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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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direkt auf dem Ast vor mir saß und mich hemmungslos beobachtete.
    Ich fiel fast vom Baum, so sehr erschrak ich mich. Doch er hatte blitzschnell seinen Arm nach mir ausgestreckt und mich am Herunterfallen gehindert.
    Ich sah ihn komisch an.
    „Wie lange bist du denn schon wach?“, fragte ich etwas barsch.
    Seine orangenen Augen, die auch Nekiras hätten sein können, hielten meinem Blick ruhig stand.
    „Schon die ganze Zeit, Mylady. Ich halte für Euch Wache“
    Erstens, es gefiel mir ganz und gar nicht, dass er mich mit Mylady ansprach.
    Zweitens, wir waren hier zusammen in der Wildnis auf der Flucht und er zog es immer noch vor, formell zu bleiben.
    Drittens, ich hatte es satt, dass sich irgendeiner für mich den Arsch aufriss.
    „Bitte, Niniel: Keiner hat dich gebeten-“
    „Es war der letzte Wunsch meiner Schwester!“, platzte er mir ins Wort, „ich habe geschworen, euch beide zu beschützen!“
    Ich sah ihn ausdrücklich an.
    „Der letzte Wunsch deiner Schwester war, dass ich auf diese verdammte Kette aufpasse und sie dahin bringe, wo sie hingehört!“
    Ich schrie noch nicht einmal, aber trotzdem hatte ich Sunnys Aufmerksamkeit erregt.
    „Was für eine Kette, Gebbie?“
    Sie blickte zu mir und zog den Umhang fester um ihren Körper. Ich holte den Anhänger aus meinem Kleid hervor, das ich immer noch unter meinem Umhang trug und hielt ihn Sunny hin.
    „ Die da!“
    Sunnys Augen weiteten sich, ihr Mund klappte auf.
    Ich hing mir meinen Bogen und Köcher um, nahm meine Tasche und sprang vom Baum herunter. Sunny sprang mir nach, kurz darauf folgte Niniel.
    Die Sonne war hinter dem Horizont schon aufgegangen.
    Es war ein klarer, eisiger Tag, der Wind pfiff uns nicht um die Ohren und auch neuer Schnee blieb uns erspart.
    Ich stampfte das restliche glühende Feuerholz mit den Füßen aus. Sunny versuchte, mir ins Gesicht zu sehen.
    „Gebbie, weißt du, was diese Kette bedeutet?“, fragte sie, so ruhig sie konnte.
    Ich sah sie ungeduldig an.
    „Ja, ich weiß, was sie bedeutet! Ich weiß, dass sie Unsterblichkeit und Macht verleiht. Und ich weiß auch, dass sie bei mir in den falschen Händen ist. Aber ich werde sie nun mal beschützen, bis ich jemanden finde, dem ich sie anvertrauen kann!“
    Sunny regte sich immer noch nicht.
    „Wo hast du sie her?“
    „Von Ciaran“
    Nun fiel ihr endgültig alles aus dem Gesicht. Sie wurde kreidebleich.
    „Du hast sie von Ciaran !?“
    Ich sah sie zornig an. Sie glaubte mir anscheinend nicht.
    „Ja!“
    Sunny und ich waren wieder in unserer alten Rolle. Ich hätte es fast vermisst. Wenn wir uns nicht stritten, dann war etwas faul.
    „Warum hat er sie dir gegeben?“
    Ich konnte es Sunny nicht übelnehmen, dass sie nicht verstehen konnte, warum Ciaran mir die Kette geschenkt hat, denn ich verstand es selbst nicht.
    „Ich. weiß. es. nicht!“
    Ich schnaubte und sie tat es mir nach. Aus einem unerklärlichen Grund mussten wir beide lachen. Niniel sah uns komisch an. Sunny kniff mir leicht in die Seite.
    „Verdammt, das ist verrückt!“
    Sie lachte auf.
    „Ich weiß“, lächelte ich zurück.
    Die Auseinandersetzung mit Niniel war vergessen, auch die mit Sunny.
    Ich zog mich in meine gewohnte Kleidung an, legte das Kleid in meine Tasche und hielt meinen Bogen schussbereit. Dann gingen wir los.
    Keiner fragte Niniel, ob er überhaupt mitkommen wollte, doch ich ging davon aus, dass er uns sowieso nicht von der Seite weichen wollte. Auch Sunny sprach mich nicht mehr auf die Kette an, doch ich wusste, dass ihr einige Fragen durch den Kopf schwirrten. Aus irgendeinem Grund konnte ich ihr nicht sagen, dass Ciaran mir die Kette gegeben hat, nachdem er mich geküsst hatte, und aus dem gleichen Grund wusste ich auch, dass es etwas gab, was sie mir genauso wenig erzählen konnte.
    Wir gingen den ganzen Tag und auch noch die ganze Nacht durch den einsamen Wald. Nur ab und zu machten wir eine Pause, um etwas zu trinken oder zu essen. Sunny war diejenige, die uns anführte. Sie duldete nicht, dass wir noch mehr Zeit verloren. Also liefen wir fast so lange, bis Niniel vor Erschöpfung fast zusammenbrach.
    „Sunny, wir sollten eine Pause machen“, schlug ich kurz nach der letzen Pause vor.
    Sie warf einen Blick auf den kraftlosen Niniel. Ich stützte ihn so gut ich konnte, doch sein Anblick erinnerte mich nur zu sehr an die letzen Minuten seiner Schwester.
    „Ich kann ihn mir so nicht ansehen!“, wimmerte ich, ebenfalls erschöpft.
    Sunny nickte. Sie trat auf uns zu und

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