste seine Lippen noch fester auf meine. Jedoch besann ich mich nach kurzer Zeit und schaffte es, den Kuss zu beenden.
Er löste sich langsam von mir.
„Bei jedem Kuss von dir drohe ich die Kontrolle über mich zu verlieren“
„Es tut mir leid, falls ich zu weit gegangen bin“, fügte er leise hinzu.
Ich sah ihn stumm an und mir war gleichzeitig unbegreiflich, wie ich den Kuss eines Mannes genießen konnte, den ich nicht liebte.
„Es gibt nichts, wofür du dich bei mir entschuldigen solltest, Will“
Er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Lass uns gehen“
Seine Finger verschränkten sich mit meinen, während er mit mir bis zum Vorhang schritt. Dort angekommen, ließ er meine Hand los und gab mir Vortritt. Ich sah Oss wie üblich auf den Sessel sitzen. Er erhob sich bei unserem Anblick.
„Guten Morgen, Mylady“
Ich nickte ihm höflich zu.
„Guten Morgen“
Oss warf einen prüfenden Blick auf mich.
„Ihr wollt... kämpfen gehen?“
William lachte auf.
„Lasst dies ruhig meine Sorge sein. Ich werde schon auf sie aufpassen“
„Ich bezweifle es nicht, Mylord“
Er lächelte William noch zu und wir verabschiedeten uns von ihm. Im Gang nahm er wieder meine Hand und schritt anmutig neben mir her.
Komischer Weise fühlte ich mich nun unwohl in meiner Kleidung, weil ich anders aussah als alle anderen Frauen.
Wir kamen zu dem Schlossgarten, wo ich einige junge Männer
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