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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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führte Niniel zu einem dicken Baumstamm.
    „Leg dich hin. Gebbie und ich werden solange Wache halten“, sagte sie ruhig.
    Er nickte, lehnte sich an dem Baum und war sofort eingeschlafen. Ich konnte es ihm nicht vergönnen, er hatte schon letzte Nacht nicht geschlafen.
    Sunny setzte sich hin. Wenig später gesellte ich mich zu ihr.
    „Schon komisch, was sich in letzter Zeit alles verändert hat, nicht wahr?“
    Sie sah zu mir und nickte. Ich setzte mich neben sie und aß ein paar Hände voll Schnee, weil ich viel zu durstig war.
    Plötzlich musste ich daran denken, wie es jetzt wäre, wenn ich noch im Wolfslauf leben würde. Vermutlich war Weihnachten schon vorbei, wir würden Schlittenfahren und uns die Bäuche mit Emmas verbliebenen Plätzchen vollstopfen. Es würde dort Frieden herrschen. Alle Menschen sängen Weihnachtslieder, tränken Glühwein und würden im Einklang mit sich selbst leben. Mein Geburtstag war vermutlich auch schon vorbei. Vielleicht hatte meine Familie an meinem achtzehnten Geburtstag eine Kerze für mich angezündet und an mich gedacht.
    „Wie war es auf dem Schloss? Hat es dir dort besser gefallen als bei uns?“
    Sunnys Frage kam so unerwartet, dass ich noch einmal darüber nachdenken musste.
    „Das Schloss war nur eine Zwischenstation auf meiner Reise, bei der ich einige wundervolle Personen kennengelernt habe“
    Sunny zeichnete mit einem dünnen Stock feine Muster in den Schnee. Dann legte sie den Ast weg und grinste.
    „Du bist Prinz Williams Geliebte geworden“
    Ich erwiderte nichts. Sie lachte leise auf.
    „Du wärst um ein Haar Königin von Tandera geworden“
    Ich brummte grimmig.
    Es herrschte eine kurze Pause.
    „Warum bist du noch hier, Gebbie? Du hättest nach Hause gehen können. Im Grunde genommen hast du mit all dem nichts zu tun“
    „Du täuschst dich“, erwiderte ich ruhig, „ich kann nicht eher nach Hause, bis dieser ganze Spuk ein Ende genommen hat. Außerdem ist Tandera schon ein Teil meines Zuhauses geworden“
    Letzteres stimmte sogar ein wenig, doch es gab genügend andere Gründe, warum ich zurückmusste: Ich musste Clodagh und Seth finden, ich musste Ciaran warnen und ihm die Kette zurückgeben, ich musste William sehen, ich musste Enroes und Nekiras Versprechen einhalten und gegen Skar kämpfen.
    „Und du wirst mit mir zum Schloss zurückkehren?“
    Sie sah zu mir und nickte. Ich hatte zwar beim Gedanken daran ein komisches Gefühl im Bauch, weil ich Angst hatte, dass sie mich dort nicht mehr akzeptieren würden. Doch wenn Clodagh wirklich auf dem Schloss war, dann hatte ich gute Chancen.
    „Ich denke, dort sind wir am Sichersten“
    Eigentlich ging ich davon aus, dass Sunny zurück zu der Festung, zurück zu den Zauberern wollte.
    „Ich kann nur beten, dass Ciaran und den anderen nichts geschehen ist“, sagte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    „Du redest hier von Ciaran und seinen Zauberern. Es müsste schon Skar höchstpersönlich bei ihnen aufkreuzen, um ihnen gewahr zu werden“
    Ich grinste sie. Sie lächelte zurück.
    „Du hast Recht“
    Wir saßen noch eine Weile so da und plauderten über Dies und Das, doch insgeheim merkte ich, dass Sunny sich verändert hatte. Sie war stiller geworden, zurückhaltender und dachte viel nach. Ich wusste den Grund dafür nicht, doch ich vermutete, dass es an dem lag, was sie dort in Skars Gefangenschaft durchgemacht hatte.
    Nach kurzer Zeit wachte Niniel auf und verlange, dass wir weitergingen.
    „Ich könnte mich wieder verwandeln. Dann wären wir in weniger als zwei Tagen beim Schloss angelangt“, schlug ich vor.
    „Nein!“
    Niniel war sofort dagegen.
    Ich hätte es mir denken können.
    „Wir können nicht noch einmal riskieren, dass du dich wegen uns nie wieder zurückverwandeln kannst“, meinte Sunny.
    Ich sah sie durchdringend an.
    „Komm schon, wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren. Wer weiß, wann Skar angreifen wird? Ich werde mich schon zurückverwandeln können, mach dir keine Sorgen um mich“
    Sie atmete tief durch und nahm mir meine Sachen ab.
    „Na schön“
    Niniel sah Sunny komisch an.
    „Du lässt sie fliegen? Damit sie bei unserer Ankunft für immer in Adlergestalt bleiben wird?“
    Sunny verdrehte die Augen.
    „Bleib ruhig, Niniel. Wir sind Hexen, wir wissen uns schon zu helfen“
    Dann zwinkerte sie mir ein letztes Mal zu, ich verwandelte mich und wir flogen los.
    Wie jedes Mal bei dem Flug spürte ich sofort den Wind zwischen meinen Federn, die klare Luft in

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